Dieser Abschnitt wird auf wenige Konstruktionen beschränkt, die als Beispiele für die Vielzahl der Möglichkeiten dienen. Der Verwendungszweck bestimmt die Konstruktionsausführung und die entsprechende Materialauswahl. Soll z. B. bei einer älteren Garage eine Zwischendecke eingezogen werden, die als Hobbyraum verwendet werden soll, so reichen praktisch ein paar Dachlatten und Gipsbauplatten vom Baumarkt.
Sind aber auch brandschutztechnische Vorschriften einzuhalten, die von der jeweiligen Situation und den Standort abhängig sind. Wird dagegen ein Wohnraum umgebaut oder saniert, so sind feuchte-, schall- und brandschutztechnische Kriterien einzuhalten. Hier sollte man nicht einfach losbauen. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines Trockenbau – Systems, welches sich in der Praxis bewährt hat und alle Anforderungen gerecht wird. Allerdings, und darauf muss hier noch einmal hingewiesen werden, verspricht ein System keine Schadensfreiheit, wenn eine mangelhafte Ausführung erfolgt. In den Handbüchern und auf den Webseiten der Trockenbausystemanbieter können die detaillierten Konstruktionen entnommen werden.
Nach dem die Dämmung und die Dampfbremse ordnungsgemäß ein- bzw. angebracht wurde, erfolgt an der Innenseite das Anbringen einer Verkleidung. Dabei dienen die Sparren, Pfetten oder Zangen als Tragkonstruktion. Ihr Abstand ist jedoch meist so groß, dass noch eine Hilfskonstruktion angebracht werden muss. Es ist ein Achsabstand der Traglattung von 40 cm bei einem Abstand der Verankerungspunkte an den Sparren von 80 cm erforderlich, wenn eine 12,5 mm Gipskartonplatte (F) verwendet wird. (Der Abstand sollte nicht größer als 50 cm gewählt werden, da sonst eine mögliche Ausbeulung der befestigten Gipsplatten erfolgt.) Diese Abstände gelten auch für die Deckenkonstruktionen.
Wird eine doppelte Beplankung ausgeführt, speziell Massivbauplatten oder Miniplatten, so gelten auch andere vorgeschlagene Befestigungsabstände, die der jeweiligen Montagevorschrift zu entnehmen ist. Neben noch einigen anderen Fehlern (Dampfbremse) wird im Bild 6.2.1 eine Unterkonstruktion gezeigt. Der Abstand der Dachlatten (Unterkonstruktion) an Direktabhänger ist zu groß gewählt. Hier muss noch eine Tragkonstruktion (2) eingebaut werden. Der Abstand sollte 50 cm nicht überschreiten. Die Kontrolle der Flucht wird mit einem Richtscheit oder einer 2-m-Wasserwaage durchgeführt. Dabei sollte das Richtscheit längst auf die Latte, parallel und auch schräg aufgesetzt werden. Dadurch können Unebenheiten ausgeglichen werden.
Die Befestigung der Verkleidungsplatten (spezielle Massivplatten) kann aber auch direkt auf den Sparren erfolgen (Bild 6.2.2), wenn diese exakt ausgerichtet sind und der Abstand nicht zu groß ist. Diese Ausführung ist nicht für die üblichen Gipskartonplatten zweckmäßig, da die Sparrenabstände zu groß sind. Die Platten würden dann im Verlauf der Zeit durchhängen.
Sind Unebenheiten (Höhenunterschiede) vorhanden, so ist es zweckmäßig, eine Unterkonstruktion anzubringen. Diese kann aus trockenen Dachlatten oder aus entsprechenden Metalltragprofilen, z. B. CD 60/27, bestehen. Im Baumarkt sind die Dachlatten in der Regel trocken und eignen sich zum Einbauen. Bei einer freien Lagerung können diese eine Holzfeuchtigkeit von > 20 % aufweisen. Hier ist der Holzschutz nicht gewährleistet. Zusätzlich platzen diese Leisten schneller beim Schrauben und beim Nachtrocknen können sich die Schraubverbindungen wegen dem Schwinden lockern. Die Unterkonstruktion wird locker und klappert. Letztere sind für größere grade Flächen zweckmäßiger, da Holz doch etwas verworfen ist, was sich meist auch ausgleichen lässt. Zur Befestigung der Unterkonstruktion können spezielle Justierschrauben verwendet werden. Sie werden durch die Holzlatte durchgeschraubt und durch hinein- bzw. herausschrauben wird die Höhe verändert.
