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Messtechnische Untersuchungen zur Einflussnahme der Konvektion an einer Gebäudefassade

Die Oberflächentemperatur einer Fassade wird durch verschiedene Faktoren bestimmt. Im Artikel Oberflächentemperatur werden die einzelnen Einflussfaktoren beschrieben. In dieser Versuchsdurchführung wird der Einfluss der Konvektion auf die Oberfläche einer Fassade mit porösen Wandaufbau untersucht.

Welchen Einfluss hat die Konvektion bei einem Gebäude?

Strömen Gase an einer Körperoberfläche entlang, so wird Wärmeenergie vom Energie reicheren Medium an das Energie ärmere abgegeben, bis sich das gleiche Energieniveau eingestellt hat. Diesen Wärmetransport aus einem strömenden Stoff an eine Oberfläche beziehungsweise umgekehrt nennt man Wärmeübergang durch Konvektion oder durch Berührung.
Eine Konvektion an einer Außenwand entsteht durch die Windlast und den thermischen Auftrieb. Je nach Höhe der Lufttemperatur kommt es zur Erwärmung oder zur Abkühlung an der Wandoberfläche.

In die thermischen Berechnung einer Außenwand fließt der konvektive und strahlungsbedingte Wärmeübergangskoeffizient h in die U-Wertberechnung ein. Der Wärmeübergang an der Oberfläche hängt maßgeblich von der Strömungsform der Grenzschicht ab, welche wiederum von der konstruktiven Gebäudeform und der Oberflächenstruktur bestimmt wird. Zum Beispiel behindert das Gesimsband die Luftströmung und die vergrößerte Oberfläche nimmt mehr solare Wärme auf. Die Größe der Strömungsgeschwindigkeit hat einen entscheidenden Einfluss auf den Wärmefluss. Bei der U-Wertberechnung fließt der Wärmeübergangskoeffizient h wie die Wärmeleitfähigkeit λ als eine feste Größe ein.

Die Konvektion mit ihrer Strömungsform an der Grenzschicht aber auch die angrenzende Feuchtigkeit sowohl in der Außenluft als auch in den Poren der mineralischen Schicht der Fassade mit ihrer Enthalpieänderung bewirken eine thermische Einflussnahme an der Oberfläche.

Dies soll mit einem praktischen Beispiel erklärt werden. Sie kommen an einem warmen Sommertag nach dem Baden aus dem Wasser. Der Übergang der Wassertropfen auf der Haut in den dampfförmigen Zustand wirkt kühlend auf die Haut. Für den Übergang vom flüssigen in ein gasförmigen Aggregatzustand wird der Hautoberfläche Wärme entzogen. Noch eine größere Kälteempfindung haben Sie, wenn dazu noch Wind weht.

Liegt bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit die Oberflächentemperatur unterhalb der Lufttemperatur, so kommt es zur Kondenswasserbildung an der Oberfläche. Das ist besonders an der gedämmten Fassade der Fall, da diese über keine Wärmespeicherung verfügen und eine starke Abkühlung durch den Strahlungsaustausch mit dem Weltall und der Umgebung erfolgt.

Aber auch bei massiven Bauteilen kommt es ebenso zu einer Abkühlung durch den Strahlungsaustausch und der kühleren Nachtluft. Wegen der Wärmespeicherung dieser massiven Bauteile ist diese gegenüber einer Dämmfassade jedoch geringer. Bei schlanken Brückenkonstruktionen kann es in den Morgenstunden zur Kondenswasserbildung an der Oberfläche kommen, wenn das Wärmespeichervermögen zu klein ist, daher sind die Betonteile an einer Brücke mit einer ausreichenden Wärme speichernden Masse zu errichten. Schädlich für den Beton ist der Karbonatisierungsprozess, welcher bei einer relativen Luftfeuchte von 50 bis 70 % am größten ist. Beton sollte daher trocken oder nass sein. Hingegen bilden sich die Algen auf einer dämmten Fassade, welche durch das Kondenswasser langer Zeit nass ist.

