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5 Schäden beim Dachgeschossausbau durch fehlerhafte Ausführung
5.1 Das richtige Verlegen der Dämmung

Die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffes wird als das wichtigste und alles entscheidende Kriterium bewertet. Es ist jedoch zu beachten, dass die physikalischen Eigenschaften der Wärmetransmission unter Laborbedingungen ermittelt werden. Äußere Einflüsse wie die Wärmekonvektion (vergleiche Pkt. 4.3.1) werden vollständig außer Acht gelassen. Bei großflächigen Dachkonstruktionen gibt es im Allgemeinen kaum Probleme, um eine Luftdichtheit zu erreichen. Bei der Verwendung von Klemmfilz werden diese ca. 2 cm größer als der Sparrenabstand zugeschnitten (abhängig von der Breite) (Bild 5.1.1) und fugendicht zwischen die Sparren bzw. Deckenbalken eingeschoben (siehe Bild 5.1.2 und 5.1.3). Analog erhält man auch eine gute Fugendichtheit mit den Dämmkeilen.

Sehr wichtig ist jedoch die sorgfältige Verarbeitung. Sind noch kleine Fugen erkennbar, so sind diese nachträglich auszustopfen, damit kein Luftaustausch zwischen Innen- und Außenseite erfolgen kann. Sind die Abstände der Sparren sehr breit (etwa ab 80 cm) können die Klemmfilzstücke auch durch ihr Eigengewicht sehr leicht herausrutschen oder fallen. In diesem Fall sollte die Tragkonstruktion vor oder während der Dämmung montiert werden. Durch diese Holzlatten wird die Dämmung am Herausfallen gehindert. Das ist analog wie im Bild 5.1.4 zu realisieren. Die Dampfbremse muss dann auf die Unterkonstruktion verlegt und befestigt werden. In Einzelfällen reicht auch eine Hilfskonstruktion.

Klemmfilz zuschneiden
Bild 5.1.1: Das Maß zwischen den Sparren plus 2-3 cm werden auf den Klemmfilz aufgetragen. Die Markierungen helfen beim Zuschneiden

Klemmfilz zwischen Balken einlegen
Bild 5.1.2: Der zugeschnittene Dämmfilz wird passend zwischen die Deckenbalken bzw. Sparren eingelegt

Klemmfilz zwischen Balken einlegen
Bild 5.1.3: Hier ein Bild aus der Firmenschrift von G+H. [64]

In der Praxis bestehen die Dächer oft auch aus kleinteiligen Flächen, sodass eine große Zahl an Fugen entstehen kann. Die Herstellung einer luftdichten Innenverkleidung im ausgebauten Dach bedingt daher einen erhöhten planerischen und handwerklichen Aufwand, welcher allgemein sehr unterschätzt wird.

Bei diesem Beispiel aus der Praxis (Bild 5.1.4) geht es nicht allein um die Dämmung, was im Moment noch etwas unordentlich aussieht, sondern um die Herstellung der Unterkonstruktion für die Innenverkleidung aus GKF 12,5 mm. Keine der Sparren, Kehl- und Gratbalken stehen in einem optisch günstigen Winkel zueinander oder verlaufen parallel. Es gibt keinen Bezugspunktpunkt bzw. –linie, von der eine optisch ordentliche Fläche aufgebaut werden kann. Zum Schluss muss aber alles zueinanderpassen und es darf sowohl in der Fläche, in der Kehle und am Grat keine Unebenheit geben. Als nächstes Problem ist das fugendichte Einlegen des Klemmfilzes zu nennen.

Dämmung an einem Kehlbalken
Bild 5.1.4: Ein Beispiel der Unterkonstruktion und der Dämmung an einem Kehlbalken und Gratbalken. Die Innenflächen aus Gipskartonbauplatten müssen aus optischen Gründen in einem rechten Winkel zueinanderstehen.

Zwischen zwei parallel verlaufende Sparren (Bild 5.1.3) lässt sich das gut realisieren aber bei dem Kehlbalken im Bild 5.1.4 müssen dann auch die Anpressflächen der Dämmung schräg geschnitten werden. Um mögliche Fugen zu vermeiden, wird die Dämmung auch bis über die Sparren gezogen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme wurden noch 120 bis 140 mm Klemmfilz eingelegt. Größere Dämmstoffstärken sind politische Größen. Die zu erzielenden theoretischen Einsparungen sind vernachlässigbar klein. Statt der großen Dämmstoffstärken ist das Verlegen des Klemmfilzes zwischen den Sparren und der zusätzlichen dünneren Dämmplatte auf den Innenseite die bessere Lösung. Die dünnere Dämmplatte wird über die Sparren hinweg verlegt, siehe Bild 5.1.5. Die Stoßfugen sind immer zu versetzen. Diese doppelte Verlegung vermindert zusätzlich die Wärmebrückengefahr durch die Sparren selbst. Das Holz hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,13 W/mK und die Glas- oder Steinwolle 0,035-0,04 W/mK. Je stärker die Dämmung ist, um so größer wird die Temperaturdifferenz an der Oberfläche der Innenverkleidung, wenn die Dämmung nicht richtig eingebaut wurde. Im Bild 5.1.6 wird das Problem bei einer Wärmedämmschicht dargestellt. Zwischen den Sparren ist eine dicke Dämmstoffschicht. An den Stellen, wo die Dachlatten als Unterkonstruktion befestigt sind, treten Wärmebrücken auf. Im Wärmebild 5.1.7 wird im Drempel diese ungleichmäßige Dämmung als Streifen sichtbar.

