0 | Einleitung |
1 | Probleme die zu Schäden beim Dachausbau führen |
2 | Die Funktion des Daches |
2.1 | Dächer als Bestandteil der Gebäude |
2.1.1 | Die historische Aufgabe des Dachbodens |
2.1.2 | Das Dach als Bestandteil einer optimalen Gebäudeform |
2.1.3 | Historisch sind die Satteldächer in Mitteleuropa typisch |
2.2 | Kaltdach oder Warmdach? |
2.2.1 | Allgemeines |
2.2.2 | Das wärmegedämmte Flachdach |
2.2.3 | Regeln zur Vermeidung von Bauschäden bei Kaltdächern |
2.2.4 | Das belüftete Dach (Kaltdach) |
2.2.5 | Das nicht belüftete Dach (Warmdach |
2.3 | Dachformen und Gauben |
2.4 | Die Dachkonstruktionen |
2.5 | Allgemeine Hinweise zur Statik |
3 | Die Dämmung des Daches und die Innendämmung |
3.1 | Die Aufsparrendämmung |
3.1.1 | Beispiele für die Ausführungsmöglichkeiten |
3.1.2 | Beispiele für eine ökologisch orientierte Dämmung |
3.2 | Die Zwischensparrendämmung ist eine Innendämmung |
4 | Bauphysikalische Zusammenhänge für den Dachausbau |
4.1 | Allgemeines |
4.2 | Der Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit und Wärmespeicherung |
4.3 | Die Tauwasserbildung in der Dachkonstruktion |
4.3.1 | Die Fugen und die Konvektion |
4.3.2 | Die Diffusion |
4.3.3 | Der s |
4.3.4 | Die Aufgabe und Funktion der Sperrschicht und Dampfbremse |
4.3.5. | Die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung |
4.2.5.1 | Die Entstehung der Feuchtigkeit in der Dachgeschosswohnung |
4.3.5.2 | Beispiele zur Feuchteproduktion und zum Lüftungsaustausch |
4.4 | Beispiele zur Ausführung von Dampfbremsen (Systeme) |
4.4.1 | Das Verlegen der Dampfbremse |
4.4.2 | Die Dichtbänder |
4.4.2.1 | Allgemeines |
4.4.2.2 | Die Anschlüsse an die Wände und an die Konstruktionen |
4.4.2.3 | Die Klebebänder |
4.5 | Die Aufgabe der Unterspannbahn |
5 | Schäden beim Dachgeschossausbau durch fehlerhafte Ausführung |
5.1 | Das richtige Verlegen der Dämmung |
5.2 | Das richtige Verlegen der Dampfbremse und ihre Anschlüsse |
5.3 | Die Abseitwand und die Durchdringung |
5.4 | Der Fensteranschluss |
6 | Die konstruktiven Ausführungen |
6.1 | Allgemeines |
6.2 | Die Verkleidung der Dachschräge |
6.3 | Die abgehängte Decke |
6.4 | Die Ständerwände |
6.5 | Der Fußbodenaufbau einer Holzbalkendecke und die Dämmung zum nicht ausgebauten Dachboden |
6.6 | Die Wandkonstruktionen für die Installation |
6.7 | Beispiele für die Innenraumgestaltung durch Trockenbaukonstruktionen |
6.8 | Beispiel für den Ausbau einer Schleppgaube |
6.9 | Beispiel für Balkone und Terrassen |
7 | Allgemeine Hinweise zum Schall und Brandschutz |
7.1 | Die Aspekte zum baulichen Brandschutz |
7.1.1 | Die Brandentstehung und –entwicklung |
7.1.2 | Der Bauliche Brandschutz |
7.2 | Der Schallschutz |
7.2.1 | Die Anforderungen an den Schallschutz |
7.2.2 | Lösungsbeispiele |
8 | Baustoffauswahl für den Dachgeschossausbau |
8.1 | Ökologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte zur Baustoffauswahl |
