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Wenn die Immobilienblase platzt

Erstellt am Sonntag 29. Oktober 2017

Das Video von Herrn Maurice Iarusso (siehe unten) zeigt in seinem interessanten Video eine Reihe von Trends der letzten Jahrzehnte und die Vermögensverteilung in Deutschland, Faktoren, welche auf eine Immobilienblase hindeuten.

Ich sehe die Lage auf dem Immobilienmarkt sehr kritisch und möchte noch ausgewählte Faktoren hinzufügen. Es gibt eine Vielzahl von Zahlen und mögliche Zeiträume, die ich an dieser Stelle nicht übernehmen möchte, da zu viele nicht einkalkulierbare Faktoren vorhanden sind. Zum Beispiel hat die Größenordnung des künftigen Zuzugs und der Abwanderung einen sehr großen Einfluss auf alle volkswirtschaftliche Prozesse. Mögliche Reformen könnten den Eintritt des Rentenalters anheben und den Staatsapparat schlanker gestalten, sodass der Anteil des Bevölkerungsteils im Wertschöpfungsprozess vergrößert werden könnte.

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Aufgrund der gegenwärtigen demografischen Entwicklung wird sich der Anteil der Bevölkerung, welche sich im aktiven Berufsleben befinden, in den nächsten Jahren erheblich verringern.

Andere Länder, wie z. B. Kanada bieten bessere berufliche Chancen als Deutschland. Der Anteil der Berufstätigen im Alter bis 45 Jahre im Wertschöpfungsprozess, welche auswandern möchten, ist nicht zu unterschätzen. Es wird eine Zahl von etwa 80.000 pro Jahr genannt, die nicht wieder zurückkommen.

Heute spielt für die Qualität einer Volkswirtschaft der Anteil an hoch qualifiziertem Humankapital eine entscheidende Rolle. Dieser Anteil sinkt aus den beiden o. g. Gründen. Dies wird auch nicht durch fortschreitende Rationalisierungs- und Automatisierungsprozess vollständig kompensiert werden können.

Die deutsche Volkswirtschaft beruht auf einem hohen Anteil an Export. Import und Export sollten sich annähern das Gleichgewicht halten. Die Schere geht immer weiter auseinander.

Deutschland ist führend im Maschinen- und Autobau. Das durch Kraftstoff getriebene Auto soll in nur wenigen Jahren durch das Elektroauto abgelöst werden. Elektroautos benötigen viel weniger Einzelteile. Der Industriebereich Maschinen- und Autobau einschließlich der Zulieferbereiche wird einem erheblichen Schrumpfungsprozess unterliegen. Auf diesem neuen Technologiefeld sind andere Länder viel weiter.

Auf dem Gebiet der Informationstechnologie hat Deutschland einen großen Nachholbedarf. Es wird nur ein kleiner Teil des freigesetzten Humankapitals bei der umfangreichen volkswirtschaftlichen Veränderung auffangen können.

Die Bereitstellung ausreichender und billiger Energie ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Mit der verfehlten Energiepolitik ist Deutschland künftig nicht mehr wettbewerbsfähig.

Weitere Faktoren sind die hohen Kosten durch die Sozialpolitik, die Klimapolitik und die EU-Finanzpolitik.

Trotz, dass Deutschland heute noch eine große Volkswirtschaft hat, wird diese in absehbarer Zeit einem nicht zu unterschätzenden Schrumpfungsprozess unterliegen. Die Folge sind erhebliche Einschnitte im Sozialwesen, das zur Verfügung stehende Nettoeinkommen, aber auch die Rentenhöhen sinken. Der finanzielle Anteil des Haushaltes für das Wohnen wird weiterhin ansteigen. Dies hat Auswirkungen auf das Angebot und die Nachfrage. (Auch wenn sich der größte Teil des Vermögens bei einem kleinen Anteil der Bevölkerung befindet, so wird sich der Anteil der von dieser Bevölkerungsgruppe selbst genutzten Immobilien kaum verändern.)

Die Baukosten für Immobilien in Abhängigkeit von der Ausführung (Mehrfamilienhaus oder Einfamilienhaus) lagen (2015) etwa zwischen 1500 und 2000 Euro/qm. Die Preise darüber sind Spekulation, welche durch Angebot und Nachfrage verschuldet werden. Die gegenwärtige Finanzpolitik führt zum Vermögensverlust, was zum Ausweichen (Nachfrage) auf Sachanlagen, wie z. B. die Immobilien, führt. Diese Preise entziehen sich einer sinnvollen nachhaltigen wirtschaftlichen Verwertung.

Einfamilienhäuser sind jeher Luxus. Jeder sollte selbst entscheiden, wie viel Luxus er möchte.
Mehrfamilienhäuser und andere Immobilienobjekte müssen eine Rendite bringen. Wer solche Objekte auch mit dem gegenwärtigen geringen Zinssatz mit großem Anteil fremdfinanziert, muss sich im klaren sein, dass nach dem Platzen dieser Immobilienblase der Wert der Immobilie unter dem Anteil der Kredithöhe liegen kann. Bei einer zeitnahen Veräußerung besitzt man nicht mehr die Immobilie, muss aber noch einen Kredit tilgen. Noch kritischer ist es, wenn man die Immobilie, welche hohe Verluste (Leerstand) einfährt, nicht verkaufen kann. In diesem Fall hat man eine noch höhere finanzielle Belastung. Die steuerliche Gegenrechnung von Verlust und Gewinn aus unterschiedlichen Einnahmequellen kann sich ändern.


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