Doppelte Dämmung
Bild 5.1.5: Skizze einer doppelten Verlegung einer Zwischensparrendämmung. Durch die zweite Dämmschicht werden mögliche kleine Fugen und die Sparren mit ihrer etwas größeren Wärmeleitfähigkeit abgedeckt. [65]

Hinterlüftung bei Dachdämmung
Bild 5.1.6: Fehlstellen in der Dämmung zwischen den Sparren und der Tragkonstruktion für die Verkleidungsplatten. Bei großen Dämmstoffstärken können diese Stellen zu Wärmebrücken werden, da das Holz eine geringere Wärmeleitfähigkeit hat.

Wärmebildaufnahme von Drempel und Dach
Bild 5.1.7: Bei diesem Wärmebild von außen sind die Sparren deutlich zu erkennen. Es wird die mangelhafte Dämmung des Drempels und der Anschluss der Decke auf das Mauerwerk deutlich sichtbar. Daneben ist auch eine schlechte Dämmung bzw. Fugenabdichtung am Lüftungsrohr neben dem First erkennbar.

Bei diesen Beispielen, Bild 5.1.8 und 5.1.9, hatte weder die ausführende Firma noch die Bauleitung die Notwendigkeit einer durchgehenden Dämmung und das Anbringen einer ordentlichen Dampfbremse verstanden. Hinter der aluminiumkaschierten Dämmung waren durchgehend Fugen zwischen Sparren und Dämmung von 1 bis 2 cm. Nur in seltenen Fällen entsprechen der Einbau und die Abdichtung den Einbauanweisungen des Dämmstoffherstellers. Neben den Beschädigungen der Kaschierung wurden die Randstreifen nur lose überlappt und mit Klammern angetackert. Dem Eindringen der Raumluft wurde so gut wie kein Widerstand entgegengesetzt. Es waren umfangreiche Nacharbeiten erforderlich.

Dachausbau mit Wendeltreppe
Bild 5.1.8: Lange Zeit wurde die aluminiumkaschierte Dämmung angeboten und auch verarbeitet. (Anmerkung: Solche „Kreuzfugen“ wie links über der Tür sollten natürlich nicht entstehen. Diese Gipskartonbauplatten wurden an die Giebelwand aus Kalksandstein angeklebt. Ein geringer Versatz ist zwar vorhanden. In diesem Fall liegt zwar auch nach Jahren kein Riss vor. Bei einer Vorsatzwand auf eine Holz- oder Metallunterkonstruktion muss ein Versatz von 20 cm eingehalten werden, sonst entstehen an dieser Stelle Risse.)

Anmerkung: Bei der Ausführung mit Klemmfilz, ist der ordentliche fugendichte Sitz der Dämmung sichtbar und kann nachgebessert werden. Analog verhält es sich mit den Klemmstoffkeilen. Bei der aluminiumkaschierten Dämmung kann eine fugendichte Verlegung nicht kontrolliert werden, da die Folie die Anschlüsse Dämmung/Sparren überdeckt. Diese Dämmung „quillt“ nicht wie der Klemmfilz auf und presst sich auch nicht an. Dieses Dämmmaterial ist bei dem Dachausbau nicht zu verwenden.

Bei diesem Dach wurden im folgenden Winter, weil es über all in den Raum tropfte, einige Dachsteine aufgenommen. Die Unterspannbahn mit einem großen sd-Wert hatte an der Innenseite eine ca. 2 cm dicke Eisschicht. Wenn die Sonne auf die Südseite schien, taute das Eis am Tag auf und tropfte so in die Dämmung und anschließend durch die Verkleidung in die Dachwohnung. Die hohe Feuchtigkeit in der Dämmung war noch zusätzlich durch die Baufeuchte und einem gleichzeitigen Wasserschaden im Keller verursacht worden.

Die Anschlüsse zur Giebelwand wurden mit einem Schalbrett verdeckt (Bild 5.1.9). Nach dem dieses abgenommen wurde, war zwischen dem Sparren und der Giebelwand ein 7 bis 10 cm breiter Zwischenraum. Es fehlte vollständig die Dämmung. Diese Aluminium-Dampfbremse wurde lediglich mit Folienklebestreifen überall angeklebt. Trotz intensiver Nachbesserung konnte der Tauwassereintrag nicht vollständig unterbunden werden. Die Dachschräge wurde mit Paneelen verkleidet. Gegenüber einer vollflächigen Gipskartonplatte sind viele kleine Fugen vorhanden.

Fehlende Dämmung zwischen Sparren und Giebelwand
Bild 5.1.9: Hier wurde die ca. 10 cm Fuge zwischen Sparren und Giebelwand mit einem Schalbrett abgedeckt. Rechts ist die Unterspannbahn zu erkennen. Es fehlte neben der Dämmung die Dampfbremse und die korrekte Fugenanbindung.

Im Wärmebild 5.1.10 wird eine abgehängte Decke gezeigt. Es ist sehr deutlich erkennbar, dass hier die Dämmung nicht fugendicht eingelegt wurde oder sogar ein Stück fehlte. Der Verlauf der Sparren ist durch die etwas dunkleren Streifen zu erkennen. Die Isotherme zeigt eine Temperaturdifferenz von 4 bis 5 K. In der Skizze (Bild 5.1.11) werden mögliche Ursachen der fehlerhaften Dämmung aufgezeigt.