8.1.1 | Die Baustoffe - ihre Verwendung und Eigenschaften |
8.1.2 | Die ökologisch orientierte Planung beim Dachgeschossausbau |
8.1.2.1 | Die Energie- und Rohstoffressourcen |
8.1.2.2 | Die Baukonstruktionen |
8.1.2.3 | Die Baumaterialien |
8.1.2.4 | Die Verwertung und Entsorgung von Bauabfällen |
8.2 | Die Eigenschaften ausgewählter Baustoffe |
8.2.1 | Die Baustoffe für die Innenverkleidung |
8.2.2 | Übersicht und Eigenschaften der Dämmmaterialien |
8.3 | Die Baustoffe Holz und Holzwerkstoffe |
8.3.1 | Allgemeines |
8.3.2 | Die chemische Zusammensetzung und Bestandteile des Holzes |
8.3.3 | Die Einordnung der Hölzer |
8.3.4 | Die Verwendung von Holz im Bauwesen und in der Industrie |
8.3.5 | Die Gefährdung des Holzes (Holzschutz) |
8.3.5.1 | Allgemeines |
8.3.5.2 | Die Einflüsse, die den Baustoff Holz schädigen |
8.3.5.3 | Die Verringerung der Holzschäden durch handwerkliche und konstruktive Maßnahmen |
8.3.5 | Übersicht der Holz zerstörenden Insekten und Pilzen |
8.3.6.1 | Allgemeines |
8.3.6.2 | Holz schädigende Organismen |
8.3.6.2.1 | Holz verfärbende Pilze – Schlauchpilze (Ascomycetes) |
8.3.6.2.2 | Holz zerstörende Pilze – Ständerpilze (Basidiomycetes |
8.3.6.2.2.1 | Allgemeine Merkmale |
8.3.6.2.2.2 | Die Braunfäule (Destruktionsfäule) |
8.3.6.2.2.3 | Die Weißfäule (Korrosionsfäule) |
8.3.6.2.2.4 | Die Weißlochfäule |
8.3.6.2.3 | Die Moderfäule |
8.3.6.3 | Die Holz zerstörenden Insekten |
8.3.6.2.1 | Allgemeines |
8.3.6.3.2 | Die Frischholzinsekten |
8.3.6.3.3 | Die Trockenholzinsekten |
8.3.7 | Zusammenfassung zur Biologie der Holz zerstörenden Pilze und Insekten |
8.3.8 | Holzschutzmaßnahmen |
8.3.8.1 | Allgemeine Hinweise |
8.3.8.2 | Konstruktive Holzschutzmaßnahmen |
8.3.8.3 | Die Planung statisch beanspruchter Bauteile |
8.3.8.4 | Der chemischer Schutz |
8.3.8.5 | Die Schadensschwerpunkte |
8.4 | Anstriche auf Gipskartonbauplatten |
8.4.1 | Allgemeines |
8.4.2 | Die Kalkfarben |
8.4.3 | Der Wasserglasanstrich |
8.4.4 | Der Leimfarbanstrich |
8.4.5 | Der Kaseinleimanstrich |
8.4.6 | Die Kunststoffdispersionsfarben |
8.4.7 | Der Naturharz-Dispersionsfarbanstrich |
8.4.8 | Die Tapeten |
9 | Werkzeugauswahl |
10 | Hinweise zur Kalkulation von Trockenbauarbeiten |
11 | Zusammenfassung und Schlussbemerkung |
Anlage 1: | Bestimmung von Luftdurchsatz und konvektivem Wasserdampftransport |
Anlage 2: | Luftfeuchte und Taupunkttemperatur |
Anlage 3: | Montageanleitung von Ständerwände |
Anlage 4: | Montageanleitung für abgehängte Decken |
Anlage 5: | Verstellbarer Abstandshalter für die Gewährleistung der Hinterlüftung bei Untersparrendämmung |
Anlage 6: | Begriffserläuterung |
Quellenverzeichnis | |
Verzeichnis wichtiger Normen | |
Internetadressen mit Informationen zum Trockenbau |
ISBN 9783000142420 - 2004 – letzte Ergänzung 23.10.2019
Autor: Dipl.-Ing. oec., Ing.-oec., Ing. Peter Rauch Ph.D.