Aber auch bei allen Bauwerke aus Holz, Holzbrücken, Fachwerkhäuser oder Blockhäuser, wirkt sich eine längerfristige Feuchtigkeitsbelastung ungünstig aus. Hier sind einmal das Schwinden und die Schädigung durch Holz zerstörende Pilze und Insekten und die Holz verfärbende Pilze zu nennen.

Wichtig bei den sehr unterschiedlichen Konstruktionen und Baustoffen ist den feuchten Zustand an der Oberfläche so kurz wie möglich zu halten. Die schnelle Trocknung erfolgt neben der solaren Einflussnahme ebenso durch die Konvektion. Gerade für ein optimalen Feuchtigkeitshaushalt in der Konstruktion sind diese so zu gestalten, dass diese solare Einstrahlung erhalten und durch Wind angeströmt werden können. Der Wind aber auch die Luftströmung durch die Thermik transportiert die Feuchtigkeit von der Konstruktion weg. Das ist die Feuchtigkeit an der Oberfläche und die durch Diffusion aus der oberen Schicht der Konstruktion austritt. Je größer die Strömung ist, so größer ist auch die Sogwirkung auf die Poren an der Oberfläche. Durch das Feuchtigkeitsgefälle wird der Feuchtigkeitstransport von den Randschichten zur Oberfläche günstig beeinflusst. Dies setzt sich mit geringer Intensität nach innen fort. Die kapillare Leitung von Feuchtigkeit erfolgt nur bei sehr hohen Feuchtigkeitsgraden vor, also bei direktem Einfluss durch Wasser. Z. B. ein Ziegelstein befindet sich direkt in Berührung mit Wasser oder mit einer wasserführenden Bodenschichten.

Wie der Trocknungsprozess wirkt, erkennt man an einem freigelegten Ziegelmauerwerk in der Gründung. Je nach vorheriger Feuchtigkeitsbelastung reist bereits nach kurzer Zeit der Wassertransport durch die Kapillarleitung ab und die Trocknung erfolgt über die Diffusion. Je besser die Luft über die freigelegte Oberfläche des Mauerwerkes strömen kann, so schneller wird diese trocken. Kommt auch noch genügend Sonnenstrahlen heran, so erfolgt die Trocknung noch schneller als auf der Nordseite.

Eine Bauteiloberfläche kann durch eine günstige Konvektion (konstruktiv bedingt) wesentlich trockner werden. Andererseits kann es durch den Wind bei einer niedrigen Lufttemperatur auch zu einer starken Abkühlung an den Oberflächen kommen. Da auf einer Nordseite durch den Strahlungsaustausch eine niedrigere Oberflächentemperatur als die Außenluft haben kann, wie z. B. die Messwerte am 11.02.2017 zeigen, so liegt die relative Luftfeuchte von 42% an der Wandoberfläche bei 55%. Da entspricht der rel. Luftfeuchte am Morgen bei einer Lufttemperatur von 11,7°C. Es erfolgt somit kein Feuchtetransport aus dem Wandquerschnitt statt.

In den Wintermonaten in Deutschland liegt die relative Luftfeuchtigkeit der Außenluft wesentlich höher. Aber die absolute Luftfeuchtigkeit gegenüber der wärmeren Luft im Gebäude ist niedriger. Damit liegt aber auch Enthalpiegefälle vor und es erfolgt ein Feuchtigkeitstransport vor. Je höher die absolute Luftfeuchtigkeit und die Temperatur ist, so größer ist die Enthalpie. Ist die Windlast hoch, so liegt eine Turbulenz umschlagende Grenzschicht vor. Welche sich auf die Höhe des Wärmeflusses auswirkt. Dies hat eine starke Abkühlung der Innenoberfläche zur Folge. Die große Temperaturdifferenz zwischen der inneren Oberflächentemperatur zur Lufttemperatur führt zur Kondenswasserbildung an der Oberfläche und zur Durchfeuchtung des oberen Schichtaufbaus. In der Praxis betrifft dies vor allem freistehende Gebäude, welche dem kalten Ostwind im Winter ausgesetzt sind.