Wärmebild fehlerhafte Dämmung
Bild 5.1.10: Wärmebild an einer wärmegedämmten Decke zum Flachdach in einer Dachgeschosswohnung. Es sind die Fehlstellen in der Dämmung deutlich erkennbar. Im Folgebild die möglichen Ursachen. Fehler bei Dämmung
Bild 5.1.11: In den Zeichnungen werden mögliche Fehlerquellen bei der Wärmedämmung aufgezeigt,wie sie im Bild 5.1.8 sichtbar sind. Diese können zur Tauwasserbildung führen, da an dieser Stelle die Oberflächentemperatur niedriger ist. (Vergleiche hierzu auch [66])

Nachfolgend soll noch eine ältere Variante vorgestellt werden (Bild 5.1.12). Es wird eine Verbundplatte auf Tragleisten aufgelegt. Analog gab es auch Styroporplatten mit Nut und Feder (zum Vergleich Bild 5.1.13 und 5.1.14). Wenn zum Beispiel lediglich der Spitzboden vom Bodenraum durch eine Decke räumlich abgetrennt werden soll und die Nutzung als Hobbyraum oder Ähnliches vorgesehen ist, dann kann man diese Ausführung wählen, wenn dabei alle Konstruktionshölzer von 3 Seiten kontrollierbar bleiben. Eine zusätzliche Verkleidung der Sparren auch teilweise kann sehr schnell zu einer Schädigung des Holzes führen.

aufgelegte Dämmplatten
Bild 5.1.12: Beispiel für die in der Vergangenheit gemachten Konstruktionsvorschläge. Originalbild in [67]. Zwischen den Gipskartonplatten ist immer in diesem Fall immer eine Fuge (1). Das Gleiche gilt auf für die Auflagefläche auf den Leisten. Diese Konstruktion kann nur zur optischen Gestaltung des Dachbodens verwendet werden, wenn dieser z. B. als Hobbyraum (ohne Heizung) verwendet wird. Eine ausreichende Lüftung über den First bzw. Lüftungssteine sollte vorhanden sein.

Die im Bild 5.1.13 und 5.1.14 dargestellte konstruktive Ausführung, allerdings mit einem anderen Produkt, führte in einem Dachstuhl in Gambsheim (Frankreich) zu optimalen Lebensbedingungen für die Larve des Hausbockkäfers. Durch die Fugen (Nut und Feder) und die vielen kleinen Schlitze konnte genügend Raumluftfeuchtigkeit entweichen und die Holzfeuchte an einigen Stellen der Dachkonstruktion wurde erhöht. Dadurch wurden die Lebensbedingungen des Holzzerstörers begünstigt. Als Wohnraum und für eine ständige Nutzung ist diese Konstruktionsausführung unbrauchbar und führt über längere Zeit immer zu Bauschäden. Daneben entweicht auch unkontrolliert warme Raumluft, was zu einem höheren Heizenergiebedarf führt.

Die gleichen Bedingungen gelten auch für die Wohnungsdecke unter einem nicht ausgebauten Dachgeschoss! Es muss grundsätzlich eine fugendichte Ausführung (Dämmung und Dampfbremse) erfolgen.

Dämmplatten für den Dachausbau mit Fuge und Feder
Bild 5.1.13: Die Dämmplatten werden durch Nut und Feder gehalten. Allerdings stellt diese Verbindung keine erforderliche Fugendichtheit dar. Es kann somit genügend Feuchtigkeit in die Konstruktion gelangen.

Montage Dämmplatte
Bild 5.1.14: (Rechts) So wurden diese Platten montiert. (Es handelt sich hierbei um eine ältere Firmenschrift.) [68] Für den Ausbau einer bewohnten Wohnung ist das allerdings nicht geeignet. Möglicher Einsatz, wenn die Bodenkammer als Abstell- oder Hobbyraum verwendet wird.

Genau die Ausführungen der Dämmung, wie sie im Bild 5.1.15 gezeigt wird, führen bei vielen Dachstühlen zu Schäden durch Holz zerstörende Insekten und oder Pilze. Dämmung zwischen die Sparren geschoben und etwas davor geschraubt, damit es nicht herausfällt, sind verantwortungslose Ausführungstechniken. Sie führen neben erhöhten Energiekosten für die Wärmeerzeugung zusätzlich zu Feuchteschäden. In der Praxis findet man solche Konstruktionsverkleidung aus Tapete, aneinander geklebte Poster, Decken, Stoffplanen, verschiedene Holzwerkstoffplatten und auch Gipsplatten. Noch im März 2004 fragte ein Bauherr bei einer Berliner Trockenbaufirma wegen einem Angebot zur Dämmung des Dachgeschosses an und fragte gleichzeitig, wie sie die Ausführung vornehmen. „Als Erstes die Dampfbremse dran und dann stecken wir die Dämmung dahinter“. (Nach dieser Auskunft versuchte der Bauherr verzweifelt selbst eine fachlich ordentliche Dämmung vorzunehmen.)

