Die Auswertung erfolgt auf der Grundlage von Gutachten und Untersuchungen in der Zeit von 1996 bis 08/2004. In die Bewertung sind 150 Schäden durch den Echten Hausschwamm aufgenommen. Vorwiegend wurden Mehrfamilienhäuser mit einem Gebäudealter von über 80 Jahren untersucht.
Andere holzzerstörende Pilze und Insekten bleiben hier unberücksichtigt.
Das Gebäudealter, -art und -nutzung spielen für die Schadenshäufigkeit eine untergeordnete Rolle. Ausschlaggebend sind die Bauausführung (Qualität), die laufende Instandhaltung und das Nutzungsverhalten der Bewohner.
Bauteilgruppe | Schadenanzahl | Prozent |
---|---|---|
Dachgeschoss (Deckenbalken, Drempel, Sparren usw.) | 44 | 29,3% |
Deckenbalkenköpfe an der Außenwand | 40 | 26,7% |
Deckenbalken im Gebäudeinneren zum Beispiel Abflussrohr, Bäder | 27 | 18,0% |
Kellerwände, Holzteile im Keller und feuchte Erdgeschoßfußböden über feuchte Kellergewölbe | 29 | 19,3% |
Deckenbalken im Gebäudeinneren ohne Wasserleitung und sichtbare Feuchte | 10 | 6,7% |
Ursache | Schadensanzahl | Prozent |
---|---|---|
Kaputtes Dach | 41 | 27,3% |
Kaputtes Dach, Fallrohr, Dachrinne | 26 | 17,3% |
Wasserleitungsschaden | 21 | 14,0% |
Feuchtigkeit, zum Beispiel Keller, Fußboden im Erdgeschoss, Grundwasser | 40 | 26,7% |
Offenes Fenster | 3 | 2,0% |
unbekannt | 19 | 12,7% |
Ausbreitung | Schadensanzahl | Prozent |
---|---|---|
Lokal, bis 1 m2 | 40 | 26,7% |
Lokal, zum Beispiel an der Außenwand am Balkenauflager über 2 bis 3 Deckenbalkenköpfe | 38 | 25,3% |
Deckenteile, 2 bis 3 m2, zum Beispiel die Deckenbalken sind von der Außenwand ca. 1 m lang befallen oder das Myzel hat sich über die Wandfläche ausgebreitet. | 35 | 23,3% |
Umfangreicher Befall und Schädigung über 2 bis 3 Wohneinheiten (vertikal) oder mehrer Zimmer (horizontal) bis 50 m2 | 20 | 13,3% |
Umfangreiche Zerstörung, komplette Decken und Teile des Wandbereichs sind auszutauschen, größer 50 m2 | 4 | 2,6% |
Kein Wachstum mehr feststellbar, lokal bis 1 m2 | 12 | 8,0% |
Kein Wachstum nach Bekämpfung 1) | 1 | 0,7% |
1)Es wurden in mehren Fällen eine Bekämpfung mit Holzschutzmittel durchgeführt. Zum Teil wurden aber nicht alle Randbereiche (Mauerwerk) erfasst oder es verblieb befallenes Holz oder Myzel im Schadensbereich. Bei erneuter Feuchteeinwirkung kam es zu einem neuen Pilzwachstum. Ordnungsgemäße Sanierungen mit dem Austausch der Deckenbalken zeigten keine erneute Schädigung. Bei größerem Befall wurden oft die Randbereiche nicht ausreichend erfasst. Hier erfolgte ein Neubefall beziehungsweise der Altbefall wuchs weiter. Daher wurden diese Schäden in die anderen Merkmale eingeordnet.
Bauteile2) | Schadensanzahl | Prozent |
---|---|---|
Holzbalkendecke, Ziegelwände, Bundwand | 87 | 58,0% |
Betondecke3) | 2 | 1,3% |
Drempel, Sparrenfüße und Deckenbalkenköpfe | 30 | 20,0% |
Drempel/Abseitwand aus GKB | 2 | 1,3% |
Lehmwand | 1 | 0,7% |
Kellerwand, -fußboden, Holzverschlag und gelagerte Holzteile | 28 | 18,6% |
2)Hier erfolgt eine Zuordnung zu den Bauteilen, wo die umfangreichste Schädigung vorliegt beziehungsweise der Ursprung der Schädigung ist. Eine Unterteilung der Deckenaufbauten, zum Beispiel Steinholz, Spanverlege- oder Fermacellestrichplatten erfolgt nicht, da bei allen etwa die gleiche Anzahl der Schadenshäufigkeit vorliegt. Ausschlaggebend ist hier mehr die Ursache.
3) Hier wurden die Betondecken (Stahlbeton-Hohldecke) vollständig durchwachsen.
Schadenserkennung | Schadensanzahl | Prozent |
---|---|---|
Schäden waren gut erkennbar, zum Beispiel Fruchtkörper vorhanden, eingebrochene Dielung, Verwölbung der Holzverkleidung, sichtbares Myzel usw. | 52 | 34,7% |
Schädigung war erst bei der Begutachtung, während der Sanierung oder bei Freilegungsarbeiten/Abbruch erkennbar | 90 | 60,0% |
Schädigung wurde durch Zufall festgestellt, zum Beispiel bei der Aufnahme einer Dielung beim Verlegen eines Heizungsrohrs o. ä. | 8 | 5,3% |
Vorkommen4) | Schadensanzahl | Prozent |
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Der Echte Hausschwamm kommt vorwiegend nur allein vor beziehungsweise dominiert | 82 | 54,7% |
Gemeinsam mit einem Weißfäulepilz | 12 | 8,0% |
Gemeinsam mit einem anderen Braunfäulepilz | 44 | 29,3% |
Gemeinsam mit einem holzzerstörenden Insekt | 12 | 8,0% |
4)Hier erfolgt nur eine makroskopische Bewertungen. Liegt zum Beispiel eine Braunfäule und ein Insektenbefall vor, so wurde nur der Pilzbefall gewertet.
