Bauherren, die einen Altbau sanieren, müssen sich auch um die Modernisierung der Heizungsanlage kümmern. Alte Gasheizungen benötigen Bauteile moderner Technik. So heizen sie nachhaltig und sparen gleichzeitig Geld. Ist die Heizungsanlage älter als 30 Jahre, sind Bauherren sogar per Gesetz dazu verpflichtet, den Gasheizkessel auszutauschen. Sollten sie das Altbauhaus in den letzten Monaten erworben haben, gewährt ihnen der Gesetzgeber eine zweijährige Frist für den Austausch.
Das Ersetzen veralteter Heizungsanlagen ist im Interesse des Bauherrens. Veraltete Gasheizungen sind Energiefresser. Auch wenn die Energiepreise für Gas gerade niedrig sind, eine neue Heiztechnik ist im Verbrauch wesentlich sparsamer. Langfristig schonen Bauherren ihren Geldbeutel und entlasten die Umwelt. Die Deutsche Energieagentur rät, neben der Sanierung auch die richtige Heiztemperatur zu wählen und Thermostatventile richtig einzustellen. So verursacht eine sanierte Heizung in einem Einfamilienhaus in 20 Jahren nur rund 15.000 Euro Heizkosten, während eine unsanierte Heizung ohne Sparmaßnahmen in 20 Jahren über 73.000 Euro Kosten verursachen würde.
Weiteres Geld können Bauherren mit dem Gasanbieter sparen, teilweise sind das mehrere Hundert Euro im Jahr. Sie sollten deshalb einen Gaspreisvergleich durchführen. Das unabhängige und verifizierte Portal Verivox führt kostenlose Vergleiche durch. Bauherren müssen lediglich ihre Postleitzahl und die Wohnungsgröße oder den jährlichen Kilowattstunden-Verbrauch angeben. Anschließend werden die günstigsten Gasversorger in einer Liste angezeigt. Der Wechselauftrag lässt sich online durchführen.
Bei Altbauhäusern ist es alleine mit der Modernisierung der Heizungsanlage nicht getan. Oft ist eine neue Außendämmung des Gebäudes nötig. Denn sonst entstehen Wärmebrücken. Diese geben Wärmeenergie an die Außenluft ab, anstatt sie im Raum zu belassen. Die Wärmebrücken finden sich in der Regel zwischen Bauteilen, an den Fugen oder an dünnem Mauerwerk. Bauherren bemerken die Lücken, sobald sie mit der Hand über die Oberfläche der Wand fahren. Dort, wo die Temperatur deutlich niedriger ist, als bei anderen Flächen, muss nachgedämmt werden. Sollten Bauherren die Wärmebrücken nicht entfernen, sammelt sich an dieser Stelle nach einiger Zeit Feuchtigkeit an. Der Baustoff wird porös, an den Fenstern bilden sich Wassertropfen, es lagern sich Schimmelpilze an. Der Schimmel beeinträchtigt die Gesundheit der Bewohner. In Altbauhäusern lassen sich bis zu 40 solcher Wärmebrücken finden. Ist das der Fall, müssen auch die Fenster erneuert werden.
Da Bauherren für die Modernisierung der Heizungsanlage und eventuell der Außendämmung, viel Geld investieren müssen, welches das Budget der Haushaltskasse übersteigt, bietet der Gesetzgeber Förderungen an. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle fördert zum Beispiel die Umstellung der Gasheizung auf erneuerbare Energien. Mit diesem Marktanreizprogramm unterstützt das Amt den Bau von Biomasseanlagen, Wärmepumpen und Solaranlagen. Weiterhin können Bauherren beim Bundesamt einen Bonus in Anspruch nehmen, wenn sie den alten Gasheizkessel durch einen effizienten Brennwertkessel austauschen.
Im Januar 2016 hat die Bundesregierung zudem ein weiteres Anreizprogramm geschaffen, um die Energiewende im Heizungskeller zu beschleunigen. In den nächsten drei Jahren stehen insgesamt über 160 Millionen Euro zur Verfügung. Bauherren können einen Investitionszuschuss beantragen oder einen Zusatzbonus erhalten. Interessenten können jederzeit einen Antrag stellen. Weitere Informationen über das Programm sowie die Fördervoraussetzungen gibt es beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
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