Falsche Dämmung
Bild 5.1.15: Leider wird auch noch heute von einigen Trockenbauern diese Dämmmethode ausgeführt. and aufgestellt und etwas dahinter gesteckt. Damit kann keine Fugendichtheit zwischen Dämmung und Sparren erreicht werden. Ebenso fehlt die Dampfbremse. (Originalbild in einem älteren Buch [69])

Wärmebrücken und Konvektion treten besonders an Stellen auf, wo das fugendichte Einlegen der Dämmung durch schlechte Zugänglichkeit erschwert ist (siehe Bild 5.1.16). Dazu zählen zum Beispiel auch Mittelpfetten, besonders wenn diese 2 Etagen trennen (Dachraum und Spitzboden), und bei Fußpfetten (siehe Bild 5.1.17). Der Klemmfilz kann in vielen Fällen nicht luftdicht hinter die Pfette geschoben werden, ohne die Hinterlüftung zu unterbrechen. Eine Lösung bildet z. B. ein verstellbarer Abstandshalter für Dämmmaterial zur Wärmeisolierung von Dachstühlen mit optimierten Montage- und Zirkulationseigenschaften nach DIN 4108-3 (Anlage 5).

Dampfbremse an Fuß- und Mittelpfette
Bild 5.1.16 : Dämmung einer Mittel- und Fußpfette und die Anbindung der Dampfbremse. Die Anschlüsse der Dampfbremse sind mit einem vorkomprimierten Fugenband anzuschließen und mit Klammernadeln mechanisch zu sichern, wenn keine Anpresslatte angebracht werden kann (Mittelpfette). Im rechten Bild ist die Anbindung der Dampfbremse noch keine ideale Lösung, auch wenn sie bereits unter die Fußbodenplatte reicht.

Ein weiteres Problem ist die Anbindung der Dampfbremse an die Mittelpfette an der Fußpfette. Wenn es möglich ist, sollte die Dampfbremse unterhalb der Fußpfette fugendicht angeschlossen werden. Meist liegt zwischen Mauerwerk und Fußpfette eine Fuge vor und über indirekte Wege kann dann die Raumluft entweichen. In der Praxis liegt die Dampfbremse lose auf der Fußpfette und das führt zu Zugerscheinungen und möglichen Bauschäden.

Mittelpfette in Fußbodenhöhe - Dämmung

Bild 5.1.17: Mittelpfette in Fußbodenhöhe des Spitzbodens. Später bildet die Dachfläche hier im Spitzboden mit der unteren Fläche, eine Gesamtfläche. Das richtige Einlegen der Dämmung an die Mittelpfette erfordert hohes handwerkliches Geschick. [70]

Im Wärmebild (Bild 5.1.18) wird eine Mittelpfette gezeigt. Deutlich ist der Temperaturunterschied von 4 K zu erkennen. Es liegt eine Fuge zwischen Dämmung und Pfette vor. Ebenso ist der Verlauf der Sparren gut zu erkennen.

Wärmebild von Fugen bei einer abgehängten Decke
Bild 5.1.18: Fugen über einer Mittelpfette an der abgehängten Decke.

Neben der Anbindung der Dampfbremse direkt an der Mittelpfette kann diese auch durchgängig verlegt werden. Im Bild 5.1.19 wurde der Spitzboden nicht ausgebaut, sodass die Decke mit einer Wärmedämmung und einer Dampfbremse versehen wird. Allerdings hat man auch hier die Auflager der Sparren auf der Pfette fugendicht anzuschließen und das ist komplizierter als die seitliche Anbindung wie im Bild 5.1.16. Im Bild 5.1.20 wird der Anschluss unter einer Zange zum nicht ausgebauten Dachgeschoss dargestellt.

Dampfbremse an einer Mittelpfette
Bild 5.1.19: Verlegen der Dampfbremse an einer Mittelpfette [23]

Dampfbremse unter einer Zange
Bild 5.1.20: Verlegen der Dampfbremse unter einer Zange [23]

5.2. Verlegen der Dampfbremse und ihre Anschlüsse

In diesem Abschnitt werden Problembereiche aufgeführt, wo sich bei der Ausführung schnell Fehler einschleichen.

Die Notwendigkeit einer Dampfbremse und die Herstellung der fugendichten Anbindung werden im Pkt. 4. beschrieben. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass alle zu klebenden Flächen vollständig staub- und schmutzfrei sind. Da die Folien meist auf dem Fußboden zugeschnitten werden, ist dieser vorher abzukehren. Es geht dabei auch darum, dass nicht kleine Steinchen die Folie beschädigen.

Im Bild 5.2.1 wird ein Rähm mit Kopfband und Säule sowie Zange gezeigt. Die Folienanschlüsse werden mit doppelseitigem Klebeband und vorkomprimiertem Fugenband und zusätzlich mit Heftklammern an den Holzbalken angeschlossen. Wenn sich künftig auf der Dampfbremse Feuchtigkeit bilden kann, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Klammern durchgerostet sind. Die Sparrenpfettenanker verursachen zusätzliche Unebenheiten. Werden die scharfen Kanten nicht umgeschlagen, so wird die Folie an dieser Stelle zerstochen. Nach der Verflüchtigung der Lösungsmittel werden die Dichtungsbänder über die Zeit spröde und die korrekte Dichtheit ist nicht mehr gegeben.

