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Bauratgeber  ::   Bücher  |  Publikation  |  Fragen  |  Impressum  |  Datenschutz     ISBN 9783000142420

11 Zusammenfassung und Schlussbemerkung

Für eine feuchtetechnisch und raumklimatisch gut funktionierende Dachwohnung ist eine schwere Aufsparrendämmung die beste Lösung. Diese konstruktive Ausführung ist jedoch bei einem nachträglichen Dachausbau nur in wenigen Fällen möglich. Es dominiert daher die Zwischensparrendämmung, die bauphysikalisch eine Innendämmung ist.

Erfahrungsgemäß ist das Feuchteproblem bei Leichtbaukonstruktionen bis auf wenige Fälle nicht vollständig lösbar. Wobei nicht jeder Tauwasseranfall in der Konstruktion zwangsläufig zu einem Bauschaden führen muss. Wichtig ist hier, dass diese Feuchtigkeit so schnell wie möglich auch wieder entweichen kann. Beim Dachausbau ist es zweckmäßig, wenn zwischen der Dachhaut und der Wärmedämmung eine Hinterlüftung vorgesehen wird. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wichtig hierbei ist die kontinuierliche Abführung der Feuchtigkeit, die sowohl die Dämmeigenschaft verringert und daneben die Schädigung der Holzkonstruktion durch Holz zerstörende Insekten oder Pilze begünstigt. Wird sich für eine Vollsparrendämmung entschieden, so muss diese auch konsequent bautechnisch umgesetzt werden, sodass sich an keiner Stelle Tauwasser bilden kann, wie z. B. in nicht belüftete Hohlräume oder in den Fugen der Dämmung. Ungewollte Feuchtebelastungen können zu Schäden an organischen Baustoffen, wie z. B. an der Holzkonstruktion, Dämmstoffen und Verkleidungselemente, führen.

Zusätzlich könnten altbewährte Feuchtefallen, z. B. ein kleines Einfachfenster, eingebaut werden. Sie geben immer ein sicheres Anzeichen über den gegenwärtigen klimatischen Zustand (Luftfeuchte) im Dachgeschoss, kosten wenig und verringern eine Gefährdung der Konstruktion. Bildet sich an der Glasoberfläche Kondenswasser, so ist die Luftfeuchtigkeit der Innenraumluft höher oder es liegt eine große Temperaturdifferenz zwischen der Innen- und Außenluft vor. Das Wasser, was man von der Glasscheibe abwischen kann, taut nicht unkontrolliert an der äußeren Seite der Dämmung oder in einer Fuge aus. Natürlich ist dies kein Ersatz für eine kontinuierliche richtige Lüftung.

Weiterhin müssen auch brandschutz- und schallschutztechnische Kriterien einzuhalten werden. Die jeweilig gewünschten Konstruktionen sollten den aktuellen Produktkatalogen der Systemanbieter entnommen werden. Für den Ausbau empfiehlt sich immer die Verwendung eines Systems. Diese sind in der Praxis erprobt und werden ständig weiterentwickelt.

Die im Text genannten Firmen und Produkte sind als Beispiele zu werten. Es finden ständige Weiterentwicklungen statt, sodass die schallschutz-, brandschutz- und verarbeitungstechnischen Eigenschaften verbessern. Die neuesten Produkte entnehmen Sie bitte über die angegebenen Internetadressen der Firmen (Seite 153).

Die Energieeinsparverordnung fordert immer dickere Dämmstoffschichten. In diesem Buch gehe ich mit Absicht nicht darauf ein. Es gibt wirtschaftliche und technische Grenzen. Die technischen Grenzen werden durch die Größe der vorhandenen Dachkonstruktion und deren schadensfreie Funktion bestimmt.

