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Eigenheim-Sanierung muss nicht teuer sein

Eigenheim-Besitzer scheuen sich häufig vor den Kosten einer Haussanierung, aber man sollte sich trotzdem einmal damit auseinandersetzen. Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen, die bei älteren Gebäuden in Angriff genommen werden können und es rentieren sich ausgewählte Sanierungsmaßnahmen deutlich schneller, als man es vermuten mag.

altes Holzhaus in Transkarpatien
Altes Holzhaus in Transkarpatien

Mit einer Öko-Sanierung kann man zudem etwas sowohl für seine eigene Gesundheit als auch für die Umwelt tun. Neben den finanziellen Gründen gibt es also auch ökologische Gründe, um über eine Sanierung nachzudenken. Viele Menschen wissen gar nicht, dass Wohngebäude insgesamt auf Platz 3 der größten Umweltverschmutzer stehen. Einmal da hier in Deutschland die Heizkosten den größten Teil des Energiebedarfes darstellen und andererseits der Lebenszyklus eines Wohngebäude von der Rohstoffgewinnung, Nutzung bis zur Entsorgung betrachtet werden muss. Ein Wohngebäude mit möglichst viel natürlichen Baustoffen, wie zum Beispiel Holz, Lehm oder Kalk, schneiden hier wesentlich besser ab, als Wohngebäude mit Stahl, Beton oder Styropor. Natürlich geht es heute bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen nicht ganz ohne die letztgenannten Baustoffe. Aber wenn deren Einsatz bereits bei der Planung auf ein Minimum reduziert, tut man langfristig etwas für die Umwelt und hinterlässt unseren Kindern nicht verwertbare Müllberge.

Wer dämmt, gewinnt

Eine Fassadensanierung rentiert sich meistens erst nach 20 Jahren. Dies hängt jedoch von der vorhandenen Bausubstanz ab. Es gab Zeiten, z. B. nach dem II. WE, wo preiswert und schnell Wohnraum geschaffen werden musste. Diese Wohngebäude haben zum Teil einen sehr schlechten U-Wert aufgrund des schlanken Mauerwerkers und des weniger guten Baumaterials. Im diesem Tool kann der U-Wert überprüft werden. Bei einem ungünstigen Wert kann über eine nachträgliche Wärmedämmung nachgedacht werden. Zu empfehlende konstruktive Lösungen sind eine hinterlüftete Fassade oder eine mineralische Dämmung. Hier können zum Beispiel die bereits oben genannte Holzdämmstoffe zum Einsatz kommen. Wichtig ist hierbei, bei einem Mehrschichtaufbau einer Außenwand können Sperrschichten entstehen, welche langfristig zu einer Durchfeuchtung der Konstruktion führen können. Solche Negativbeispiele sind zum Beispiel unter Fassadendämmung aufgeführt.

Eine energetische Sanierung der Gebäudehülle bringt teilweise Vorteile. Die Energiepreise steigen weiter und ein Ende der Preisexplosion ist nicht zu erwarten. Ebenso wird die innere Oberflächentemperatur angehoben und die Behaglichkeit im Wohnraum verbessert sich bei gleichzeitiger etwas niedriger Raumtemperatur. Damit können wiederum Brennstoffe gespart werden. An erster Stelle der Maßnahmen steht eine Dämmung zum Dachboden und zum Keller. Der finanzielle Aufwand ist gegenüber einer Fassadendämmung wesentlich geringer und der Effekt gegenüber einer Fassadendämmung ist sehr hoch. Bevor Sie sich für eine nachträgliche Fassadendämmung entscheiden, dann sollten Sie vorher den Artikel zur Wärmedämmung lesen.

Oft sind Sanierungen auch unumgänglich. Viele Eigentümer älterer Immobilien haben beispielsweise im Laufe der Zeit mehrfach Ihre Fenster austauschen lassen. Ein häufig anzutreffendes Phänomen sind daher Gebäude, in denen der Wärmeschutz der Fenster deutlich besser ist als bei den Wänden. Dies kann dann zu Schimmel an den Innenwänden führen. Auch die Dächer bzw. die oberste Geschossdecke sind in einigen Häusern häufig immer noch ungedämmt. Gerade hier geht viel Wärme verloren und man heizt "ins Blaue". Gerade hier kann man mit relativ wenig Aufwand den größten Energieeinspareffekt erzielen.

Wenn schon sanieren, warum dann nicht gleich ökologisch?

Wer nachhaltig dämmen möchte, der kann dies mit ökologischen Dämmstoffen tun. Aber auch andere Maßnahmen können ökologisch äußerst sinnvoll sein. Pellet-Heizungen oder moderne Kamine mit einem Wirkungsgrad bis fasst 90 % beispielsweise werden durch nachwachsende Rohstoffe gespeist. Durch die Installation einer Solaranlage bei wasserführende Kamine kann bei günstiger Südlage das Haus zusätzlich mit Wärme versorgt werden. Gerade beim Ersatz technisch veralterten Heizanlagen kann ein hoher wirtschaftlicher Nutzen erzielt werden.

Für die Finanzierung einer solchen Maßnahme gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wer nicht über das nötige Kleingeld verfügt, dem hilft beispielsweise ein Kredit für die Sanierung des Eigenheims nach ökologischen Richtlinien. Ein solcher Modernisierungskredit wird gezielt an Eigenheim-Besitzer vergeben, die eine ökologische Sanierung Ihrer Immobilie durchführen möchten.

Welche Maßnahmen bei der eigenen Immobilie sinnvoll sind, das muss man in jedem Fall einzeln betrachten. Es ist jedoch in jedem Falle sinnvoll und lohnenswert, sich jetzt damit zu beschäftigen.

Achtung: Die gegenwärtigen Möglichkeiten und Formen der Immobilienfinanzierung wird es in der Zukunft nicht mehr geben. Beachten Sie dies bei Ihrer persönlichen Planung.


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