Voraussetzung für die Messung der thermischen Einflussnahme der Konvektion an einer Gebäudefassade

Der Grundgedanke beruht darauf, je größer die Konvektion ist, so niedrigerer ist die Oberflächentemperatur. Die wichtigsten energetischen Einflussfaktoren auf eine massive Wand sind die Wärmeleitung, die Wärmespeicherung, die Konvention und die Wärmestrahlung.

Die Größen Wärmeleitung und Wärmespeicherung sind dann in ihrer Einflussnahme gering, wenn möglichst kleine Temperaturdifferenzen zwischen den Lufttemperaturen am Tag und Nacht sowie außerhalb und innerhalb des Gebäudes vorliegt. Diesen idealen Zustand gibt es in der Praxis nicht.

Auf der tunesischen Insel Djerba sind diese Temperaturdifferenzen in den Wintermonaten in der Nähe des Meeres relativ gering. Die Wassertemperatur liegt zwischen 15 bis 17°C und sogt so für eine ausgeglichene Lufttemperatur. Von den 8 Messtagen wurde eine durchschnittlich Temperaturdifferenz (Messort ohne Sonne) von 4,7 K zwischen der Temperatur um 8 Uhr und 14.30 Uhr ermittelt. Die Lufttemperatur der unbeheizten Räume entsprach annähernd der äußeren Lufttemperatur. Nur die Räume der Nordseite wurden benutzt, hier liegen die Raumtemperaturen zwischen 18 bis 20°C. Die Wandkonstruktion besteht aus 12 Kammerziegelsteinen.

Mit zunehmender Höhe nimmt in der Regel auch die Windgeschwindigkeit zu, also auch die Wärmeübertragung durch Konvektion. Je größer die Windgeschwindigkeit ist, so größer sollte auch die Abkühlung an der Oberfläche sein. Um diesen Effekt messtechnisch festzustellen muss die Oberflächentemperatur höher als die der anströmenden Luft sein. Die höhere gleichmäßige Oberflächentemperatur an der Gebäudehülle erhält man durch die Solarstrahlung.

Auch wenn die Gebäude relativ frei stehen, ist die Windlast bei Sturm bereits gegenüber am etwa 400 m entfernten Meeresstrand erheblich herabgesetzt. Bei Sturm hat man am Gebäude unterschiedliche Windgeschwindigkeiten. Die Böen sind sehr deutlich bei den Schwankungen der den gemessenen Oberflächentemperaturen erkennbar, welche vorwiegend zwischen 0 bis 1,5 K aber auch bis 3 K betragen.

Auswertung der Messung der thermischen Einflussnahme der Konvektion an Fassadenoberflächen

Es wurden zunächst mehrere Wandflächen und auch eine freistehende Wand ausgewählt und Messungen in Höhe von 1 m und 7 m durchgeführt. Von diesen wurden dann zwei Westfassaden (Fassade 2 und 3) und zum Vergleich eine Nordfassade (Fassade 1) ausgewählt. An jeder Fassade wurden an zwei Punkten unten und zwei darüber, die IR-Temperatur gemessen. Das Mauerwerk besteht aus 35 cm dickem 12 Kammerziegelsteinen mit Zementputz. Die Westfassade, wurden ab 12 Uhr bis gegen 15 Uhr anschließend bis gegen 16 Uhr teilweise beschattet durch die Sonnen erwärmt. Zum Zeitpunkt der Messung wurden die Fassaden zwischen 2 bis 2,5 Std. durch die Sonne beschienen. Es wurde die IR-Temperatur im Abstand von wenigen Sekunden 5 Mal am gleichen Punkt auf der Fassade gemessen, um einen Durchschnittswert zu erhalten. Die ersten 3 von insgesamt 8 Messtagen erfolgt keine Erfassung der Bodentemperatur (Sandboden). Die Messung der Lufttemperatur war schwierig, da sich mit jeder Böe sofort die Temperatur änderte. Es musste das Thermometer vor Wind geschützt werden. Es wurde ein Temperaturwert genommen, welcher am häufigsten und stabilsten während der Messaufnahme angezeigt wurde.

