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Natürliche Baumaterialien für gesundes Wohnen

Bei der Wahl der geeigneten Baustoffe für den Bau des eigenen Hauses setzen die Bauherren immer mehr auf gesunde und allergenfreie Baumaterialien. In der Natur kommen zahlreiche natürliche Baustoffe vor, mit denen man den Hausbau durchführen kann. Es sind beispielsweise Natursteine, Holz, aus Bestandteilen von Pflanzen oder keramische Baustoffe. Man kann sie entweder unverarbeitet (Holz, Lehm) oder als verarbeitete Baustoffe (Ziegelsteine) benutzen. (Für größere Bauwerke und Hochhäuser ist Stahl und Beton eindeutig der bessere Baustoff auch aus ökologischer Sicht!)

Werden natürliche Baustoffe verwendet, so kann man zum Umweltschutz beitragen. Solche Materialien benötigen viel weniger Energie bei ihrer Herstellung als hochveredelte Baustoffe. Darüber hinaus sind sie oft recycelbar oder können als Kompost verwendet werden. Auf der anderen Seite gibt es viele ökonomische Gründe, die für den Einsatz von natürlichen Baustoffen beim Hausbau sprechen.

Sanierte Fachwerkhäuser in Quedlinburg

Heutzutage lässt sich beispielsweise der Lehm genauso gut wie Gipsputz zum Verputzen verwenden. Allerdings müssen die unterschiedlichen Eigenschaften beachtet werden. Lehmputz bindet zum Beispiele nur physikalisch, trocknet daher sehr langsam und neigt beim Trocknen zu Rissen. Die Herstellung ist dementsprechend teurer. Beide Baustoffe dürfen aber nicht bei Wänden verwendet werden, wo Tauwasser oder eine andere Durchfeuchtung auftreten kann. Dies ist in der Regel der Keller.

Industriegips kann verunreinigt sein. Auch Porenbeton gehört zu den ökologischen Baustoffen,
die beim Hausbau häufig Verwendung finden. Bei einer genügend dicken Wand wird keine zusätzliche Wärmedämmung benötigt. Bei dieser monolithischen Wand kann ein ungehinderter Feuchtetransport erfolgen, was sich günstig auf das Raumklima auswirkt.

Das Interesse der Bauherren an natürlichen Baustoffen hat auch noch andere Gründe. In der modernen Welt verbringt man einen großen Teil seines Lebens in Gebäuden. Aufgrund dessen hat jeder vierte Bundesbürger ein schwächeres oder gar geschädigtes Immunsystem, was auch das Nervensystem und Hormonhaushalt betrifft. Auch die Allergien kommen immer häufiger vor. Das alles hat auch seinen Ursprung in den hochveredelten Baumaterialien sowie Einrichtungsgegenständen, die solche Erkrankungen und Beschwerden auslösen können.

Belastende Stoffe im Hausinneren vermeiden

Im Hausinneren können sich mehrere Tausend verschiedene chemische Substanzen finden. Davon belasten oder gefährden einige die menschliche Gesundheit. Diese können aber auch die Grundlage für ein Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien bilden, wenn ausreichende Feuchte vorhanden ist. Diese und auch organische Substanzen können unangenehme Gerüche verursachen. Es kommt nicht immer auf die Konzentration an, sondern der ständige Einfluss auf unseren Körper.

Gerade bei falsch sanierten Gebäuden aber auch von Einrichtungsgegenständen können Ausgasungen auftreten, wie zum Beispiel Formaldehyd oder auch PCP. Die Ursache von Kopfschmerzen, ständige Müdigkeit oder Allergien lassen sich oft nicht richtig zuordnen. In diesem Fall ist ein spezialisierter Arzt aufzusuchen, der einen richtigen Gesundheitscheck durchführt. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse müssen dann die möglichen Quellen eingegrenzt werden, die sowohl von der näheren Umgebung, vom Arbeitsplatz oder von der Wohnung stammen können.

Vor einigen Jahren wurde ich als 4 Gutachter zu einem Siedlungshaus bestellt. Vor mir hatten die Gutachter vorgeschlagen, die Möbel durch neue zu ersetzen. Die Probleme blieben trotz neuer Möbel. Die Bewohner schliefen in der Dachwohnung. Die Sparren waren mit einem PCP-haltigen Holzschutzmittel getränkt. Durch weitere ungeeignete Sanierungsmaßnahmen und falsche Baustoffe wurde das einfache Siedlungshaus aus vorwiegend natürlichen Baustoffen zu einer toxischen Wohnhöhle saniert. Mithilfe spezieller Luftanalysen lässt sich feststellen, ob bei dem Bau keine schädlichen Substanzen verwendet wurden.

Die Außenhülle eines Hauses gesund gestalten

Die tragenden Konstruktionen bei Fertigteilhäusern oder wie das Satteldach werden bei dem Hausbau aus Holz gefertigt. Dieses Material Holz hat trotz seiner Leichtigkeit eine sehr hohe Tragfestigkeit. Das Holz sorgt auch für hohe Stabilität der Außenwände und wird daher auch für den Bau der Wände benutzt. Dabei sind unterschiedliche Konstruktionen denkbar: Von Blockhauswand über Holzrahmen bis Holzskelettbau kann das Holz unterschiedlich eingesetzt werden. Die klassische Form sind Fachwerkhäuser.

Fassdenverkleidung aus Holz

Die Hausfassade aus natürlichen Baustoffen

Das Holz lässt sich auch für die Erstellung einer Hausfassade verwenden. Gerade in Thüringen finden man noch bei vielen älteren Häusern viele Fassaden aus Holzbrettern. Sie haben dort die Funktion des Wetterschutzes und sollen den Baustoff darunter vor Regen schützen. Bei den neuen Wohngebäuden ist es meistens eine optische Sache, wo von außen Schalbretter angebracht wurden.

Hat man eine hinterlüftete Fassade, so übernehmen die Schalbretter natürlich auch gleichzeitig den Witterungsschutz. Die Schalbretter sind so auszuführen, dass sie immer schnell abtrocknen. Ein zusätzlicher Schutz wird durch große Dachüberhänge erreicht, wie man die Häuser aus Süddeutschland kennt. Es gibt Holzhäuser, die bereits viele Hundert Jahre alt sind. Der biologische Baustoff bedarf aber immer einer entsprechenden Pflege und der konstruktive Holzschutz muss beachtet werden.

Es gibt aber auch noch andere natürliche Baustoffe für die Fassade, wie zum Beispiel Kalkputze, Schiefer oder Natursteine. Aber auch Lehm. Wobei letzterer Baustoff vor Feuchtigkeit geschützt werden muss und daher nicht überall verwendet werden kann. Dagegen bieten Natursteine gerade im unteren Wandabschnitt einen guten Schutz und lassen viele Gestaltungsmöglichkeiten zu.

Erstellt am Dienstag 19. November 2013


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