Die Konstruktion wird dem Leichtbau oder auch Trockenbau zugeordnet. Das Prinzip besteht darin, dass sehr schnell und ohne große Probleme eine Wand errichtet werden kann. Durch die „trockene“ Bauweise kommt es kaum zu einer Feuchtebelastung, wie vergleichsweise bei einer massiven Wand aus Mauersteinen, welche in der Regel noch verputzt werden. Die Wände haben ein relativ geringes Eigengewicht und können so praktisch bei statischer Eignung überall aufgestellt werden. Der Vorteil besteht weiterhin in der breiten Variation, die bis zur verspielten Gestaltungsmöglichkeit reicht. So lässt sich z. B. ein großes Zimmer ohne Probleme schnell durch eine Zwischenwand in zwei Kinderzimmer verwandeln und nach ein paar Jahren kann die Wand ohne große Nacharbeiten wieder ausgebaut werden. Auch wenn die Wände ein relativ geringes Eigengewicht aufweisen, so ist zu beachten, dass sie zusätzlich zur zulässigen Verkehrslast zu zurechnen sind. Gewöhnlich stellt man Möbel an einer Wand auf. So kommt lokal neben der Trockenbauwand noch zusätzlich eine Verkehrslast, die sich normal auf eine andere Deckenfläche verteilt. Gerade bei Holzbalkendecken sollte dies beachtet werden. Wurden die Böden und Wände gefliest, so kommt es nach der Setzung zum Abreisen der Fuge und es entstehen nicht selten Spalten von 0,5 bis 1 cm, gerade dann, wenn die statisch festgelegten Unterzüge oder Verstärkungen der Deckenbalken nicht eingebaut wurden.
Zu Beginn des Trockenbaus wurden die Gipsplatten auf eine Holzkonstruktion genagelt. Die einfachste Form der Trockenbauwand wird im Bild 6.4.1 vorgestellt. Es werden Holzständer aufgestellt und am Fußboden und an der Decke durch Dübel oder Schrauben befestigt. Auf diese Konstruktion werden Holzwerkstoff-, Kunststoffplatten oder Gipsplatten punktuell aufgenagelt oder angeschraubt. In den Hohlraum wird eine Dämmung eingelegt. Der Nachteil bei diesen Konstruktionen sind die schlechteren Eigenschaften bezüglich der Schalldämmung. Sind die Holzlatten etwas verwunden, so sind bilden sich an der Oberfläche leichte Dellen oder Beulen. Daher sollten nur vollständig gerade Hölzer verwendet werden. Heute werden die Platten vorwiegend mit Schnellbauschrauben befestigt.
Die Metallständerwände zeichnen sich gegenüber den Holzständerwänden mit einigen Vorteilen für die Montage und auch mit günstigeren schallschutztechnischen Werten aus. Auf dem Fußboden und an die Decke sowie an die Wandanschlüsse werden Metall U-Schienen befestigt. Unter diese Schienen werden Dichtbänder (Bild 6.4.3) aufgeklebt und so ein fugendichter Anschluss hergestellt, der gleichzeitig das Profil von der anderen Wandfläche, Decke oder Boden schalltechnisch abkoppelt.
In diese U-Schienen werden die Metallständer so eingesetzt, dass sich diese noch in der Höhe bewegen können. Damit können Spannungen, Ausdehnungen und eventuelle Deckendurchbiegungen ausgeglichen werden. Bei sehr langen Wänden sind dann spezielle Dehnungsanschlüsse herzustellen. Im Dachgeschoss sind die Wände nicht sehr groß. Die Befestigung der Gipskartonplatten erfolgt punktuell mit Schnellbauschrauben nur an den Ständerprofilen. Allgemein hat sich ein Abstand von 62,5 cm durchgesetzt. Damit liegt ein großer Abstand zwischen den Profilen vor (günstiger für den Schallschutz als ein kleiner Abstand) und er ist nicht so groß, dass sich die Gipsplatten wölben (Bild 6.4.4). Die normale Gipsplatte hat eine Breite von 125 cm, sodass genau in der Mitte der Platte ein Profil steht.
