Wozu eine Bauberatung? Diese Fragen hatten sich einige "glücklichen" beziehungsweise jetzt "unglücklichen" neuen Hauseigentümer gestellt, die im Nachhinein verzweifelt per eMail Hilfe suchten. Gesehen und gekauft. Ca. 10.000 Euro hat zusätzlich die Schwammsanierung für das Wunschhaus gekostet. In einem anderen Fall entstanden über 50.000 Euro zusätzliche Sanierungskosten und es gab keine Chance, das Gericht sagt nein, ... bis zum letzten Fall..., wo der Alteigentümer den Hausschwamm von den Wänden einfach abkratzte.
Der Echte Hausschwamm lässt sich sanieren. Aber die nicht eingeplanten zum Teil erheblichen Sanierungskosten werden zu einem Problem. Es wurde beim Kauf an den verhältnismäßig geringen Beratungskosten gespart.
Nun zeigt meine Auswertung zum Schadensfall Echter Hausschwamm, dass circa 50 % der Bauschäden erst bei intensiver Begutachtung und auch erst nach einer Freilegung festgestellt werden.
Aber das Risiko verdeckte Schäden zu kaufen, sinkt um cirka 50%. Der Hauskäufer einer gebrauchten Immobilie entscheidet selbst.
Alter Hausschwamm an der Decke.
Aber auch ein Gutachter kann nur das feststellen und beurteilen, was er sieht und auch kennt. Der Verkäufer wird nicht unbedingt zulassen, dass seine Immobilie auseinandergenommen wird. Bei älteren Häusern ist es normal, dass das untere Mauerwerk feucht ist. Das hängt natürlich von der Ausführung, den Baustoffen und von der Lage ab. Man kann nach dem Kauf dies nicht als Mangel anzeigen und rückwirkend einen Preisnachlass von der Verkaufssumme verlangen. Aber ein Gutachter kann einschätzen, gibt es wirtschaftliche Möglichkeiten der Trocknung. Das sind dann Kosten, die der Käufer als Sanierkosten zusätzlich zur Kaufsumme einplanen kann.
Grundsätzlich wird bei der Erstellung von Fachgutachten oder Beratung immer die Frage nach der Wirtschaftlichkeit gestellt. Es stehen dabei folgende Fragestellungen:
Die Fragestellungen lassen sich in der Regel nur am jeweiligen Objekt beantworten, da die Notwendigkeit einer wertneutralen und firmenunabhängigen gutachterlichen Leistungen und damit zusammenhängende Untersuchung von Sanierungsaufgabe zu Sanierungsaufgabe sehr unterschiedlich beurteilt werden muss. Allerdings geht es eben bei diesen Untersuchungen nicht nur um die Analyse von Bauschäden, sondern vielmehr darum, soviel wie mögliche Kenntnisse von der alten Bausubstanz zu gewinnen, dass die folgende Sanierungsphase möglichst frei von Überraschungen ist. Es gibt eine Fülle an Schadensursachen, hinzu kommt die Vielfalt an Baumaterialien und Konstruktionen bei Altbauten und die unterschiedlichen Beanspruchungen aus zum Teil verschiedenartiger Nutzung sowie aus dem Alter der Gebäude. Die genannten Faktoren können in fast beliebiger Kombination auftreten. Daraus wird auch der Unterschied jeder Bauwerksuntersuchung deutlich.
Aber den größten Teil des erforderlichen Zeitaufwandes wird für den Bauherrn oder den Auftraggeber nicht deutlich. Das ist die Auswertung, der Vergleich mit ähnlichen Schadensfällen, die ständige Weiterbildung durch die Teilnahme an Fachseminaren oder das tägliche Literaturstudium. Ohne diese ständige Weiterbildung würde die Beratung oder Untersuchung das Qualitätsniveau einer gewöhnlichen Verkaufsberatung im Baumarkt annehmen.
Es sollen hier kurz die wichtigsten Ziele einer Bauwerksuntersuchung zusammengefasst werden:
Für den Eigentümer oder Auftraggeber sind die notwendigen Anforderungen an die Sanierungsmaßnahmen aus wirtschaftlicher Sicht wichtig. Daraus werden die entsprechenden Sanierungsvorschläge oder -konzepte entwickelt und die erforderlichen Gewerbe mit der entsprechenden Qualifizierung festgelegt beziehungsweise vorgeschlagen.
Für die Planung von Industriebauten und Anlagenplanung gelten zum Teil noch strengere Vorgaben. Es müssen zusätzlich verschiedene Gutachten, Genehmigungs- und Antragsverfahren erstellt und eingereicht werden. Neben den umwelt- und sicherheitsrelevanten Bedingungen sind die Forderungen der Arbeitsstättenverordnung zu erfüllen.
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