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In vielen Prospekten, vor allem bei Baumärkten, werden elegant gekleidete Eigenheimbauer gezeigt, die schnell nebenbei ein Dachgeschoss ausbauen. Es wird mit dem „schnell einmal die Wohnung neu tapezieren“ verglichen. Man verkauft es heute unter „Do it yourself“. Was sich ein Trockenbaumeister oder ein gut qualifizierter Trockenbau-Facharbeiter über Jahre angeeignet hat, kann man nicht nebenbei erledigen. Ohne handwerkliches Geschick sollte man keinen kompletten Dachausbau ausführen. Eine durchhängende Verkleidung der Dachschräge ist nur ein optischer Mangel. Die Funktionsfähigkeit des Dachgeschossausbaus wird dadurch nicht bzw. nur unerheblich beeinflusst. Viel wichtiger ist das Verständnis der komplizierten bauphysikalischen Zusammenhänge am ausgebauten Dach, damit die Konstruktion lange Zeit schadenfrei und funktionsfähig bleibt.
In diesem Buch geht es schwerpunktmäßig um die Funktionsfähigkeit des Dachgeschosses bezogen auf den Wärme- und Feuchteschutz. Dabei werden verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten sowie mögliche Baustoffe vorgestellt, die als Orientierung für eine richtige Auswahl dienen sollen.
Weiterhin gibt es ergänzende Hinweise zum Schall- sowie Brandschutz. Im Zuge der Harmonisierung der nationalen Normen sind hierzu neue europäische Normen erschienen. Danach sind die anwendungsrelevanten Eigenschaften von Bauteilen vom Systemanbieter durch entsprechende Nachweise zu bestätigen. Dies bedeutet, der Hersteller liefert einen Bausatz mit zugesicherten Systemeigenschaften, die ein Austauschen von Komponenten weitgehend ausschließt. Präzise Ausführungshinweise (z. B. Schallschutz und Brandschutz) sind daher aus den Unterlagen (Produktkatalog oder Homepage) der Hersteller/Systemanbieter zu entnehmen.
Die deutsche Energieeinsparverordnung wird immer weiter verschärft. Nach der alten EnEV 2014 bestand eine Dämmpflicht der obersten Geschossdecken nach dem Mindestwärmeschutz der DIN 4108-2, die bis 2015 umgesetzt werden musste. Wer vorsätzlich falsch dämmte, dem drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro. Ab 2016 wurden die energetischen Anforderungen an Neubauten verschärft und Veränderungen der Regelungen zum Energieausweis angepasst. Die EnEV gilt für fast alle beheizte oder klimatisierte Alt- und Neubaugebäude (Wohnungs- und Nichtwohnungsbau). Ab 1. November 2020 gilt die GEG (Gebäudeenergiegesetz) mit 114§§ und 11 Anlagen, welche die Architekten und Ingenieure bei der Planung einhalten müssen.
In jedem Land gelten im Gebäudebereich unterschiedliche Mindestanforderungen, das heißt, ein Gebäude, welches in dem Land A alle bautechnischen Anforderungen erfüllt, kann nicht automatisch mit der gleichen konstruktiven Ausführung in einem anderen Land errichtet werden. Das gilt natürlich auch für den Ausbau des Dachbodens. In diesem Ratgeber sind daher nicht die jeweiligen landespezifischen Reglungen enthalten.
Vom Gesetzgeber wird vorgeschrieben, wie man mit seinem persönlichen Eigentum umgehen muss und genau hier steht jedem Bauherrn und Gebäudeeigentümer ein gewisser Spielraum zur Verfügung. Die Bautechnik lässt nur bestimmte Konstruktionen zu, welche im jeweiligen Anwendungsbereich ökonomisch vertretbar sind und wo keine Schäden innerhalb der üblichen Nutzungszeit zu erwarten sind. Gesetzliche Vorgaben oder Normen, wie die DIN, sind nicht automatisch Regeln der Baukunst. Wer gegen die Regeln der Baukunst verstößt, kommt in die Haftung. Eigenheimbauer wirken an ihrem Eigentum selbst. Sie können somit selbst beeinflussen, ob sich die Nutzungszeit durch ungeeignete bautechnische Maßnahmen verkürzt oder langfristig die Gesundheit der Familie geschädigt wird.