Die Windgeschwindigkeiten wurden nach der Beaufort-Skala oder in äquivalenten Geschwindigkeitswerten geschätzt.

Die 8 Temperaturmessungen erfolgten im Zeitraum vom 11.02.2017 bis zum 13.3.2017

Bewertung der Messergebnisse auf der Nordfassade

Am 11.02.17 14.30 Uhr ist die Oberflächentemperatur annähern gleich. An der rechten Seite ist sie in der Nähe zur Ecke zur sonnenbeschienen Westseite ein 1 K höher. Die Oberflächentemperatur liegt circa 3 K unterhalb der Lufttemperatur und 3 K höher als am Morgen um 8 Uhr.

Fassade 1: Nordseite des Gebäudes

Fassade 1: Nordseite

Am 17.02.17 15 Uhr liegt die Oberflächentemperatur um circa. 4 K unterhalb der Lufttemperatur.

Am 01.03.17 14.30 Uhr liegt die Oberflächentemperatur 12,9°C um circa 6 K unterhalb der Lufttemperatur. An diesem Tag wurde die Lufttemperatur am Morgen nicht erfasst, jedoch am Vortrag und ein Tag später liegt die Lufttemperatur um 7.00 Uhr zwischen 13,3 und 13,7°C, also gering höher als die durchschnittliche Oberflächentemperatur um 14.30 Uhr mit 12,9°C. Die Temperatur an der Erdoberfläche liegt bei 11°C.

Am 07.03.17 14.30 Uhr liegt die Oberflächentemperatur 18,4°C um circa 5,5 K unterhalb der Lufttemperatur und circa 1,5 K höher als die Lufttemperatur am Morgen um 8.00 Uhr. Die Temperatur an der Erdoberfläche liegt bei 18,5°C. Die Oberflächentemperaturen oben sind etwa 1 K höher als unten. Es ist anzunehmen, dass in diesem Fall der starke Wind zur Erwärmung des oberen Gebäudeteils beigetragen hat.

Am 08.03.17 14.00 Uhr liegt die Oberflächentemperatur 17,7°C um circa 1 K unterhalb der Lufttemperatur. Die Temperatur an der Erdoberfläche liegt bei 16°C.

Am 11.03.17 14.00 Uhr liegt die Oberflächentemperatur 19,6°C um circa 1 K über der Lufttemperatur. Die Temperatur an der Erdoberfläche liegt bei 18,5°C. Die Lufttemperatur am Morgen um 7.00 Uhr betrug 17,56°C und lag 1 K niedriger als am Tag.

Am 13.03.17 14.00 Uhr liegt die Oberflächentemperatur 18,7°C um circa 2 K unterhalb der Lufttemperatur. Die Temperatur an der Erdoberfläche liegt bei 20°C. Die Lufttemperatur am Morgen um 7.00 Uhr betrug 15,8°C und lag 5 K niedriger als am Tag.

Zusammenfassung

Die unteren und oberen Oberflächentemperaturen an einer nördlichen Fassade sind annähern gleich.

Ein Einfluss durch die Konvektion auf die Oberflächentemperatur ist mit diesen Messergebnissen nicht erkennbar. Auch am Tag liegen die Oberflächentemperaturen den meisten Tagen unterhalb der Lufttemperatur. Aus den Messdaten lässt sich ein Zusammenhang zwischen der Oberflächentemperatur der Fassade und der Oberflächentemperatur des sandigen Erdbodens erkennen, welche eine Temperaturdifferenz an 5 Tagen von durchschnittlich 1,2 K betragen. Dagegen beträgt die Temperaturdifferenz an 7 Tagen zwischen Oberflächentemperatur und der Außenluft 3,1°C.