Dampfbremse an Mittelpfette
Bild 5.2.1: Herstellung der fugendichten Anbindung an den Rähm, Zange, Stiel und an die Giebelwand [70]

Im Bild 5.2.2 wird ein Anschluss an der Firstpfette gezeigt. Die Dampfbremse der Dachschräge wird am Balken miteinander verklebt und zusätzlich mit Tackernadeln gesichert. Die Anschlüsse an der Säule und am Kopfband werden mit einem vorkomprimierten Dichtband abgedichtet. Mit Tackernadeln wird die Verbindung mechanisch gesichert. Der Anschluss an die Giebelwand erfolgt mit einem vorkomprimierten Dichtband und zur mechanischen Sicherung wurde eine Dachlatte mit Nageldübel befestigt.

Dampfbremse an der Firstpfette
Bild 5.2.2.: Anbindung der Dampfbremse an der Firstpfette.

Dampfbremse Mittelpfette
Bild 5.2.3.: Hier wurde die Dampfbremse an der unteren Dachschräge angebracht.

Im Bild 5.2.3 wurde am unteren Teil der Dachschräge die Dampfbremse angebracht. Zur besseren Verbindung der Stöße hätte diese bis zur Mitte der Mittelpfette verlegt werden sollen. Die Anbindung an der Säule ist noch herzustellen. In diesem Fall wurde die Unterkonstruktion nicht quer, sondern senkrecht angebracht und ist etwas größer als 50 cm. Bei zu breitem Abstand muss die Unterkonstruktion horizontal angebracht werden. Allerdings muss der Abstand exakt stimmen, sonst lassen sich die Platten nicht befestigen bzw. müssen an der Kante immer extra zu geschnitten werden.

Im Bild 5.2.4 und 5.2.5 wird eine unzweckmäßige Montagereihenfolge gezeigt. Die Dachschräge wurde bereits mit Gipskartonbauplatten verkleidet. Wie hier die Dampfbremse fugendicht an die Giebelwand angebunden wurde, ist nicht zu erkennen. Das Gleiche gilt auch für die Dämmung in der Abseitwand (Drempel). Im zweiten Bild 5.2.5 sieht man an der oberen Vorsatzwand eine Dampfbremse. Am schräg verlaufenden U-Profil der Ständerwand (links neben dem Monteur) wurde die Dampfbremse mit einem doppelseitigen Klebeband befestigt. Auch wenn unter dem U-Profil ein Dichtband untergelegt wird, ist dieser Anschuss nicht ausreichend fugendicht. Die Dampfbremse muss grundsätzlich überlappen, erst recht an Ecken und an Anschlüssen. Hier treten immer Bewegungen auf, die eine Bewegungsfuge verursachen.

Im Bild 5.2.3 wurde am unteren Teil der Dachschräge die Dampfbremse angebracht. Zur besseren Verbindung der Stöße hätte diese bis zur Mitte der Mittelpfette verlegt werden sollen. Die Anbindung an der Säule ist noch herzustellen. In diesem Fall wurde die Unterkonstruktion nicht quer, sondern senkrecht angebracht und ist etwas größer als 50 cm. Bei zu breitem Abstand muss die Unterkonstruktion horizontal angebracht werden. Allerdings muss der Abstand exakt stimmen, sonst lassen sich die Platten nicht befestigen bzw. müssen an der Kante immer extra zu geschnitten werden.

Dampfbremse Fehler
Bild 5.2.4: Mit dieser Reihenfolge des Aufbaus der Konstruktion kann keine ausreichende Fugendichtheit hergestellt werden. Am Drempel (1) muss die Dampfbremse mit der an der Schräge fugendicht verklebt werden. Das Gleiche gilt auch für die Anbindung an die Vorwand (Originalbild in [71]).

Dampfbremse, kein richtiger Anschluss
Bild 5.2.5: Die Dampfbremse wurde nur an die obere U-Schiene (1) angeklebt. Die Dampfbremse der Schräge und der Vorwand sind voneinander getrennt. Die Anbindung (2) am Fenster muss noch hergestellt werden. (Originalbild in [71])

Die bessere Ausführung kann wie folgt vorgenommen werden. Die obere U-Schiene der Vorsatzwand wird auf die Unterkonstruktion der Schräge bzw. auf eine Hilfskonstruktion befestigt. Wichtig hierbei ist, dass die Dampfbremse der Schräge bis auf der Innenseite der Unterkonstruktion der Vorwand reicht. Hier kann dann die Überlappung der beiden Dampfbremsfolien fugendicht an der oberen U-Schiene der Vorsatzwand verklebt werden. Es ist dann unerheblich, ob als Erstes die Dachschräge mit den Gipsplatten verkleidet oder die Vorsatzwand mit der Dämmung hergestellt wird. Dass die Dampfbremse dann noch auf dem Fußboden fugendicht angeschlossen werden muss, darauf wurde bereits im Punkt 4. hingewiesen.

Im folgenden Wärmebild 5.2.6 wird ein solcher Anschuss, Ständerwand und Dachschräge gezeigt. Deutlich ist die Fuge im Anschlussbereich zu erkennen. Daneben erfolgte zusätzlich eine Durchfeuchtung der Mineralwolledämmung.

Wärmebild eine Wärmebrücke am Anschluss zur Dachschräge
Bild 5.2.6: Bei diesem Wärmebild befindet sich links die Ständerwand. Deutlich ist die Wärmebrücke zu erkennen. Die flächenmäßige Ausbreitung der kühleren Fläche dürfte durch die Durchfeuchtung der Mineralwolle verursacht werden. Isotherme bei einer Wärmebrücke
Bild 5.2.7. Verlauf der Isotherme (LI01). Bei dieser Fuge tritt eine Temperaturdifferenz von ca. 4 K auf. Innentemperatur ca. 22°C und außen 3-5°C.