Erfolgt ein Stoß an eine andere Wand, so schneidet man die Maschinenkante oder auch Arbeitskanten (5 cm breit) ab, die Verringerung der Plattenbreite ist beim Aufstellen der Ständer zu berücksichtigen. Die Platten sollten möglichst aufrecht, sie können aber auch quer, angeschraubt werden. Ungünstig sind Richtungsänderungen innerhalb einer Wand. Es können eventuell Spannungen auftreten, da parallel zur Kartonfaser die Festigkeit und Elastizität größer ist als quer zur Faser. Die Kreuzfugen (siehe Bild 6.4.6) neigen sehr schnell zur Rissbildung. Daher sind die Plattenstöße um mindestens 20 cm zu versetzen.
Zu beachten ist, dass es heute auch neue Gipsplatten gibt. Diese haben nicht mehr die schräge Maschinenkante und die runde Kante. Diese werden auf Stoß gesetzt. Beim Verspachteln wird eine Binde in diese Vertiefung eingespachtelt. Diese Platten werden mit Kreuzfugen montiert (siehe Bild 6.4.7).
Ebenso ist darauf zu achten, dass die Gipskartonplatte auf der Gegenseite um einen Ständerabstand (62,5 cm) versetzt angebracht wird. Das Gleiche gilt auch für Wandöffnungen, wie bei den Türen.
Im Bild 6.4.5 wird das fehlende Stück aus einer zugeschnittenen Platte eingesetzt. Diese Gipskartonplatte wird mit dem horizontalen Profil im Türsturz verschraubt. Die Türöffnung wird vor oder auch nach der Befestigung dieser Platte sauber ausgeschnitten. Wird dies nicht beachtet und die Plattenstöße befinden sich unmittelbar an den oberen Ecken der Türöffnungen, so bilden sich nach einiger Zeit Risse. Diese verlaufen aus der Ecke schräg nach oben.
Da Türprofile gegenüber den Profilen in der Trockenbauwand einer höheren Belastung ausgesetzt sind, gibt es hierfür speziell verstärkte UA-Profile. Die werden an der Decke und auf dem Fußboden mit speziellen Winkeln befestigt. Zur Montage der Gipskartonplatten müssen aber dann auch Schnellbauschrauben mit einer Bohrspitze (Blechschraubengewinde) verwendet werden. Bei normaler Beanspruchung kann stattdessen auf das CW-Ständerprofil ein UW-Profil aufgeschoben werden, sodass die beiden Ständer in der Tür ein Kastenprofil bilden. Ebenso lässt sich eine Dachlatte 48x24 einschieben.
Bevor die Türöffnung hergestellt wird, ist zu überlegen, wo eventuell die Lichtschalter angebracht werden und wie groß das Türblatt sein sollte (Bild 6.4.5). Die Türöffnungen sind mit der Größe von 77, 88,5 oder 101 cm x 201 cm herzustellen, damit die Normtüren richtig eingesetzt werden können. Bei der Ermittlung der Türöffnungshöhe sollte aber auch der zusätzliche Fußbodenaufbau berücksichtigt werden, mit Trittschalldämmung und Verlegeplatte ist das etwa eine Höhe von ca. 3,5 cm bis 5,5 cm. Wenn man sich zur Zeit der Ausführung noch nicht sicher ist, setzt man das Profil im Türsturz ein paar Zentimeter höher und schneidet die exakte Höhe der Türöffnung erst beim Einsetzen der Türzarge aus der Gipsplatte.
Die Schrauben werden in die verstärkte Papierschicht versenkt. Dabei darf das Papier nicht durchgedrückt werden. Die Köpfe müssen jedoch so weit versenkt sein, dass sie noch mit einer dünnen Spachtelschicht überzogen werden können.