Bewertung der Messergebnisse auf den Westfassaden

Die Fassade 2 ist etwas mehr vor Wind geschützt als die Fassade 3. Beide Wände werden ab 12 Uhr bis gegen 15 Uhr durch die Sonne erwärmt. Danach erfolgt eine teilweise Überschattung durch den bereits niedrigen Sonnenstand. Ab dem 1.03.17 wurde zusätzlich die Bodentemperatur der sandigen Erdoberfläche erfasst.

Fassade 2

Fassade 2: Südfassade

Fassade 3

Fassade 3: Südfassade

Übersicht der durchschnittlichen Oberflächentemperatur, Bodentemperatur und Lufttemperatur

11.02.

12.02.

27.02.

01.03.

07.03.

08.03.

11.03.

13.03.

Fassade 2
Ø Oberflächentemperatur [°C]

22,5

21,4

23,1

26,2

28,5

24,6

29,5

26,1

Bodentemperatur [°C]




36

42

45

47

36

Lufttemperatur [°C]

19,8

18,2

18,5

20,0

24,7

21,0

21,5

23,5

Fassade 3
Ø Oberflächentemperatur [°C]

20,6

18,8

17,8

22,9

24,2

20,0

25,5

27,7

Bodentemperatur [°C]




33,0

35,0

37,5

41,0

42,0

Lufttemperatur [°C]

21,5

18,2

18

20,0

25,7

20,5

21,0

24,3

Windrichtung und -stärke

SO 1-2

W 2

N 2-3

N 2

N 3

N 3-4

N 1-2

S 1

Die Anzahl der erfassten Messdaten ist nicht ausreichend um eine genau Zuordnung der einzelnen Einflussfaktoren auf die Oberflächentemperatur der Fassade zu ermöglichen. Da sich gleichzeitig die Bedingungen, wie Windrichtung, Windstärke und Lufttemperatur, verändert haben. Lediglich die solare Einstrahlung ist annähernd gleich. Es erfolgt eine geringe Änderung des Einfallswinkels, das sich der Sonnenstand zur gleichen Zeit ändert. Die Messungen erfolgten immer an wolkenlosem Himmel. Der Einfluss der Konvektion auf die Oberflächentemperaturen der beiden Fassaden ist erkennbar. Die Fassade 2 ist gegenüber der Fassade 3 geringfügig vor dem Wind aus nördlicher Richtung geschützt. Die Oberflächentemperaturen an der Fassade 2 sind immer deutlich einige Grad höher als die Lufttemperatur. Hingegen ist die Oberflächentemperatur an der Fassade 3 etwas niedriger als die Lufttemperatur bzw. gleich. Erst nach dem Wechsel der Windrichtung und bei niedriger Windstärke ändert sich das. Dann steigt auch an der Fassade 3 die Oberflächentemperatur und ist wesentlich höher als die Lufttemperatur.

Bei der Messung ging es darum, den thermischen Einfluss der Konvektion auf die Oberflächentemperatur der Fassaden festzustellen. Die durchschnittlichen Oberflächentemperaturen an der Fassade 2 und 3 in einer Höhe von 1 m über den Erdboden betragen 25,6°C und die Temperatur in circa 7 m Höhe 22,6°C. Das ergibt eine durchschnittliche Differenz von 3 K. Damit wird der Einfluss der Konvektion auf die Oberflächentemperatur der Fassade deutlich. Die westliche Fassade 3 kann besser als die etwas geschützte Fassade 2 durch den kühleren Nordwind angeströmt werden. Dies wirkt sich auf die durchschnittlichen Oberflächentemperaturen der Fassade 2 mit 26,8°C und der Fassade 3 mit 22,2°C aus. Die Lufttemperatur des Nordwindes entspricht etwa der Wassertemperatur des in 400 m entfernten Mittelmeeres mit 15 bis 17°C.

