Wärmeleitfähigkeit λ 0,58 W/mK
Diffusionswiderstandszahl 10 μ
Gewicht ... kg/m3
Günstige ökologische Aspekte
Elastisch; geschmeidig; klimaregulierend; kapillarleitend; lokale Erzeugung; Binde- und Anstrichmittel; desinfizierend durch hohen pH-Wert;
Negative ökologische Aspekte
Geringe Festigkeit; ätzend; nässeempfindlich; lange Abbinde- und Erhärtungszeit;hohe Herstellungsenergie
Besondere Eigenschaften:
Kalkmörtel sind basisch und greifen infolge ihres Gehaltes an gelöstem Kalkhydrat Ca(OH)2, bis 1,7 g/l, Zinkteile, Blei und Aluminium stark, Kupferteile und Zinn dagegen nicht an. Erfolgt bei Kalkfugen im altem Mauerwerk eine hohe Feuchtebelastung zum Beispiel durch Regen, so wird der Kalk in wasserlösliches Kalziumbikarbonat Ca(HCO3)2 umgebildet. Dieses zerfällt beim Verdunsten unter Ausscheiden von Kalk, in Wasser und Kohlendioxid. Diese Karbonatausblühungen sind harmlos, also nur Schönheitsfehler. Kalkmörtel gibt - im Gegensatz zum Zement - nach dem Erhärten kein Ca(OH)2 mehr ab. Infolge seiner größeren Porosität wird Luft und Feuchtigkeit durchgelassen. Der hohe pH-Wert wirkt wachstumshemmend auf Pilze.
An Kalkputze werden keine Festigkeitsanforderungen gestellt (Putzmörtelgruppe P I). Sie finden durch ihre guten Eigenschaften (Wasserdampfdurchlässigkeit und kapillares Saugvermögen) als Innenputz Anwendung. In Sonderfällen, wo höhere Anforderungen an die Tragfähigkeit beziehungsweise an die mechanische Beanspruchung gestellt werden, zum Beispiel schwere Tapeten, Kunststoffbeschichtung, Schalschluckplatten, Treppenhäuser, Flure in Schulen usw. ist ein Putz mit min. 2,5 N/mm2 Druckfestigkeit erforderlich. Diese Bedingung erfüllt der Putzmörtel PII, ein hochhydraulischer Kalkmörtel bzw. ein Kalk-Zementputz.
Mischverhältnisse für Kalkputze in Raumteile:Luftkalk (P Ia): Kalkhydrat/Sand 1:3-4 ; Kalkteig/Sand 1:3,5-4,5
Wasserkalkmörtel (P Ib): Kalkhydrat/Sand 1:3-4 ; Kalkteig/Sand 1:3,5-4,5
Mörtel mit hydraulischem Kalk (P Ic): Hydraulischer Kalk/Sand 1:3-4
Hochhydraulischer Kalkmörtel (P II): Hochhydraulischer Kalk/Sand 1:3-4
Bei einer Reparatur älterer Putze, wo kleine Teilflächen ersetzt werden, sollte der neue Putz immer etwas "weicher" gewählt werden (höheren Zuschlagsanteil), da sich die Festigkeit älterer Kalkputze verringert. Wird ein festerer Putz aufgetragen, so kommt es zur unschönen Schollenbildung mit Rissen zwischen Alt- und Neuputz.
Die Verwendung der Mörtelgruppe I ist zulässig bis maximal 2 Vollgeschosse bei Wanddicken gleich beziehungsweise größer 24 cm. Die Mittlere Druckfestigkeit der Mörtel nach 28 Tagen liegt bei 0,5 bis 1,0 N/mm2. Die Verwendung ist nicht zulässig für Kellermauerwerk, Gewölbe, bewehrtes Mauerwerk und für das Außenmauerwerk bei zweischaligen Außenwänden. Eine Verarbeitung bei niedrigen Temperaturen und bei nässe sollte nicht erfolgen.
Unverträglichkeit: Im frischem oder feuchtem Zustand werden Aluminium, Zink, Blei, Glaserzeugnisse (besonders Alkaligläser), zahlreiche Kunststoffe und Anstriche, die der alkalischen Hydrolyse unterliegen (wie PVAc), geschädigt. [1]
Ergänzung:Erhärtung von Kalk und Kalkfarbe
Quelle:
[1] Arndt, Horst; Wärme- und Feuchteschutz in der Praxis, Verlag für das Bauwesen Berlin 1996, S. 91
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