Eine andere Möglichkeit bietet das Zwischenlegen von Fensterklötzchen. Das sind kleine PVC-Streifen mit verschiedener Stärke, die in den Zwischenraum (Sparren/Latte) eingelegt werden, bevor die Holzlatte am Sparren mit einer längeren Schnellbauschraube befestigt wird. Eine weitere Möglichkeit ist die Befestigung mit Direktabhänger (Bild 6.2.3). Diese werden am Sparren oder an der Pfette befestigt. Die Seitenbleche haben eingestanzte Löcher, durch diese wird die Unterkonstruktion angeschraubt. Mit diesen Abhängern können zum Teil sehr große Unebenheiten ausgeglichen werden. Die Unebenheit resultieren nicht nur durch den Höhenunterschied der Sparren, sondern kann sich auch durch die Dachflächenfenster ergeben.
Befinden sich zwei Fenster nebeneinander in einer Fläche, so sollte die Breite der Fensterlichte bei beiden gleich sein. Höhenunterschiede können dann mit der Innenverkleidung ausgeglichen werden. Beispiele für den Ausbau werden im Bild 6.2.8 gezeigt. In den Bildern 6.2.6, 6.2.7 und 6.2.8 werden verschiedene Befestigungselemente für die Decke bzw. Wandschräge gezeigt.
Zur Herstellung der Unterkonstruktion geht man wie folgt vor:
Als Erstes werden die Abstände der Fensterlichten (Rahmen bis zur Innenseite der anliegende Sparren) oben und unten verglichen. Sind die Maße unterschiedlich, so sind die Abstände der Unterkonstruktion für die Innenfläche anzupassen. Wird ein Drempel (Abseitwand) gebaut, so wird das untere Profil bzw. die Dachlatte als Erstes horizontal und vollständig gerade montiert.
Das ist wichtig, da hier das obere U-Profil der Abseitwand befestigt wird und es muss auf der gesamten Länge eine gleichmäßige Höhe vorliegen. Von hieraus richtet man die Konstruktion am Fenster aus, sodass der Abstand oben und unten gleich ist. Damit ergibt sich in Verlängerung der Abstand (vom Sparren) des obersten Profils der Dachschräge. Dieses wird auch wieder ausgerichtet und befestigt. Hierbei sollte man aufpassen, dass der Abstand auch mit der Länge der zu montierenden Gipskartonplatte übereinstimmt. Ein Abstand von 2,60 … 2,70 m ist z. B. ungünstig, da die Platten nur 2,00 bzw. 2,50 m lang sind und wegen der richtigen Befestigung der Unter- und Oberkante der Gipskartonplatte extra zugeschnitten werde müssen. Damit fällt ein großer Verschnitt an, der durch das Vermitteln auf einen Abstand von 2,50 m vermieden wird. Jetzt können die Tragprofile dazwischen eingesetzt werden. Der Abstand sollte nicht größer als 50 cm betragen. (Die Befestigungsmöglichkeiten werden weiter unten beschrieben.) Die Montage sollten 2 Personen durchführen. Einer montiert die Profile/Dachlatten und die andere hält das Richtscheit und gibt Hilfestellung bei der Montage. Es ist ständig die Flucht längst, schräg und von unten nach oben zu kontrollieren.
Führt die Montage nur eine Person durch, so kann man sich eine Hilfsleiste setzen, sie wird oben und unten an die beiden fertiggestellten Profile angeschraubt. Dadurch wird das Profil/Dachlatte auf einer Seite gehalten, während man es auf der anderen ausrichtet und befestigt. Hier sind allerdings immer zusätzliche Korrekturarbeiten erforderlich, da die Profile/Dachlatten etwas durchhängen und neu ausgerichtet werden müssen. Die Montageanleitung und eine Übersicht zum Materialbedarf werden in der Anlage 4 zusammengefasst dargestellt.
Werden z. B. an die Unterkonstruktion aus Holz Gipskartonplatten (F) 12,5 angebracht, so sind Schnellbauschrauben TN 35 und bei einer Metallunterkonstruktion können TN 25 verwendet werden. Die Letzteren sind etwas billiger und lassen sich auch leichter einschrauben. Die maximalen Abstände für die Befestigung sind in der Tabelle 5 aufgeführt.