Es lässt sich auch ein Zusammenhang zwischen der Temperatur der Erdoberfläche direkt am Gebäude mit der durchschnittlichen Oberflächentemperatur an den Wandflächen 2 und 3 erkennen.
Die geringe Anzahl an Messergebnisse lässt jedoch keine genau Zuordnung zu. Basierend auf diese Daten dürfte bei der hohen Windlast der Anteil des Strahlungsaustausch zwischen der Bodenoberfläche und der Wandfläche am gesamten Energiehaushalt an der Fassadenoberfläche gering sein.

Bei der Fassade 3 sind die oberen Oberflächentemperaturen an 6 Tagen trotz solarer Erwärmung durch die Sonne geringfügig niedriger als die Lufttemperatur. Nach aktueller Lehrmeinung sollte die Oberflächentemperatur an einer massiven Konstruktion immer höher als die Lufttemperatur sein.

Mit den Messungen wird der energetische Einfluss des konvektiven und strahlungsbedingten Wärmeübergangskoeffizienten deutlich. Die Oberflächentemperatur der nördlich Fassade ohne solaren Einfluss ist deutlich niedriger als an der Westfassade, welche 3 Stunden durch die Sonne erwärmt wurde. Aber auch die Einflussnahme der Windstärke und Windrichtung ist deutlich erkennbar.

Messprotokolle

Datum: 11.02.2017

(Lufttemperatur am Morgen um 8.00 Uhr: 11,7°C, rel. Luftfeuchte 57%)

Windrichtung: SO Windstärke 1-2


Fassade 1 Nord

Lufttemperatur: 19,8°C, 14.30 Uhr Sonne

rel. Luftfeuchte 42%

Links/oben

15

15,5

15,5

16

15,5

Links/unten

14,5

15

15

15,5

15,0

Rechts/oben

15,5

16,5

17

17,5

16,6

Rechts/unten

15,5

16,5

17

17

16,5


Fassade 2 West

Lufttemperatur: 19,8°C 14.30 Uhr Sonne

rel. Luftfeuchte: 39%

Links/oben

20

20,5

20

20,5

20,5

20,3

Links/unten

24

24

25

26,5

26,5

25,2

Rechts/oben

20,5

20,5

20,5

20,5

19,5

20,3

Rechts/unten

26,5

25

24,5

23,5

20,5

24,0


Fassade 3 West

Lufttemperatur: 21,5°C 14.35 Uhr Sonne

rel. Luftfeuchte: 37,5%

Links/oben

19

19,5

19,5

19

19

19,2

Links/unten

22,5

23

22,5

22

22,5

22,5

Rechts/oben

19

19

19

19

19

19,0

Rechts/unten

22

21,5

21,5

21,5

22

21,7



Datum: 17.02.2017

Lufttemperatur am Morgen, nicht erfasst

Windrichtung: West, Windstärke 2


Fassade 1 Nord

Lufttemperatur: 17,4°C, 15.00 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte: 67%

Links/oben

14

13

13,5

14

13,6

Links/unten

14,5

14

14

14

14,1

Rechts/oben

13

14

14,5

14

13,9

Rechts/unten

14

14

14,5

14,5

14,3


Fassade 2 West

Lufttemperatur: 18,2°C, 15.00 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte: 64%

Links/oben

20,5

20,5

20

20

20,3

Links/unten

23,5

24

23

23

23,4

Recht/oben

19,5

19,5

19,5

19,5

19,5

Rechts/unten

22,5

22,5

22

22

22,3


Fassade 3 West

Lufttemperatur: (nicht erfasst) 15.05 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte:

Links/oben

16

16,5

17,5

17,5

16,9

Links/unten

21

21

21

21

21,0

Rechts/oben

17,5

17,5

17,5

17,5

17,5

Rechts/unten

20

20

20

19,5

19,9



Datum: 27.02.2017

(Lufttemperatur am Morgen um 7.00 Uhr: 14,5°C, rel. Luftfeuchte 77%)


Fassade 2 West

Windrichtung: Nord Windstärke 2-3 (etwas geschützt)

Lufttemperatur: 18,5°C, 14.30 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte: 60,9%