Anlage 1: Bestimmung von Luftdurchsatz und konvektivem Wasserdampftransport [153]






Anlage 2: Luftfeuchte und Taupunkttemperatur [154]

Hier wird ein Beispiel benannt. Bei einer Wandoberflächentemperatur von 12 °C (linke Seite) beträgt die absolute Luftfeuchte 100 % und es kommt zur Tauwasserbildung. Geht man von diesem Punkt nach unten, so kann man auf den Kurven die relative Luftfeuchte im Raum ablesen. So liegt z. B. bei 20 °C (siehe linke Seite) die relative Luftfeuchte bei 60 %. Um keine Tauwasserbildung an der kalten Wandoberfläche zu erhalten, muss die absolute Luftfeuchte (siehe unten) von 10,5 g/m³ auf 8,5 g/m³ verringert werden. Das entspricht dann bei 20 °C einer relativen Luftfeuchte von 50 %. An der Wand beträgt dann die relative Luftfeuchte ca. 80 %. Um die Wandoberfläche schimmelfrei zu halten, müsste die absolute Luftfeuchte weiter abgesenkt werden, oder man erhöht die Oberflächentemperatur.

Grafik zu Luftfeuchtigkeit und Taupunkttemperatur


Anlage 3: Montageanleitung von Ständerwänden[155]

Konstruktionsaufbau

Ständerwände bestehen aus einer Unterkonstruktion (Ständerwerk) aus Metall oder Holz und beidseitig aufgeschraubten Beplankungen aus Gipskarton-, Gipsfaser, Holzwerkstoffplatten oder andere geeignete Materialien. Die Beplankungen können einlagig oder zweilagig ausgeführt werden. Das Ständerwerk wird umlaufend mit den angrenzenden Bauteilen verbunden und ist die tragende Konstruktion für die Beplankungen. Für besondere Anforderungen (Schall- und oder Brandschutz) können auch zwei Ständerreihen (Doppelständerwand) direkt nebeneinander oder mit Abstand angeordnet werden. Dies findet bei Wohnungstrenn- oder Installationswänden Anwendung.

Im Wandhohlraum können Dämmstoffe für Wärme-/Schall- und Feuerschutz sowie Elektro- und Sanitärinstallation eingebaut werden. Bei doppelter Beplankung ist Ballwurfsicherheit gegeben.

Bei durchlaufenden Wänden sind im Abstand von ca. 15 m Dehnungsfugen anzuordnen (nach DIN 18181).

Montage

Montageverlauf:

  1. Wandverlauf an Boden, Decken und Wänden markieren.
  2. An Boden und Decke Randprofile bzw. Randhölzer anbringen.
    Metallständerwände: Randprofile UW 50, UW 75 oder UW 100 nach DIN 18182
    Holzständerwände: Kanthölzer 40/60 mm oder 40/80 mm
  3. Metallständerwände: Vertikale, auf Länge gerichtete CW-Profile in die UW-Profile einstellen und ausrichten (Profilachsabstand 62,5 cm; Profile CW 50, CW 75 oder CW 100 nach DIN 18182).
    Holzständerwände: Auf Länge gerichtete Holzständer 60/60 mm oder 60/80 mm zwischen die Randhölzer (40/60 oder 40/80) einstellen (Ständerachsabstand 62,5 cm) und mit Heftnägeln befestigen.
    Wandanschlussständer mit den flankierenden Wänden verbinden.
    Ständerachsabstand bei keramischen Belägen auf einlagiger Beplankung maximal 42 cm. (Eine doppelte Beplankung mit 62,5 cm Ständerabstand ist günstiger.)
    Bei Doppelständerwänden mit einem Abstand von mehr als 5 mm zwischen den Ständern sind diese durch ca. 30 cm hohe GK-Laschen (Abstand ca. 6O cm) zu „Rahmenständern“ zu verbinden.
  4. Erste Wandseite mit senkrecht angeordneten Platten beplanken (bei der W 116 Beplankung auch quer möglich). Bei nicht raumhohen Platten können Horizontalstöße erforderlich werden. Diese werden um 20 cm versetzen. Bei einlagiger Beplankung sind auf der Rückseite CW- oder UW-Profilen anzubringen.