Im Bild 5.2.7 a kann man sehr deutlich die mangelhafte Anbindung der Dampfbremse an die massive Wand erkennen. Bei einer Wärmebildaufnahme würde sich etwa das Gleiche Bild ergeben, wie es im Bild 5.2.6 gezeigt wird.

Fehlerhafter Anschluss der Dampfbremse
Bild 5.2.7a: Mangelhafte Anbindung der Dampfbremse an die Treppenhauswand, die dunkle Färbung zeigt eine Durchfeuchtung der Mineralwatte.

Im Bild 5.2.8 wird vom Spitzboden über der ausgebauten Dachgeschosswohnung die Oberseite der Decke gezeigt. Links im Bild befindet sich die Giebelwand. Die Dampfbremse hängt lose ohne Fugenanbindung in der Luft (Pfeil). Bei dieser Ausführung fehlt die Dampfbremse an der Decke vollständig. Ebenso fehlt links im Bild der fugendichte Anschluss der Dampfbremse an die Giebelwand. Die Folge waren im Winter unangenehme Zugerscheinungen, in der Dachgeschosswohnung, Temperaturschwankungen mit erhöhtem Heizaufwand, Durchfeuchtung der Wärmedämmung und Schimmelpilzbildung an den Sparren und an der aufgenommenen Sparschalung.

 Fehlende Anbindung der Dampfbremse im Spitzboden
Bild 5.2.8: Fehlende Anbindung der Dampfbremse im Spitzboden über einer Dachgeschosswohnung.

Die Folgen der fehlenden Fugenanbindung im Bild 5.2.8 werden im Wärmebild 5.2.6 (ähnliches Bauteil) verdeutlicht und in der Zeichnung (Bild 5.2.9) wird das Problem genau dargestellt.

Dampfbremse fehlt
Bild 5.2.9: Fuge an den Anschlussbereichen zur Außenwand. Der gleiche Schaden erfolgt auch, wenn die Dampfbremse nicht fugendicht angeschlossen ist. (Im Bild fehlt diese Dampfbremse.) (Originalbild in [72])

Eine Vermeidung dieser ungewollten Tauwasserbildung kann nur durch eine richtige Anordnung einer Dampfbremse und einer vollständigen Dämmung der Decke zum nicht ausgebauten Dachboden erreicht werden. Im Bild 5.2.10 wird eine Lösungsmöglichkeit bei einer Leichtbaukonstruktion beschrieben. Für Einbindung der Geschossdecke wir eine diffusionsoffene Dampfbremse vorgeschlagen, dadurch ist eine Abtrocknung nach innen und außen möglich.

Einbindung der Geschossdecke
Bild 5.2.10: Für die Einbindung der Geschossdecke ist eine diffusionsoffene Dampfbremse zu verwenden. Die Anbindung der Stöße ist mit den entsprechenden Fugenbändern vorzunehmen. [73]

Noch problematischer wird ein Anschluss, wenn neben der Dampfbremse auch noch die Dämmung fehlt, wie es bei diesem Beispiel bei einer Dachschräge an die Giebelwand (Bild 5.2.11.) gezeigt wird.

Fehlende  Dampfbremse und Dämmung zwischen Sparren und Giebelwand
Bild 5.2.11: Die Dämmung zwischen dem letzten Sparren und der Giebelwand erfolgte nicht. Stattdessen wurde ein Brett an den Sparren angenagelt, sodass der 8 bis 10 cm breite Spalt verdeckt wurde. Daneben funktionierte die Dampfbremse an keiner Stelle. [74]

Die richtige Ausführung einer dauerhaften fugendichten Anbindung der Dampfbremse wurde bereits im Pkt. 4.4.1 ausführlich behandelt. Sie soll daher noch einmal in Verbindung mit den o. g. Schadensbildern erläutert werden. Links (Bild 5.2.12) erfolgt der Wandanschluss der Dampfbremse mit einem vorkomprimierten dauerelastischen selbstklebenden Schaumstoff-Dichtungsband oder mit speziellen Klebe- und Dichtmassen, die Klebstoffraube wird aus einer Kartusche gepresst. Anschließend erfolgt mit einer (Holz)Latte die mechanische Befestigung am Mauerwerk. Im rechts Bild 5.2.13 erfolgt die mechanische Befestigung der Dampfbremse durch den Putz, in dem sich die Dampfbremse zwischen dem Mauerwerk und den Putz befindet.

Anschluss der Dampfbremse an das Mauerwerk
Bild 5.2.12 und 5.2.13: Links Anbindung mit Fugendichtband und Anpresslatte und rechts wird die Dampfbremse eingeputzt.

Die praktische Ausführung der Variante 1 wird in den folgenden Bildern dargestellt. Im Bild 5.2.14 erfolgt das Einlegen eines vorkomprimierten Fugendichtungsbandes und im Bild 5.2.15 die mechanische Sicherung durch eine Anpresslatte. So kann eine optimale Fugendichtheit an einer Giebelwand erreicht werden. Die Variante 2 ist im Bild 5.2.16 zu sehen. Hier wurde das Ende der Dampfbremse an der Massivwand mit einer dünnen Leiste befestigt und mit Gipshaftputz angeputzt. Anschließend wird noch der Oberputz aufgetragen. Die Gipskartonplatten (F) der abgehängten Decke liegen dann bündig an den Putz an.