Links/oben

20,5

21

21,5

22

21,5

21,3

Links/unten

25

26,6

26,5

28

26

26,6

Rechts/oben

22

21

21

20,5

20,5

21,0

Rechts/unten

24,5

23,5

23,5

23

23,5

23,6


Fassade 3 West

Windrichtung: Nord, Windstärke 3 (etwas offener)

Lufttemperatur: 18°C, 14.35 Uhr, Sonne

rel. Luftfeucht: nicht erfasst

Links/oben

18,5

16,5

15,5

15,5

15

16,3

Links/unten

21,5

20,5

19

19

19

19,8

Rechts/oben

15,5

16,5

16

16

16,5

16,1

Rechts/unten

18,5

19,5

19

19

19

19,0



Datum: 01.03.2017

(Lufttemperatur am Morgen 7.00 Uhr am 28.2. 13,3°C rel. LF 86% und 2.3. 13,7°C, rel. LF 87%)

Windrichtung: Nord, Windstärke 2


Fassade 1 Nord

Lufttemperatur: 19°C, 14.30 Uhr

rel. Luftfeuchte: 66%

Temperatur Erdboden: 11°C

Links/oben

12,5

13

13

13

13

12,9

Links/unten

12

12

12,5

12,5

12,5

12,3

Rechts/oben

12,5

13,5

13

13,5

13,5

13,2

Rechts/unten

12,5

13

13

13,5

13,5

13,1


Fassade 2 West

Lufttemperatur: 20°C, 14.30 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte: 62%

Temperatur Erdboden: 36°C

Links/oben

25,5

25,5

25

25

25,5

25,3

Links/unten

30,5

29,5

29

29

29

29,4

Rechts/oben

24,5

24,5

24

24,5

23,5

24,3

Rechts/unten

26

25,5

26

26

25,5

25,8


Fassade 3 West

Lufttemperatur: 20°C 14.35 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte: 61,2%

Temperatur Erdboden: 33°C

Links/oben

21,5

21,5

21,5

22


21,6

Links/unten

23,5

23,5

23,5

24


23,6

Rechts/oben

22

22,5

22

22,5

22,5

22,3

Rechts/unten

24

24,5

24

23,5

24

24,0



Datum: 07.03.2017

(Lufttemperatur am Morgen 8.00 Uhr, 16,8°C, rel. Luftfeuchtigkeit 77%)

Windrichtung: Nord, Windstärke 3


Fassade 1 Nord

Lufttemperatur 24°C, 14.30 Uhr

rel. Luftfeuchte 34,8%

Temperatur Erdboden 18,5°C

Links/oben

18

18

19,5

19,5

19

18,8

Links/unten

16,5

17,5

18

18,5

18,5

17,8

Rechts/oben

18,5

18,5

19,5

19

20

19,1

Rechts/unten

17,5

17

17,5

18,5

18,5

17,8


Fassade 2 West

Lufttemperatur 24,7°C, 14.30 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte 33%

Temperatur Erdboden 42°C


Links/oben

27

26,5

27

27

27

26,9

Links/unten

31,5

29,5

30

30

29,5

30,1

Rechts/oben







Rechts/unten








Fassade 3 West

Lufttemperatur 25,7°C, 14.35 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte 32,3%

Temperatur Erdboden 35°C

Links/oben

24

24

24

23,5

23,5

23,8

Links/unten

26

26

26

25

25,5

25,7

Rechts/oben

23

23

23

23

22

22,8

Rechts/unten

24,5

24,5

24,5

24,5

24

24,5



Datum/Zeit: 08.03.2017

(Lufttemperatur am Morgen nicht erfasst, am 9.3. um 7.30 Uhr 16,5°C)

