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Funktion und Aufbau einer Innendämmung Teil 3

Es muss aber nicht immer an der Konstruktion oder an eine Durchfeuchtung liegen. Durch das Aufstellen der Möbel an bestimmten Stellen kann zum Beispiel die Luftwalze nicht optimal strömen oder die Wärmestrahlung der Strahlenheizung erreicht nicht die Bauteiloberfläche. Durch geringes Verrutschen oder ein Umstellen einzelner Möbel kann das Problem unter Umständen bereits gelöst werden. Aber es wurden zum Teil auch die Heizkörper an einem ungünstigen Standort im Raum aufgestellt. Nicht immer erfolgte eine ordnungsgemäße Heizungsplanung. Das Aufstellen von Heizkörper nach der Wärmebedarfsberechnung oder einfach nach Erfahrungen muss nicht immer stimmen. In einigen Fällen sind zwei kleinere Heizkörper günstiger als ein großer aber auch der Standort der Heizkörper wird durch die Funktion der Räume bestimmt.

Als Innendämmung können verschiedene Konstruktionen ausgeführt werden. Eine günstige Lösung ist das Vorsetzen einer Innenwand mit massiven Mauersteinen, die eine hohe Wärmedämmeigenschaft haben, zum Beispiel Gasbetonsteine, Leichthochlochziegel und Ähnliches. Bevor das zusätzliche Mauerwerk erstellt wird, ist an dieser Stelle die Dielung zu entfernen. Wenn möglich sollte Holz generell nicht in eine Innendämmung reichen. Bei Feuchtebelastung kann das Holz durch holzzerstörende Insekten oder Pilze geschädigt werden.
Eine sehr oft angewendete Ausführung ist eine vorgesetzte Gipskarton-Ständerwand oder auch freitragende Vorsatzschale (Abb. 11).

Freitragende Vorsatzschale
Abb. 11: Freitragende Vorsatzschale.

Als Erstes werden die verzinkten Profile, zum Beispiel CW 50/50, lotrecht in einem Abstand von 62,5 cm in die UW-Profile aufgestellt. Anschließend wird die Dämmung, zum Beispiel TW1, fugendicht eingebracht. Darauf kommt die Dampfbremse, die an allen seitlichen Anschlüssen fugendicht angebunden wird, damit keine Feuchtigkeit aus dem Raum in die Wandkonstruktion gelangt. Fehler wie bei den oben genannten Anschlüssen an der Fensterlaibung sind zu vermeiden. Anschließend wird eine Verkleidungsplatte angeschraubt. In diesem Fall eignet sich eine Gipskartonbauplatte.

Eine weitere Möglichkeit ist zum Beispiel die Verbundplatte PS, die aus 2 cm Styropor und 1,25 cm Gipskartonplatte besteht oder eine Silikatplatte (Klimaplatte), die auf den vorhandenen Putz oder direkt auf das Mauerwerk aufgeklebt werden. Ist die Wand nicht ganz eben oder sind in der Wand Absätze, so kann hier auch eine Unterkonstruktion (Abb. 12 links) angebracht werden. Die Platte wird dann nicht mit dem Batzenverfahren angeklebt, sondern mit Schnellbauschrauben angeschraubt. Ist der Untergrund (Wandfläche) nicht so tragfähig, wie z. B. bei sehr altem Putz, so sollten die Stellen, wo dann die Batzen kleben, vorher mit einem Tiefengrund verfestigt werden. Nach dem der Ansetzgips vollständig fest ist, können bei Bedarf an den Klebestellen zusätzlich Nageldübel eingesetzt werden.

Montage der Verbundplatten
Abb. 12: Anbringen der Verbundplatten an eine Wand.

Die Platte wird gleichmäßig mit Schwung an die Wand angekippt (Abb. 13), sodass die Platte gleichmäßig anliegt und nur noch wenig ausgerichtet werden muss. Hierzu nimmt man ein etwa 0,5 bis 1,0 m langes Brett als Unterlage und mit Hammerschlägen erfolgt das Ausrichten. Das Richtscheit beziehungsweise die Wasserwaage sollte 2 m lang sein.

Verbundplatten an eine Wand
Abb 13: Montage der Verbundplatten aus einer Firmenschrift von Knauf

Durch die Firma Remmers wurde ein das System iQ-Therm Innendämmung entwickelt. Die mit einem hoch kapillaraktiven mineralischen Material gefüllten Polyurethan-Hartschaumplatte werden auf die Innenseite der Wand in ein vollflächigen Klebebett eingedrückt. Darauf wird ein porosierter mineralischer Leichtmörtel aufgetragen, der die Sorptions- und Installationsschicht darstellt. Nach Hersteller kommt iQ-Therm ohne den Einbau einer Dampfsperre aus.

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