Tabelle 5: Abstände der Befestigung [85]
Plattenart | Abstände der Befestigungsmittel (maximal) | ||
Schnellbauschrauben DIN 18182 Teil 2 |
Klammern 1) DIN 18182 Teil 3 | Nägel 2) DIN 18182 Teil 4 | |
Montagewände und Vorsatzschalen 3) | |||
Gipskartonplatten mit geschlossener Sichtfläche | 250 | 80 | 1204) |
Gipskarton-Lochplatte | 170 | 80 | 120 |
Deckenbekleidung und Unterdecken 3) | |||
Gipskartonplatten mit geschlossener Sichtfläche, Gipskarton-Lochplatten | 170 | 80 | 120 |
1)Klammern sind so einzutreiben, dass der Winkel zwischen Klammerrücken und Kartonfaserrichtung etwa 45° beträgt.
2) Die Abstände gelten auch für von Hand eingetriebenen Gipskartonplattennägeln.
3) Bei mehrlagiger Beplankung dürfen für die unteren Plattenlagen die Abstände der Befestigungsmittel bis zum 3-fachen vergrößert werden.
4) Bei Konstruktionen ohne Brandschutzanforderungen 170 mm.
Ist eine Mittelpfette zu verkleiden (Bild 6.2.9), so sind als Erstes die Flächen der Dachschräge herzustellen. Als Nächstes werden Dachlatten an die Unterseite und an die Seite der Pfette angeschraubt und ausgerichtet. Wichtig ist hierbei, dass die Breite der Gipskartonstreifen in der Fensternische immer gleich ist. Die beiden Dachflächen verlaufen oft nicht parallel zueinander. Optisch wird dies erst bei der Fertigstellung der Verkleidung an der Pfette festgestellt und wirkt dann störend. Ein begrenzter Ausgleich kann durch die Änderung des senkrechten oder waagerechten Verlaufes der Flächen der Verkofferung erzielt werden. Wenn die Vorderkante statt des Winkels von 90°, 87° oder 93° aufweist, fällt dies optisch weniger auf als schiefe Fenster. Zu große Differenzen können ausgeglichen werden. Im Bild 6.2.10 wird eine schematische Ansicht dargestellt. Die beste Lösung muss durch Anpassen und Sichtkontrolle ermittelt werden.
Wird sich entschieden, statt der Gipskartonplatte Paneel (kunststoffbeschichtet) anzubauen, so ergeben sich folgende Überlegungen. Brandschutztechnisch und auch im Feuchteverhalten liegen ungünstigere Werte vor. Darauf wird bereits ausführlich in den entsprechenden Punkten eingegangen. Bevor die Dachschräge verkleidet wird, ist die Abseitwand vollständig herzustellen. Die Paneel wird mit den jeweils speziellen Befestigungselementen, z. B. Klammern, an der Unterkonstruktion befestigt. Bei dieser Verkleidung wird ein Paneel in die andere durch die Nut und Feder gehalten. Die Klammer greift in die Nut und wird durch die nächste Paneele abgedeckt. Ein Austausch einzelner geschädigter Paneele ist nur mit einem Rückbau möglich. Es ist auch darauf zu achten, dass die angebotenen Produkte eine Chargenummer haben. Es gibt sonst Farbunterschiede. Auch sind die Abmessungen der angebotenen Produkte der Firmen unterschiedlich. Ein Austausch bzw. eine nachträgliche Ergänzung ist nicht immer möglich. Es sollten möglichst 1-2 Paneele als Reserve aufbewahrt werden.
Werden Spundbrettschalungen 22,5 mm als Verkleidung ausgewählt, so wird eine Brandschutzklasse F30 – B in Kombination mit anderen Bauteilen (siehe Tabelle 7) erreicht.
Abgehängte Decken finden unter unterschiedlichen Gesichtspunkten eine Anwendung, wie schallschutz- oder brandschutztechnische Verbesserungen oder eine gestalterische Veränderung der Raumgeometrie.