Für ausführende und planende Firmen gelten die Gesetze, Vorschriften und Normen. Zusätzlich gelten für die Firmen Haftungsfragen. Sie können von einer Zimmerei oder einer Trockenbaufirma nicht Leistungen abverlangen, was sie nicht machen dürfen. Dies wäre z. B. nur in Eigenleistung möglich und in Absprache und vertragliche Vereinbarungen mit der jeweiligen Firma möglich. Zum Beispiel es stören Kopfbänder oder andere tragende Holzteile im Dachstuhl. Man kommt als Planer in den Dachboden und die „störenden“ Kopfbänder fehlen. Der Bauherr hat diese selbst entfernt und so die Statik geschwächt. Macht das eine Zimmerei, so haftet diese für eventuelle Schäden.
An dieser Stelle möchte ich auf die Ausnahmeregelungen (von Konrad Fischer)speziell bei nachträglichen Maßnahmen im Bestand hinweisen.
Früher wurde auch in Deutschland, so wie in anderen Ländern, nach den Regeln der Baukunst gebaut. Bewährte praktische Erfahrungen setzten sich durch. Während dieser langen Zeit haben sich bestimmte Baustile in den jeweiligen Regionen herausgebildet. Die Blockbauweise dort, wo viele Wälder vorhanden sind, Fachwerkbauten, Lehmhäuser, zum Beispiel in Sachsen und Sachsen-Anhalt, oder die Klinkerbauweise in Norddeutschland. In den jeweiligen Klimazonen haben sich bestimmte Bauausführungen durchgesetzt. In Nordeuropa werden vorwiegend leichte Baukonstruktionen und im Süden schwere massive Konstruktion mit einem hohen Wärmespeichervermögen errichtet. Hier werden die hohen Tagestemperaturen im Sommer durch das massive Mauerwerk gespeichert. Die Wärmeenergie wird nur langsam nach innen geleitet. Durch die kühlen Nachtstunden wird aber auch ein Teil der Wärme wieder nach außen abgegeben. Durch die Konstruktion verläuft eine Temperaturamplitude und sorgt für ein erträgliches Raumklima ohne Klimaanlage. In Nordeuropa ist dagegen der Wärmestrom aufgrund des geringeren Anteils an Solarwärme vorwiegend von innen nach außen gerichtet. Daher finden hier Konstruktionen mit geringem Wärmespeichervermögen aber guter Wärmedämmung Anwendung. Im Mitteleuropa ist daher eine konstruktive Ausführung sinnvoll, die beide Eigenschaften vereint. Die Autoren der oben genannten Energieeinsparverordnung und ausgewählter DIN-Normen vertreten die Interessen bestimmter Industriebereiche. Sie sehen die Größe der Wärmeleitung als alleinigen energierelevanten Faktor. Dass es hier erhebliche Mängel bei dieser theoretischer Betrachtungsweise gegenüber der Praxis gibt, wird in dem Artikel zur U-Wert Berechnung(abgeleitet aus der englischen Bezeichnung „Unit of heat-transfer“) deutlich.
Der energetische Einfluss auf ein Gebäude wird nicht allein durch die Wärmedämmung, sondern durch 8 Faktoren bestimmen. Diese sind die Dicke der Außenwand, die Wärmespeicherfähigkeit, die Strahlungsaufnahmefähigkeit, die Oberflächenstruktur, die Sorptionsfähigkeit, die Wärmeleitung, die Wärmebrücken und die Wärmeeindringgeschwindigkeit. Diese energetischen Anforderungen gelten für die Außenhülle, also auch für die Dachkonstruktion bzw. die Decke zum nicht ausgebauten Dach.