Einlegen des vorkomprimierten Fugenbandes
Bild 5.2.14: Einlegen des vorkomprimierten Fugenbandes. Das selbstklebende Band wird auf den Putz aufgelegt, anschließend wird die Dampfbremsfolie umgeklappt. [75]

mechanische Befestigung des Anschlusses des Dampfbremse
Bild 5.2.15: Zur dauerhaften fugendichten Befestigung wird eine Dachlatte mit Schlagdübel am Mauerwerk befestigt. [75]

Dampfbremse eingeputzt und mechanisch befestigt
Bild 5.2.16: Die Dampfbremse befindet sich an den Deckenbalken zum nicht ausgebauten Dach. Das Ende wurde mit einem Gipshaftputz eingeputzt. Anschließend wird auf den Unterputz noch der Oberputz aufgebracht.

Die Bedingungen zur Herstellung einer mangelfreien Fugenabdichtung an einer Außenwand gelten auch für Innenwände. Im Bild 5.2.17 wurden bereits eine Dachschräge und eine Ständerwand errichtet. Wie hier eine Fugenanbindung der Dampfbremse zum Spitzboden erfolgen soll (?) ist vollständig unklar. Leider ist diese Bauart kein Einzelfall. Auf drei verschiedenen Baustellen wurde dem ausführenden Personal die Wichtigkeit einer ordnungsgemäßen Ausführung der Fugendichtheit erläutert. Beim nächsten Besuch der Baustellen wurde wie immer gebaut (siehe Bild 5.2.16). Daher auch die in der Einführung geäußerten Bemerkungen zur Notwendigkeit von qualifiziertem Fachpersonal und ein Mindestmaß an Lohn- und Materialkosten für die erforderliche Qualität.

Sicherlich „stopft“ ein Bauhelfer genauso schnell oder auch schneller die Dämmung zwischen die Sparren. Um Fugen zu vermeiden, muss jedoch das Dämmstoffstück nachgerutscht, ausgerichtet und eventuell noch ein kleines Stück ergänzt werden und das kann, doch unter Umständen bis zur doppelten Zeit in Anspruch nehmen. Der ausführende Handwerker muss begreifen, warum die Dämmung keine Fugen aufweisen darf. Ebenso spart jeder eingesparter Meter Klebestreifen etwas Materialkosten. Die genauen Längen können in einer Ausschreibung nicht bestimmt werden und erst recht nicht bei einem Festpreisangebot.

Fehlende Dampfbremse
Bild 5.2.17: Eine fugendichte Anbindung der Dampfbremse ist hier nur noch über einen Rückbau möglich, da nirgendwo die verlegte Dampfbremse aus der Verkleidung hervor hängt und so keine korrekte Fugenanbindung hergestellt werden kann. [77]

Im nachfolgenden Wärmebild 5.2.18 werden die Folgen dieser Bauweise deutlich. Eine korrekte Fugenanbindung der Dampfbremse ist nur bei sehr gründlicher Arbeit möglich. Bei dem Beispiel, wo das Wärmebild aufgenommen wurde, sind bei einer 5 m langen Metallständerwand vier Fugen mit einer Temperaturdifferenz von 3,5 K zu erkennen. Im Deckenbereich wurde der Klemmfilz nicht richtig eingelegt. Die Fuge zeigt eine Temperaturdifferenz von 4,5 K. Beim Austauen des Wasserdampfers wird nicht nur die Mineralwolle befeuchtet und verliert so ca. 50 % ihrer Dämmwirkung, sondern es bildet sich auch ein Feuchtigkeitsfilm auf der tragenden Holzkonstruktion im Dachbereich und an der Unterseite der Schalbretter. Das kann dann zu einer Schädigung durch Holz zerstörende Pilze führen. Im Bild 5.2.19. wird die fehlerhafte Ausführung dargestellt.

Wärmebild eines Anschlussbereiches der Decke
Bild 5.1.18: Wärmebild eines Anschlussbereiches der Decke zu einer Metallständerwand. In der Bildmitte ist auch noch eine Fuge in der Dämmung zu erkennen.

Fehlender fugendichter Anschluss bei der Ständerwand
Bild 5.2.19: Hier fehlt der ordnungsgemäße fugendichte Anschluss der Dampfbremse an das Kantholz. Schallschutztechnisch ist diese Zwischenwand auch keine gute Lösung. Der Schall wird über die Dämmung / Kantholz in den Nachbarraum übertragen. Die Leichtbauwand sollte weiter nach oben bis in die Dämmung reichen. (Originalbild in [72])

Im Bild 5.2.20 wurde das Dach aus großformatigen Spanplatten mit Sparren und Dämmung vormontiert und aufgesetzt. Allerdings wurde zwischen die Sparren an den Stößen der Elemente keine Dämmung eingelegt. Ebenso endete genau an der Kante der Elemente die Dampfbremse. Die Dampfbremse muss größer sein, damit die Stöße überlappt und verklebt werden können. So sind über die gesamte Länge der Dachschräge Fugen mit einer Breite von jeweils ca. 2 cm.