Beurteilung des Schadens | Schadensanzahl | Prozent |
---|---|---|
Erstschaden | 115 | 76,7% |
Der Schaden resultiert unmittelbar aus einem sichtbaren Altschaden 5) | 22 | 14,7% |
Altschaden ohne sichtbaren Wachstum6) | 13 | 8,6% |
5)zum Beispiel das Myzel wurde überbaut und nicht bekämpft oder es sind auch Spuren einer erfolglosen beziehungsweise falschen Bekämpfung sichtbar.
6)Das sind Schäden, die nicht bemerkt wurden und wo das Wachstum eingestellt wurde. (Die Anzahl ist wesentlich größer, kann jedoch nicht zweifelsfrei diesem Punkt zugeordnet werden, da sich das Myzel im Mauerwerk und im Holz der Deckenbalken befindet. Bei erneuter Feuchtebelastung könnten Myzelteile wachsen. Daher erfolgte eine Zuordnung in "Erstschaden".
Die größte Schadenshäufigkeit liegt im Dachbereich Drempel/Deckenbalken vor. Ursachen sind undichte beziehungsweise kaputte Anschlüsse an der Brandwand, Kehlen sowie Dachentwässerung.
Mehr als 80 % der vorgefundenen Schäden sind lokal (ein Deckenbalkenkopf) beziehungsweise auf eine kleine Fläche bis 2-3 m² ausgebreitet. Etwa 50 % der Schäden hätten auch bei der Fortführung der gegenwärtigen Nutzung in den nächsten Jahren zu keiner umfangreichen sichtbaren Schädigung geführt. (Es liegt jedoch eine nicht einschätzbare statische Querschnittsschwächung vor. Ebenso ist eine Ausbreitung zu vermeiden. Daher sind alle Schäden durch holzzerstörende Pilze unverzüglich zu sanieren.) Das ist sicherlich auch eine Tatsache, dass bereits lange vorliegende Schäden nicht erkannt und falsch zugeordnet werden. Eine sichtbare Veränderung wird kaum wahrgenommen, unabhängig davon, dass der Echte Hausschwamm das verdeckte Bauteil bevorzugt.
Ca. 60 % der Schäden durch den Echten Hausschwamm wurden erst nach Freilegung der Deckenbalkenköpfe beziehungsweise oder Entfernung des Putzes festgestellt. Lediglich ca. 1/3 der Schäden konnte beziehungsweise könnte durch den Mieter beziehungsweise Eigentümer festgestellt werden, wobei eine zweifelsfreie Zuordnung von diesem Personenkreis nur in den wenigsten Fällen möglich ist.
Eine Aussage zum Erfolg einer früheren Bekämpfung kann nur sehr vorsichtig formuliert werden. In den Bereichen, wo die befallenen Deckenbalken ausgetauscht wurden, kam es kaum wieder zu einem erneuten Befall. Schwerpunkt des weiteren Wachstums waren, wenn befallene Holzteile verblieben sind, zum Beispiel Fuß des liegenden Stiels, Drempelsäule und ä. und angrenzende Deckenbalken beziehungsweise Holzteile, die nicht in die Sanierung einbezogen wurden, obwohl ein Myzelbewuchs am angrenzenden Mauerwerk vorlag.
Bei sehr großem Befall (Fläche) hat man oft an entfernten Bauteilen lokal weitere Befallsherde. Bestimmte Häuser (Ausführung und Standort) sind sensibel gegenüber einen Befall. Da die Schadensbereiche in verschieden Wohneinheiten vorliegen, kann nicht von einer unmittelbaren Verschleppung ausgegangen werden. Es ist möglich, dass im oder um das Gebäude eine höhere Sporenbelastung vorliegt und bei optimalen Bedingungen die Wahrscheinlichkeit eines Wachstums größer ist. Andererseits könnten aber auch bereits belastet Holzteile eingebaut worden sein. Es ist aber auch möglich, dass während der Bauphase durch Niederschlag bestimmte Deckenbereiche durchfeuchtet wurde und nicht ausreichend und schnell abtrocknen konnten und so bereits eine Vorschädigung vorlag.
Ein Zeitabschnitt des Befalls ist nicht genau bestimmbar. Können bestimmte Ereignisse ermittelt werden, zum Beispiel Wasserleitungsschaden vor 2 oder 5 Jahren, so kann dies als Ursache angenommen werden.
Anders ist es bei den umfangreichen Schäden. Hier liegt eine ständige beziehungsweise längere Durchfeuchtung vor, zum Beispiel undichtes Dach, hohe Feuchte im Keller und a. Durch die optimalen Lebensbedingungen konnten hohe Zuwachsraten auch innerhalb von 2-3 Jahren erzielt werden.
Beschreibung der Lebensweise des Echten Hausschwamm und damit lässt sich die mögliche Bekämpfung ableiten.
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