Wie bereits im Punkt 6.2. vorgestellt gibt es verschiedene Möglichkeiten die Paneele, Mineral- oder Gipskartonplatten zu befestigen. Um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten, ist eine die systemgetreue Ausführung vorzunehmen. Für den Handwerker ist diese Ausführung wegen der Gewährleistung ohnehin zu empfehlen. Allerdings gibt es viele Variationsspielräume. Z. B. für die Montage der CD 60/27 Profile gibt es verschiedene Verbindungsstücke oder Abhänger (siehe Bild 6.2.6), die fast überall passen und keine Funktionsbeeinträchtigung verursachen. Z. B. die bereits oben genannten Direktabhänger, die mit Schnellbauschrauben befestigt werden, oder ein Ankerfix mit Draht und Öse, wo die Schiene nur eingehängt wird. Das Gleiche gilt auch für die Gipskartonplatten (F), wo sich bestimmte Größen durchgesetzt haben und es ist unerheblich, ob z. B. an einer Gipskarton-Unterdecke nach dem System von Richter eine Gipskartonplatte von Rigips, Knauf oder andere angebracht wird. Anders verhält es sich mit den Qualitätsunterschieden. Für eine Dachgeschossbekleidung ist für die Feuerwiderstandklasse F 30B eine Feuerschutzplatte zu verwenden und da dürfen nicht auch Reste einer „normalen“ Gipskartonbauplatten mit an die Decke montiert werden, weil gerade noch zwei Platten von den Metallständerwänden übrig sind. Ebenso sind einige Systeme auf eine bestimmte Größe und Ausführung abgestimmt. So fordert das Abmaß bestimmter Mineralfaserplatten eine ganz bestimmte Unterkonstruktion mit dem entsprechenden Rastermaß.
Nachfolgend werden einige Beispiele, der vielen Unterdecken – Variante, vorgestellt.
Im Bild 6.3.6 wird der komplette Schichtaufbau einer abgehängten Gipskartonunterdecke (vergleiche Zeichnung Bild 6.3.3) dargestellt. Der Klemmfilz befindet sich zwischen den Sparren und den Deckenbalken. Darunter wurde die Dampfbremse angebracht und die Tragprofile aus CW 60/27 an Direktabhänger an die Konstruktionshölzer angehängt. Als Innenverkleidung werden Feuerschutzplatten (GKF) verwendet. Anmerken: Die Klebestöße der Dampfbremse sollten hier statt quer längst unter einem Deckenbalken verlaufen. So kann die Überlappung zusätzlich durch eine mechanische Befestigung, wie z. B. durch Klammern (Tackernadeln), gesichert werden.
Die Herstellung der Decke im Dachgeschoss erfolgt nach der Fertigstellung der Wände und der Dachschräge. Es werden zunächst die Randprofile (UD 30/27) an der Giebelwand, an den Zwischenwänden (Massiv- oder Trockenbauwände) waagerecht ausgerichtet und befestigt. Unter die Profile wird ein Dichtungsband (siehe Bild 6.4.3) aufgeklebt. Die Befestigung erfolgt mit Nageldübel oder mit Schnellbauschrauben an die Ständerprofile der Trockenbauwände. Die Befestigung an der bereits fertiggestellten Dachschräge ist hierbei schon etwas komplizierter. Das Anschrauben erfolgt zweckmäßig durch die obere Kante der Profile. So bleibt auch die Öffnung waagerecht und verkantet nicht. Das geht allerdings nur, wenn sich darunter auch ein Profil oder eine Dachlatte befindet. Anschließend werden die Profile dazwischen eingesetzt, der Abstand ausgerichtet und an die Abhänger befestigt. Für kleine Zwischenräume werden die im Bild 6.2.4 gezeigten Direktabhänger und für größere Abstände Abhänger mit Drahtösen oder Noniushänger verwendet. Wird eine Unterkonstruktion wie in den Bildern 6.3.3, 6.3.5 und 6.3.6 gebaut, so werden die CD-Profile mit Kreuzverbinder (Bild 6.2.7) verbunden. Das sind Blechklammern, die auf das obere Profil gelegt werden. Die seitlichen Haken greifen in die Kante des im rechten Winkel angeordneten unteren Profils ein. Die CD-Profile können durch Längsverbinder aneinander gesteckt werden, wenn die Räume sehr lang sind. Die Montageanleitung und eine Übersicht zum Materialbedarf sind in der Anlage 4 zusammengefasst.
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