    Dicke (mm) GK-Platten Befestigung von Bauplatten, Feuerschutzplatten an
    Holz(Mindesteindringtiefe > 5 dn) Metall (Mindestdurchdringung > 10 mm)
        s < 0,7 mm 0,7< s < 2,25 mm
    12,5
    12,5 + 12,5
    15 + 12,5
    TN 35
    TN 35 + TN 45
    TN 35 + TN 55
    TN 25 TN25+TN35 TN25+TN45 TB 25
    TB 25 + TB 45
    TB 35 + TB 45

    Der Schraubenabstand beträgt 25 cm (bei doppelter Beplankung darf der Schraubenabstand der ersten Beplankungslage auf 3x25 cm = 75 cm erhöht werden, wenn noch am selben Tag die 2.Lage gebracht wird.). Alle Stöße sind versetzt anzuordnen, Stirnkanten sind in Stoßebene anzufassen. Auf Türständerprofilen dürfen die Platten nicht gestoßen werden.
  5. Dämmstoff und Installationen in die Wand einbauen.
  6. Zweite Wandseite beplanken. Alle Stöße versetzt anordnen.

Fugentechnik:

Die Fugen zwischen den Gipskartonplatten werden mit dem jeweiligen Fugenspachtel und Fugendeckstreifen verspachtelt. Bei hochwertigem Fugenspachtel ist ein Deckstreifen nicht erforderlich (siehe Gebrauchsanweisung). Bei doppelter Beplankung ist auch die erste Lage zu verfugen. Der Gipsspachtel zieht in die Fuge. Es folgt ein leichtes Abschleifen der Spachtelränder und der Unebenheiten. Je nach Geschick sind 2 bis 3 Schichten aufzutragen. Gerade an den Wandflächen, wo die Sonne drauf scheint, können Schatten nach dem Tapezieren entstehen. Hier sollte besonders sauber geschliffen werden. Eventuell hält man einen Strahler schräg an die Wand und kann so die zum Teil nur zehntel Millimeter Unebenheiten nachbessern. Bei allen anderen Flächen ist diese kaum zu sehen. Die Verarbeitungstemperatur sollte mindestens um 10 °C liegen. Bei 2-3°C gibt es Probleme bei der Verarbeitung und einen höheren Arbeitsaufwand.

Materialbedarf für eine Ständerwand

Der nachfolgende Materialbedarf für 1 m² Ständerwand ist auf eine Raumhöhe = 2,75 m und einer Wandlänge von 4,0 m bezogen und dient lediglich zur Orientierung. Im Dachgeschoss sind kleinere Wandflächen und durch die Anpassung an die Dachschrägen ergeben sich ein höherer Materialbedarf für die Unterkonstruktion und ein höherer Verschnitt an Gipskartonplatten. Die genauen Mengen sind vom jeweiligen System abhängig.

UW- Profil, Dichtungsstreifen je 0,7 m
CW- Profil 2,0 m
Dämmung 40 mm 1,0 m2
Gipsplatte 2,0 m2
Spachtel 0,5 kg
Eckschutzschiene (nach Bedarf) 1 lfm
Schnellbauschrauben TN 25
Bei doppelter Beplankung TN 25
und TN 35
29 Stück
12,5 Stück
29 Stück


Anlage 4: Montageanleitung von Bekleidungen im Dachgeschoss [146]

Analog wie hier in der Montageanleitung der Firma Knauf (als Beispiel) können selbstverständlich auch gleiche Konstruktionen anderer Firmen montiert werden. Grundsätzlich sollte eine systemgetreue Ausführung erfolgen.

Konstruktion

Bekleidungen können direkt (D 610), mit einer Holzunterkonstruktion aus Traglatten (D 611) (Bild 6.2.1.) oder einer Metallunterkonstruktion aus Grund- und Tragprofilen /Tragprofilen (D 612) (Bild 6.3.4.) bzw. Federschiene (D 613) auf Kehlbalken, Sparren und Drempel/ Kniestöcken befestigt werden.