Der größere Teil der Luftfeuchte im Gebäude wird über das Lüften nach außen abgeführt. Der andere Teil ist an den Wärmestrom durch die Konstruktion gekoppelt. Dieser Feuchtestrom durch den porösen Baustoff ist im Winter vorwiegende von innen nach außen gerichtet. Teilweise sind zusätzliche konstruktive Lösungen erforderlich, die eine hohe Feuchtebelastung im Wandquerschnitt vermeiden. Besonders bei der Verwendung von Holzwerkstoffen ist der Anfall von Feuchte zu vermeiden. Dies tritt auf, wenn sich verschiedene Baustoffe mit unterschiedlichem Sorptionsverhalten im Wandquerschnitt befinden. Auf der Innenseite müssen sich die diffusionsdichteren Baustoffe befinden. Diese wichtigen bauphysikalischen Grundlagen, welche sich in den Jahrhunderten der Baukunst bewährt haben, werden gerade in der letzten Zeit immer mehr ignoriert. Der Propagandafeldzug des grünen Zeitgeistes zur Fassadenisolierung nimmt die weniger guten Wohngebäude und verwendet diese zur Begründung der energetischen Zwangssanierung.
Leichtgläubige Hauseigentümer kleben dann auf ihre 80 cm starken Lehmwände Styroporplatten und sorgen so für eine systematische Durchfeuchtung der Konstruktion. Besonders gefährdet werden die tragenden Holzkonstruktionen, wie Deckenbalken, Ständerwände oder Sparren, wenn diese nicht ausreichend belüftet und abtrocknen können. Lokale und dauerhafte Feuchteerhöhungen führen dann zu biologischen Holzzerstörungen durch den Echten Hausschwamm oder andere Holz zerstörender Pilze. Besonders sind die tragenden Holzkonstruktionen bei einer unfachmännischen Ausführung einer nachträglichen Innendämmung der Dachschrägen oder die Decken zum nicht ausgebauten Dachboden betroffen. Es ist daher äußerst schwer, das Langzeitverhalten bestimmter konstruktiver Ausführungen zu beurteilen. Es ist auch verwunderlich, mit welcher Sicherheit namhafte Baustoffanbieter konstruktive Lösungen anbieten, die erst seit wenigen Monaten in der Praxis erprobt werden. Diese müssen vom Ansatz nicht schlecht sein, aber Standzeiten von 20 oder 40 Jahren lassen sich auch mit einem guten Simulationsprogramm nur ungenau abschätzen.
Zeigen vorhandene Wohngebäude keine Bauschäden, so sind diese in der Regel konstruktiv richtig ausgeführt. Eine nachträgliche Veränderung einzelner Gebäudeteile ist daher mit viel Sachverstand vorzunehmen und ist immer unter dem Blickwinkel des gesamten Gebäudes vorzunehmen.
Dieses Problem soll mit einem einfachen Beispiel erläutert werden. Oft erfolgt ein Fensteraustausch durch sehr gut isolierte Fenster mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten um 1 W/m2K oder kleiner. Bei einer Außenwand aus Ziegelsteinen (36,5 cm) liegt der U-Wert bei 1,53 W/m2K. Das Kondenswasser schlägt sich in diesem Fall nicht mehr an der Glasscheibe, sondern an der Wandoberfläche nieder. Hat man vorher das Schwitzwasser gesehen, so erfolgt unbemerkt eine langsame Durchfeuchtung des porösen Baustoffs. Diese Erscheinung wird durch Feuchte im unteren Wandabschnitt der Außenwand deutlich. Beim ungenügenden Lüftungsverhalten wird dies noch deutlicher und es kommt zur Schimmelpilzbildung. In diesem Fall muss die gesamte Bauhülle energetisch so verändert werden, dass überall annähern gleiche Oberflächentemperaturen vorliegen. Bei einem neuen Gebäude lässt sich dies bereits bei der Planung ausreichend berücksichtigen. Wobei in der Praxis auch hier schwerwiegend Fehler auftreten können. Besonders dann, wenn bei der konstruktiven Ausführung eines Flachdaches die Innendämmung mit einer Außendämmung verwechselt wird.
Es kann zur lokalen Durchfeuchtung kommen, wenn der Feuchtetransport durch eine fehlerhafte Anordnung von Sperrschichten oder durch einen unkontrollierten Luftaustausch durch die Konstruktion erfolgt. Diese Kondenswasserbildung tritt dann auf, wenn ein großes Temperaturgefälle im Wand- bzw. Dachquerschnitt auftritt.
