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Schimmelpilzbeispiele an der Außenwand bei 5 verschiedenen Wohnungen

Zwischen Januar und April 2006 wurden drei verschiedene Objekte in verschiedenen Orten wegen Schimmelpilzbildung begutachtet.
In der nachfolgenden Tabelle werden die gemessenen Oberflächentemperaturen an Massivwänden der Giebelseite beziehungsweise frei stehend gegenübergestellt. Bei allen 3 Wohnungen lag Schimmelpilzbefall an der Außenwandoberfläche direkt über dem Fußboden vor. Die klimatischen Bedingungen sowie die Größe der Gebäude waren ähnlich. Alle drei Wohnungen waren in einem sehr ordentlichen Zustand und weder mit Möbel oder anderen Gegenständen "überladen".

Wohnung 1 mit 1 Person relativ kleine Wohnung 2 Zimmer, Küche und Bad (4 WE und DG Altbau);
Wohnung 2 mit 2 Personen, mit Wärmedämmung, geräumige Wohnung 3 Zimmer, Küche, Bad (4 WE und DG, Neubau mit Wärmedämmung);
Wohnung 3 mit 4 Personen 3 Zimmer, Küche, Bad (6 WE und DG, Altbau).

(WE = Wohneinheiten, DG = ausgebautes Dachgeschoss, EG= Erdgeschoss)

 Wohnung 1
EG, Altbau
Wohnung 2
EG, Neubau + Vollwärme-dämmung
Wohnung 3
II. OG, Altbau
Wohnung 4
EG altes Bauerhaus + hinterlüftete Fassade1)
Wohnung 5
EG, MfH, Vollwärme-dämmung1)
Datum/Uhrzeit16.3.06 8.30 Uhr6.4.06 8.30 Uhr6.1.06 10 Uhr27.3.03 11 Uhr29.1.98 17 Uhr
Außentemperatur-0,5 bis 1ºC3ºC - 1ºC16-18ºCkeine Daten
 Raum 1Raum 2Raum 1Raum 2Raum 1Raum 2 Schlafzimmer
Raumtemperatur17ºC 19ºC17,5ºC18ºC 17,5ºC17ºC20ºC 13ºC
Temperatur Wandoberfläche 1 m hoch14ºC15,6ºC15ºC 15ºC15,5ºC14,5ºC14,5ºC(0,6 m) 10,9ºC
Wandoberfläche über
Fußbodenleiste
11ºC13ºC12ºC12ºC12,3ºC 10,5ºC11,5ºC6,7ºC
rel. Luftfeuchte im Raumca. 50 %ca. 50 %40 %40 % 53 %51 %67 %57 %

1) Die Dämmung wurde nicht bis unterhalb der Fußbodenhöhe der Erdgeschosswohnung geführt, sondern beginnt ca. 10 cm oberhalb. Bei der hinterlüfteten Fassade wurde der Luftspalt zwischen massiver Wand und Dämmung angelegt, was falsch ist.

Interessant ist, dass bei allen 3 Wohnungen die Oberflächentemperaturen an der feien Außenwand in 1 m über dem Fußboden und auch über der Fußbodenleiste annähernd gleich sind.
Auch mit der niedrigeren relativen Luftfeuchte und dem Wärmedämmverbundsystem lag eine am unteren Wandabschnitt zwar ein geringerer aber deutlich sichtbarer Schimmelbefall vor (Bilder). Rechnerisch lag die relative Luftfeuchte an der Wandoberfläche im günstigsten bei 55-60 % und im ungünstigen Fall zwischen 70-75 %. Von der Sache ein Feuchtigkeitsbereich, wo noch keine Schimmelpilzbildung auftritt. (Vergleiche Nahrungs- und Lebensbedingungen von Schimmelpilzen.) Neben verschiedenen anderen Gründen waren bei allen drei Wohnungen die Konvektionsheizungen nicht schuldlos an diesem Problem.

Schimmel in der Küche  Beispiel von der Wohnung 2. Im 1. Bild liegt eine Oberflächentemperatur von 15,5ºC bei einer relativen Luftfeuchte von 50 % am Wandbereich vor. Man vertraute bei der Projektierung auf das Wärmedämmverbundsystem und vernachlässigt grob gegen die Raumplanung.

Schimmel im Schlafzimmer

Leider gehören auch solche Bauausführungen zu den Wünschen des ewigen Sommers(Fensterbank beziehungsweise Terrassentür = Höhe Geländeoberfläche). Nur hält sich die gemäßigte Klimazone nicht daran.

Erhöhte Wachstumsraten von Schimmelpilzen sind gerade bei gemäß ENeV/Klimaschutz gedämmten Gebäuden üblich [1]
Mal sehen, ob weitere praktische Untersuchungen diese Aussage vom Fraunhofer Institut bestätigen.

Quelle:
[1] K. Gertis und andere; Fraunhofer Institut für Bauphysik: Klimawirkungen und Schimmelpilzbildung bei sanierten Gebäuden, in: DFG-Forschungsschwerpunkt Bauphysik der Außenwände, Int. Bauphysikkongress TU Berlin 1997, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 1997


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