Montage

Unterkonstruktion

Beplankung

Fugentechnik

Ohne Fugendeckstreifen Handverspachtelung mit Knauf-Uniflott, mit Fugendeckstreifen Schraubenköpfe ebenfalls verspachteln. Bei doppelter Beplankung Fugen der ersten Lage füllen. Ist Gussasphalt vorgesehen, Platten erst nach Estrichverlegung verspachteln.

Materialbedarf für die Herstellung einer Dachschräge oder Decke

Der nachfolgende Materialbedarf für Deckenfläche bezieht sich auf 1 m2 GKF 12,5 mm. Im Dachgeschoss sind kleinere Flächen, damit ergeben sich ein höherer Materialbedarf für die Unterkonstruktion und ein höherer Verschnitt an Gipskartonplatten. Bei einer Zwischensparrendämmung ist die Fläche der Sparren von der Gesamtfläche abzuziehen. Die nachfolgenden Werte dienen nur als Orientierung. Die genauen Mengen sind vom jeweiligen System abhängig.

Unterkonstruktion aus Holz

Direkt am Sparren/Deckenbalken befestigt
Traglattung 50 x 30

2,6 m
Holzschrauben 3,4 Stück
Traglattung mit Direktabhänger zusätzlich
Direktabhänger für Holzlattung mit
Schnellbauschrauben FN 35 mm
3,4 Stück
Zur Befestigung der Lattung an Direktabhänger
TN 25
6,8 Stück

Unterkonstruktion aus Metall

Tragprofil mit Direktabhänger
Direktabhänger für CD 60/27 mit
Schnellbauschrauben FN 35 mm
2,9 Stück
Zur Befestigung der CD 60/27 an Direktabhänger
mit Blechschraube LN 3,5 x 9 mm (auch TN 25)
5,7 Stück
CD 60x27x0,6 Tragprofil 2,6 m
CD Profilverbinder 0,5 Stück


Trag- und Grundprofil mit Direktabhänger
Direktabhänger für CD 60/27 mit
Schnellbauschrauben FN 35 mm
1,5 Stück
Zur Befestigung der CD 60/27 an Direktabhänger
mit Blechschraube LN 3,5 x 9 mm (auch TN 25)
3,0 Stück
CD 60x27x0,6 Grund- und Tragprofil3,7 m
CD Profilverbinder0,7 Stück
Kreuzverbinder für CD-Profil oder2,9 Stück
Ankerwinkel für CD-Profil5,8 Stück


Unterkonstruktion als Federschiene
Holzschrauben6,7 Stück
Federschiene 60 x 272,6 m
Schienenverbinder-

Dämmstoff

Zwischensparrendämmung z. B. Mineralfaser nach
DIN 4102 BK A Rohdichte 40 kg
ca. 0,9 m3

Verkleidung

Gipskartonplatte (F) 12,5 (Verschnitt ca. 5 % abhängig von Flächen kann bis 20 % betragen)1,05 m2
Schnellbauschrauben bei Holzkonstruktion TN 3520 Stück
  bei Metallkonstruktion TN 2517-20 Stück
Spachtel0,3 kg

Drempel (Abseitwand) für 1 m2

(Materialmenge ist abhängig von der Höhe des Drempels.)
UW- Profil, Dichtungsstreifen je1,8 m
CW- Profil1,7 m
Schnellbauschrauben zur Befestigung des UW-Profils
an Sparren und Dielung TN 35
4-6 Stück
Dämmung 40 mm1 m2
Eventuell Dampfbremse mit Dichtband-
Gipskartonbauplatte1,0 m2
Spachtel0,3 kg
Schnellbauschrauben TN 2510 -12 Stück


Anlage 5: Verstellbarer Abstandshalter für die Gewährleistung der Hinterlüftung bei Untersparrendämmung

Abstandhalter für Hinterlüftung

Kontakt : Dirk Büttner, Opitzer Weg 10b, 01737 Tharandt / Sa.

Tel./ Fax. 035203 / 39404, E-Mail : Aladin29@freenet.de, www.dachhinterlueftung.de

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