Je größer die Temperaturdifferenz ist, so größer ist diese Gefahr. In Einzelfällen ist daher eine „sachte“ nachträgliche Dämmung sinnvoller, um die vorhandene Bausubstanz nicht zu gefährden. Eine übertrieben starke Dämmstoffstärke bringt nur einen theoretischen Kennwert. Je kleiner der U-Wert wird, so ungenauer ist dieser Wert. Bei einem U-Wert von 0,4 bis 0.3 W/2K wird bereits circa 70 % der Wärmeenergie über das Lüften nach außen abgeführt. Dies wird in einem einfachen Berechnungsbeispiel nachgewiesen. Damit wird deutlich, dass die per Gesetz verordneten Dämmstoffstärken nicht sinnvoll sind, wenn es zum Beispiel die Sparrenhöhen nicht zulassen und auf eine Hinterlüftung verzichtet werden muss.
Die wesentliche Ursache für die Mängel bei Dachausbau sind fehlende Konzepte für eine einigermaßen funktionsfähige Luftdichtheit. In den Bauzeichnungen bzw. Baubeschreibung wird oft nur von einer Dämmung und einer Dampfbremse gesprochen. Ausschreibungen gibt es aus Kostengründen in den wenigsten Fällen. Gerade die Position Dampfsperre wird so allgemein wie nur möglich gehalten. In vielen Ausschreibungen fehlen diese sogar und werden mit der Unterspannbahn verwechselt. Eine ordentliche fugendichte Verlegung ist sehr zeit- und äußerst kostenaufwendig, die ein sehr hohes handwerkliches Geschick erforderlich macht.
In fast allen Sanierungsbaustellen mit ausgebautem Dachgeschoss, die ich untersuchte, war keine ordnungsgemäße Fugenanbindung der Dampfbremse ausgeführt worden. Es erfolgte eine Dampfkonvektion mit erheblicher Tauwasserbildung in der Dämmung oder an der Unterspannbahn. In Einzelfällen konnten bereits nach wenigen Jahren umfangreiche Schäden durch den Echten Hausschwamm entstehen. Durch eine vollkommen falsche Bauweise waren circa 50 % der Sparren der Villa durch den Hausbock geschädigt und circa 1/3 mussten ausgetauscht werden. Die Schädigung erfolgte hinter der Verkleidung, also in einem verdeckten Bereich und war somit nicht sichtbar. Es handelt sich hierbei um einen eindeutigen verdeckten Schaden, der eine Veränderung der technischen oder physikalischen Eigenschaft eines Gebäudes nach sich zieht. Z. B. bei Feuchteschäden mit Pilzbefall handelt es sich um einen schwerwiegenden Schaden. Eine undichte Fuge bei einer Einschubtreppe zum Spitzboden ist ein harmloser Mangel, der problemlos und schnell beseitigt werden kann. In mehreren Fällen führte es jedoch zum großflächigen Befall durch Schimmelpilze an der Holzkonstruktion und an den gelagerten Gegenständen. Das ist auch ein Problem, welches oft bei neu errichteten Wohngebäuden auftritt. Die feuchte warme Luft strömt durch die geöffnete Luke oder die Fugen in den Dachraum. Dort verursacht sie an den Sparren oder auch an der Unterspannbahn eine Schimmelbildung, Beispiel Bild 1.1.
Kleine Schimmelflecken stellen kein großes Problem dar. Das Holzschutzmittel an der Oberfläche der Sparren schützt nicht vor Schimmel. Ist die Baufeuchte nach circa 2 Jahren aus dem Gebäude, dann dürfte es keine Probleme mehr geben. Bis dahin sollte der Dachboden ausreichend belüftet sein. Entweder das Dachfenster öffnen, Veluxfenster haben auch einen Lüftungsschlitz, oder die Unterspannbahn ist im First verschlossen. Diese sollte dann geöffnet werden.
Auch die Bauweise eines Fertigteilhauses lässt zu wünschen übrig. Hier ein Beispiel einer Ausführung von 1995 (Bild 1.2). Nach 9 Jahren sieht man deutlich die Durchfeuchtung mit Schimmelbildung in der Dämmung der Decke zum Spitzboden. Als Deckenverkleidung wurden Holzpaneele auf die PE-Folie angebracht.
