Weitere Innendämmungen können aus dünnen Korkplatten hergestellt werden. Diese sind gut feuchteregulierend. Nicht geeignet sind aufgeklebte Styroporplatten oder Isoliertapete, die es auf dem Baumarkt mit attraktivem Muster gibt. Diese synthetischen Baustoffe nehmen selbst keine Feuchtigkeit auf. Aber dafür der darunter befindliche Putz an den Stößen. Da auch hier die Oberflächentemperatur niedriger ist, erfolgt eine Kondenswasserbildung im Rasterformat (in den Fugen der Platten) mit der dazugehörigen intensiven Schimmelpilzbildung (siehe Schimmelpilze Nahrung und Lebensbedingung). Es ist sehr wichtig, eine möglichst große sorptionsoffene Fläche zu erhalten.
Aber auch eine Holzverkleidung mit Dämmung kann zu Schäden führen. In der folgenden Abb. 14 befand sich bis etwa Fensterhöhe eine Sockelverkleidung als Holz mit Mineralwolle. Die dunklen Absätze an der Wand wurden durch Myzel eines Schimmelpilzes verursacht. Vor der Abnahme der Verkleidung war dieser Schaden nicht erkennbar.
In der folgenden Abb. 15 wird der missglückte Versuch eines Kellerausbaus gezeigt. Gipswerkstoffe und vor allem Gipsplatten gehören nicht in einen Keller und erst recht nicht, wenn eine höhere Feuchtigkeit im Mauerwerk vorliegt. Es wurden dem Schimmelpilz geradezu optimale Lebensbedingungen angeboten.
Aber auch im rechten Beispiel (Abb. 16), einer Holzverkleidung im Keller, ist leider ein großes Problem aufgetreten. Hier konnte an der Außenwand ungestört der Kellerschwamm, ein holzzerstörender Pilz, wachsen. Es ist ein Pilz, der eine hohe Feuchte benötigt. Der Raum wurde ständig als Proberaum genutzt. Auch in diesem Fall darf an die Kelleraußenwand keine Verkleidung angebracht werden. Um Schäden zu vermeiden, ist nur ein Putz aufzubringen. Eventuell kann kein Sanierputz (Leichtputz) oder eine dünne Klimaplatte angebracht werden. Vorher sind aber auch die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, zum Beispiel bei dem Kellerschwamm ist entsprechend der DIN 68800 Teil 4 zu verfahren.
Zum Schluss noch ein Beispiel aus Eichler/Arndt, wo eine Dampfbremse zu einem Bauschaden führte. Diffusionstechnische Fehler werden besonders bei der Ausbildung von leichten Unterschalen gemacht. In der Abb. 17 a) wurde die Holzschalung sehr schnell durch holzzerstörende Pilze befallen. Diese Fäule wurde von der vollständig überflüssigen Dampfbremse im Zusammenhang mit der feuchten Luft im Stall verursacht. An der Unterseite der Dampfbremse kam es zum Feuchtigkeitsstau. Zweckmäßiger ist die Ausbildung ohne Dampfbremse nach b) in Kombination mit einer intensiven Lüftung des Dachraums.
Zum Beitrag Innendämmung zum Beispiel beim Dachbodenausbau
Peter Rauch 20.08.2010
Quelle:
[1]
Eichler, F.; Arndt, H. ; Bautechnischer Wärme- und Feuchteschutz, Berlin, Verlag für Bauwesen, 1989, S. 337
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