Windrichtung: Nord, Windstärke 3-4


Fassade 1 Nord

Lufttemperatur 18,7°C, 14.00 Uhr

rel. Luftfeuchte 47%

Temperatur Erdboden 16°C

Links/oben

17

17,5

17,5

17,5

17,5

17,4

Links/unten

17

17

17

17

17

17

Rechts/oben

18

18

18

18,5

18,5

18,2

Rechts/unten

17,5

18

18,5

18,5

18,5

18,2


Fassade 2 West

Lufttemperatur 21°C, 14.00 Uhr Sonne

rel. Luftfeuchte 41%

Temperatur Erdboden 45°C

Links/oben

23

23

22,5

23

22,5

22,8

Links/unten

26,5

26

27

26,5

26,5

26,5

Rechts/oben







Rechts/unten








Fassade 3 West

Lufttemperatur 20,5°C

rel. Luftfeuchte

Temperatur Erdboden 37,5°C

Links/oben

19,5

20

19,5

18,5

18,5

19,2

Links/unten

22,5

23

22,5

21

21,5

22,1

Rechts/oben

18

18

18

18

18

18

Rechts/unten

21

21

21

20,5

20,5

20,8



Datum: 11.03.2017

(Lufttemperatur am Morgen 7.00 Uhr, 17,5°C, rel. Luftfeuchte 71%)

Windrichtung: Nord Windstärke 1-2


Fassade 1 Nord

Lufttemperatur 18,7°C, 14.00 Uhr

rel. Luftfeuchte 49,8%

Temperatur Erdboden 18,5°C

Links/oben

17,5

18,5

19,5

20

20,5

19,2

Links/unten

17,5

18

19

20

20,5

19

Rechts/oben

20

20

20

20

20

20

Rechts/unten

20,5

20

20

20,5

20

20,2


Fassade 2 West

Lufttemperatur: 21,5°C, 14.00 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte: nicht erfasst

Temperatur Erdboden: 47°C

Links/oben

26,5

27

27,5

27,5

27,5

27,2

Links/unten

31

32

32

32,5

31

31,7

Rechts/oben







Rechts/unten








Fassade 3 West

Lufttemperatur: 21°C, 14.05 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte: nicht erfasst

Temperatur Erdboden: 41°C

Links/ Oben

24,5

24,5

24,5

24,5

24,5

24,5

Links/unten

27

27

27

27

27

27

Rechts/Oben

24

24

24

23,5

23,5

23,8

Rechts/Unten

27,5

27

26,5

26,5

26,5

26,8



Datum: 13.03.2017

(Lufttemperatur am Morgen, 7.00 Uhr 15,8°C, rel. Luftfeuchte 47%)

Windrichtung: Süd, Windstärke 1


Fassade 1 Nord

Lufttemperatur 20,8°C 14.00 Uhr

rel. Luftfeuchte 54%

Temperatur Erdboden 20°C

Links/ oben

19

19

19

19

19

19

Links/unten

18,5

18,5

18,8

18,5

18,8

18,1

Rechts/oben

18,5

19

19

19

19

18,9

Rechts/unten

18,5

19

19

18,5

18,5

18,7


Fassade 2

Lufttemperatur: 23,5°C, 14.00 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte: nicht erfasst

Temperatur Erdboden 36°C

Links/ Oben

24

24,5

25

25,5

25

24,8

Links/unten

27

27

27,5

27,5

28

27,4

Rechts/Oben







Rechts/Unten








Fassade 3

Lufttemperatur 24,3°C, 14.05 Uhr, Sonne

rel. Luftfeuchte 45,1%

Temperatur Erdboden 42°C

Links/ Oben

26

26,5

26,5

26,5

27

26,5

Links/unten

28,5

28

28

28

28,5

28,2

Rechts/Oben

27

27,7

27,5

27,5

27,5

27,4

Rechts/Unten

28,5

28,5

28,5

28,5

29,5

28,7

Meßgerät:
Infrarot-Thermometer IR-340
Messbereich -2 bis 320°C, Genauigkeit +/- 2% oder +/- 2°C, Anzeigeauflösung 0,5°C , Emissionsgrad 0,95 fest, Spektrum 5 bis 14µm, VOLTCRAFT ®


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