Beim folgenden Beispiel wurde die Dampfbremse an der Holzbalkendecke zum Dachgeschoss die Dampfbremse nicht richtig ausgebildet. Über die Fugen konnte so die wärmere Raumluft entweichen und kondensierte in der Dämmung der Dachschräge aus (Bild 1.3). Im Bild 1.4 ist die Schimmelpilzbildung an der mineralischen Zwischensparrendämmung deutlich erkennbar. Dieses Problem hätte vermieden werden können, wenn die Dampfbremse nicht in Höhe des Fußbodens, sondern an der massiven Wand angeschossen wird. In der Praxis können sehr komplizierte Konstruktionen im Bereich Fußpfette und Mauerwerk vorkommen, wie im Bild 1.5 im Dachstuhl des Barmherzigklosters, wo nachträglich das Dachgeschoss ausgebaut wurde.
In dem älteren 3. Bauschadensbericht des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau von 1996 wurden 32 % (=338 Fälle) der untersuchten Schadensfälle dem Dach zugeordnet. Hierin enthalten sind Feuchteschäden durch fehlerhafte bauphysikalische Aufbauten und auch unzureichende Windsogverankerungen der Sparren. Schäden an der Beplankung aus Gips- oder Holzwerkstoffplatten (ca. 55 Fälle) treten damit in den Hintergrund. [1] Bei der Auswertung des Datenmaterials zeigte sich, dass sich in der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle (61 %) der Ausführende als verantwortlich zeichnete, also für die Ausführungsqualität und die eigenverantwortliche Planung. ([1], S. 32)
Baumängel entstehen bei der Herstellung des Gebäudes durch Planungsfehler oder durch unzweckmäßige oder unsachgemäß verarbeitete Baustoffe. Als Folge können z. B. Schimmelpilzbildungen durch Wärmebrücken, zu geringe sorptionsoffene Flächen, unzweckmäßige Lüftung usw. entstehen. Holzkonstruktionen einer höheren Feuchtebelastung ausgesetzt sein und so durch holzzerstörende Insekten oder Pilze geschädigt bzw. zerstört werden. Hier ist der Ansatz des Wertanteils des eingebauten Bauteils oder eines Ersatzstoffes als Wertminderung nicht getan. |
Bauschäden entstehen nach der Fertigstellung des Gebäudes durch äußere Einwirkungen, wie Feuer, gewaltsame Zerstörungen, durch unterlassene oder mangelhafte Instandhaltung. Die Kosten für alle Arbeiten, die zur Beseitigung eines Bauschadens erforderlich sind, sind vollständig zu ermitteln und in voller Höhe zu berücksichtigen. Es ist ein reparaturfreier Zustand zu erreichen. |
Ein weiterer Punkt ist die qualitative Ausführung der Trockenbauarbeiten. Es gibt auch noch heute kleinere Firmen, die für wenig Geld ihr Glück versuchen. Qualifizierte Fachkräfte kosten Geld. Spart man hier, so können sich schon bei der Ausführung Mängel einschleichen.
Vergleich man die letzte Rechnung von der Autowerkstatt, so kann man den Stundensatz der Monteure sehen. Der qualifizierte Baufachmann soll dagegen nur einen Bruchteil erhalten und dabei eine hervorragende Qualitätsleistung erbringen. Genau das sind die wesentlichsten Gründe, warum so viele Bauschäden entstehen, wenn wegen Preisdruck unqualifiziertes Personal beschäftigt werden muss. Beim Dachgeschossausbau handelt es sich um eine rein arbeitsintensive Ausführung mit nur wenigen Rationalisierungsmöglichkeiten. Der Dumme ist aber immer der Bauherr. Er spart beim Bauen ein paar Euros ein und im Gegenzug hat er ständigen Ärger durch teurere Nacharbeiten, die mit Rückbau und eventuell mit Mietausfall verbunden sind.
Die Billigfirmen überstehen 1 bis 2 Objekte und können dann für Haftungsfragen nicht mehr herangezogen werden, da sie bereits Konkurs angemeldet haben.
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