Fuge zwischen Dachelement
Bild 5.2.20: Hier wurde ein Stück der Gipskartonverkleidung geöffnet. Deutlich sind die Fugen zwischen den Dachelementen (keine Dämmung und Dampfbremse) zu erkennen. Durch die Fuge kann von der Dachwohnung der Himmel gesehen werden (fototechnisch leider nicht erkennbar.)

Im Bild 5.2.21 wurde die Gipskartonverkleidung im First geöffnet. Hier hatte man versucht, ein Teil der Fuge mit Bauschaum zu verschließen. Spezielle Bauschäume können zur Nachbesserung bei der Außendämmung (Styroporplatten) verwendet werden. In diesem Fall ist es vollständig fehl am Platz. Solche Fugen können nur mit einer Mineraldämmung ausgefüllt werden, da diese ständig „arbeiten“. Zusätzlich wird von innen ein vorkomprimiertes Fugenband einlegen, da diese Fuge arbeitet. An der Unterseite wird dann die Dampfbremse spannungsfrei überbrückt. Hierfür sind die entsprechenden Klebebänder zu verwenden. Zusätzlich erfolgt eine mechanische Sicherung der verklebten Stöße durch Klammern (Tackernadeln) oder Anpresslatten. In den beiden Bildern 5.2.22 und 5.2.23 wird die richtige Ausführung der Anschlüsse dargestellt.

Offener First
Bild 5.2.21: Offener First, keine Dampfbremse und Dämmung, das Gleiche auch an den Plattenstößen (Bild rechts unten)

Dampfbremse über die Firstpfette
Bild 5.2.22: Die Dampfbremse wird über die Firstpfette verlegt. [23]

Dampfbremse über die Firstpfette
Bild 5.2.23: Die Dampfbremse wird seitlich an die Firstpfette mit vorkomprimiertem Dichtband (2) und einer Anpresslatte (1) befestigt. [23]

Im Bild 5.2.24 wurde die Mittelpfette mit den Sparren und Stiel verkleidet. Die Dampfbremse wird durch die Sparren unterbrochen. Jeder einzelne Sparren (im Bild oben) musste fugendicht hergestellt werden, ein Zeitaufwand von ca. 20 bis 30 Minuten pro Sparen. Das ist sowohl zeitaufwendig als auch materialintensiv, da viel vorkomprimiertes Fugenband und Klebestreifen eingearbeitet werden müssen. Die im Bild sichtbaren Außenwände sind gedämmte Metallständerwände, welche auf der Innenseite unter der Gipskartonplatte eine Dampfbremse haben. Diese sind mit der Dampfbremse von der Decke fugendicht verklebt.

Sparren und Mittelpfette
Bild 5.2.24: Fertiggestelltes Wohnzimmer mit Balkonaustritt einer Dachwohnung. Jeder einzelne Sparren (im Bild oben) musste fugendicht an die Dampfbremse angeschlossen werden.

Das untere Ende der Dampfbremse an der Seitenwand wurde auf der alten Dielung mit vorkomprimiertem Fugenband und Tackernadeln befestigt. Die mechanische Sicherung übernimmt die aufgesetzte Gipskartonbauplatte der Seitenwand. Die Folie überlappt noch ca. 10 - 20 cm auf den Fußbodendielen, worauf dann der Rieselschutz (Wachspapier), Ausgleichsschüttung und Fußbodenplatten verlegt wurde (Bild 5.2.25). Kompliziert sind die Herstellungen des Austrittes der Balkontür und die große Fensterbank in dieser Leichtbauwand. Sie müssen begehbar sein, dabei aber auch eine ausreichende Dämmung aufweisen, müssen dauerhaft fugendicht angeschlossen sein und die Schwelle bzw. die Fensterbank muss fest sitzen.

Fugendichter Anschuss Dampfbremse
Bild 5.2.25: Skizze zum Anschluss der Dampfbremse einer Außenwand auf der alten Dielung. (Die Metallständer zwischen der Dämmung und der Außenverkleidung wurden nicht eingezeichnet. Wichtig ist auch die Fuge zwischen Fußbodenplatte und der Gipskartonplatte, damit keine Trittschallübertragung erfolgt.)

Im nachfolgenden Bild 5.2.26 wurden von außen die Dachsteine im Bereich der Traufe aufgenommen. Die Unterspannbahn wurde zurückgeklappt und die lose Dampfbremse sowie die fehlende Dämmung zwischen den Sparren sind sichtbar.

Fehlende Dämmung und Anschluss Dampfbremse
Bild 5.2.26: Lose Dampfbremse (blau) und fehlende Dämmung zwischen den Sparren

Im Bild 5.2.27 wird ein gedämmter Dachboden in einer Villa gezeigt. Teilweise wurde mineralische Dämmung mit Papierkaschierung zwischen die Sparren eingelegt und die Innenverkleidung bestand aus Decken und Stoffplanen. Die Folge war eine Feuchtigkeitserhöhung im Dachraum und an der Holzkonstkonstruktion. Es wurden so optimale Lebensgrundlagen für die Larven des Hausbocks geschaffen. In anderen Dachräumen ohne Dämmung waren die Schäden geringer. Ca. 1/3 des Dachstuhls musste erneuert werden.


Bild 5.2.27: Die fehlende Dampfbremse begünstigte den Befall der Sparren und der Fußpfette durch den Hausbock. Zwischen die Sparren wurde eine Glaswolle mit Papierkaschierung eingebracht.

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