Beim Verspachteln der Fugen wird ein Papierdeckstreifen (eine Art dünner Glasfaserstreifen) eingelegt. Bei speziellen Spachtelmassen, wie z. B. Uniflott von Knauf, kann auf ein Streifen verzichtet werden. Auf die Stoßverbindung der Trockenbauwände werden in die Ecken Papierfugendeckstreifen (sehr festes Papier) eingelegt und eingespachtelt. Zum besseren Einspachteln sollte die stumpf anstoßende Gipsplatte mit einer kleinen Phase versehen werden. In der Praxis wird stattdessen gern eine Acrylfuge eingezogen und sauber verstrichen. Wenn keine Spannungen auftreten, gibt es auch nur selten Probleme. Diese Fugendeckstreifen als Bewährungsstreifen sind besonders an den Anschlüssen der Dachschräge zur Abseitwand wichtig, da sonst der Fugenspachtel reisen kann. Ebenso kritisch ist die in Längstrichtung anzubindende Leichtbauwand an eine vorhandene Massivwand. Hier können auch kleine Risse entstehen. Entweder wird die Gipskartonplatte als Trockenputz weitergeführt, sodass die Massivwand überdeckt wird, oder man kann auch diesen Wandabschnitt mit einer Glastapete beschichten.
In den Bildern 3.2.3. und 3.2.6 werden 2 verschiedene Vorsatzwände (Vorsatzschalen) dargestellt und auf die Fehlerquellen hingewiesen. Hier noch einmal das Bild 6.4.8 als Beispiel für eine Vorsatzschale mit Metallständer. Die CW-Ständer werden in die UW-Schienen eingesetzt. Die eingefügte Dämmung dient als Innendämmung und oder zur Verbesserung des Schallschutzes.
Der Abstand beträgt hier 62,5 cm. Auf diese werden einlagig oder zweilagig Gipskartonplatten befestigt. Die Befestigungsabstände sind in der Tabelle 5 genannt. Bei einer einlagigen Beplankung macht es sich ganz gut, wenn die Ständer ab einer Höhe von > 2,0 m in der Mitte bzw. Schulterhöhe noch einmal mit der Wand durch einen Direktabhänger befestigt werden. Damit bewegen sie sich weniger, wenn man dagegen drückt (z. B. beim Tapezieren oder Ähnlichem). Neben dieser Ausführung kann die Metallunterkonstruktion direkt mit der Wand (geeignet sind Direktabhänger) befestigt werden. Der Abstand zur Wand wird geringer (Räumvergrößerung) ebenso ist dies anzuwenden, wenn nicht überall U-Schienen an der Decke, an der Schräge oder auf dem Fußboden an einem tragenden Untergrund befestigt werden kann. Die Vorsatzschale auf entsprechenden Federschienen ist dann geeignet, wenn die Wand keine Unebenheit aufweist und genau lotrecht steht. Die Montageanleitung der Ständerwand sowie eine kleine Übersicht zum Materialverbrauch werden in der Anlage 3 aufgeführt.
(Bei dieser Ausführung gibt es einige Fehler in Anbindung der Dampfbremse, Originalbild in [28]).
Statt der Leichtbauausführung können Zwischenwände auch als massive Wand errichtet werden. Beim Einbau muss vorher die Statik überprüft werden und gegebenenfalls nachträglich ein Unter- oder Oberzug eingezogen werden. Ein Vorteil der massiven Innenwand ist die Wärmespeicherung, die so zusätzlich vor einer schnellen Überhitzung bzw. Abkühlung der Raumluft im Dachgeschoss schützen. Bei dieser Ausführung im Bild 6.4.7. gibt es jedoch schallschutztechnische Probleme, speziell der Schalllängsleitung an dem Anschluss Al-Folie (Dampfbremse) und Gasbetonstein (vergleiche Bild 7.2.2.). Besser ist es, wenn die Wand zu erst bis zwischen die Sparren aufgemauert und dann die Dämmung einschließlich der Dampfbremse angebracht wird. Diese aluminiumkaschierte Dämmung ist nicht fugendicht und es liegt eine Konvektion vor. Die Aluminiumkaschierung ist keine korrekte Dampfbremse. Bautechnisch funktioniert so eine Ausführung nicht und führt immer zu Feuchtigkeitsschäden an der tragenden Holzkonstruktion. Dies wurde in den Punkten 4.3.1. und 5.2. bereits erläutert.
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