Die Dacheindeckung mit Holzschindeln hat in den Regionen der Karpaten eine lange Tradition. So findet man auch heute noch viele ältere Holzhäuser in Holzblockbauweise mit einer Eindeckung mit Holzschindeln. Aber auch bei anderen Konstruktionen, wie große Eingangstore, Zäune, Pavillon u. a. werden auch heute noch Holzschindeln für die Dacheindeckung verwendet. Neben der optischen Erscheinung schützen diese Schindeln die Konstruktionen aus Holz vor Niederschlag. Zu beachten ist auch, dass alle Holzhäuser mit einem ausreichend großen Dachüberhang errichtet wurden.
Die mit der traditionelle handwerklich hergestellten Holzschindeln für die Dacheindeckung und Fassadenverkleidung haben unterschiedlich Größen. Diese Bauweisen findet man besonders in Regionen, wie dem Schwarzwald oder dem Alpenvorland. Nicht jedes Holz ist für die handerkliche Herstellung der Holzschindeln geeignet. Das Holz zur Herstellung der Schindeln sollte eine hohe Eigenresidenz aufweisen und muss astfrei sein. Verwendet werden die heimischen Hölzer, wie Lärche oder Eiche.
In den Karpaten hat die Holzverarbeitung eine lange Tradition, sodass man hier nicht nur die Blockbauweise für Häuser, kunstvolle Holzkonstruktionen, sondern auch eine Dacheindeckung mit Holzschindel findet. Die Holzschindeln sind nicht sehr dick, nur wenige Millimeter und haben eine gleichmäßige Form. Im Gebiet von Maramatiei gibt aber verzierte Holzschindeln, welche kleiner sind. Die Verlegung dieser kleineren Schindeln erfolgt analog wie bei der Dacheindeckung mit Biberschwänzen. Die größeren Schindeln werden nebeneinander, überlappend verlegt. Da Holz, vor allem Lärchenholz, unter Witterungseinflüssen sehr schnell vergraut, kann man nicht sofort erkennen, wie alt die Dacheindeckung mit den Holzschindeln ist.
2010 begann man zum Beispiel in Isa (ukrainische Karpaten) mit der Umdeckung eines größeren Wirtschaftsgebäudes, in dem Wellasbestplatten durch Holzschindeln ausgetauscht wurden.
Auch heute werden neue Holzkonstruktionen in den Karpaten, wie die kunstvoll gestalteten Eingangstore, Pavillons oder Zäune aus Holz errichtet. Teilweise werden die kleineren Dachflächen auch mit Holzschindeln bedeckt. Neben der Optik werden die darunter befindlichen Holzkonstruktionen vor Witterungseinflüssen geschützt.
In dem Ort Zdiar (Hohe Tatra, Slowakei) findet man die Dacheindeckung mit Holzschindeln nur noch auf älteren Scheunen bzw. Wirtschaftsgebäuden sowie auf älteren nicht mehr bewohnten Wohnhäusern.
Ebenso hoch wie der Ort Zdiar (Hohe Tatra) befindet sich in den Waldkarpaten in einer Höhe über 1000 m eine alte Blockhütte (Haus Polonyna Lysycha). Die alte Blockhütte wurde mit Holzschindeln gedeckt. Das Gebäude wird seit langer Zeit nicht mehr genutzt und zerfällt.
Es erfolgen aber auch neue Dacheindeckungen mit Holzschindeln. Bei diesem biologischen Hof in Isa (Baranovo) in Transkarpatien wurden 2010 die Zementasbestplatten auf dem Dach des Wirtschaftsgebäudes durch eine Eindeckung mit Holzschindeln ausgetauscht.
Nachfolgend werden einige interessante Holzkonstruktionen und die Dacheindeckung mit Holzschindeln im Gebiet von Maramatiei gezeigt.
Nachfolgend wird der Versuch gezeigt, das undichte Dach mit den verwitterten Holzschindeln auszubessern. Einmal passen die neuen Holzschindeln von der Größe und Form nicht. Diese wurden nicht übereinander verlegt, sondern nebeneinander. Dann müssten die neuen Schindeln unter die alten Schindeln geschoben und nicht auf die Reste der alten verwitterten Holzschindeln verlegt werden. Das Regenwasser fließt zwischen die alten und unter die neuen Schindeln und bildet eine gute Grundlage für die weitere Holzzerstörung der Dacheindeckung. Wenn die verwitterten Holzschindeln unter den neuen Schindeln verbleiben, wie hier bei diesem Beispiel, so werden die neuen Holzschindeln sehr schnell zerstört. Die Abdeckung mit Schindeln, ob mit Holz, Keramik oder Beton, muss immer systemgerecht erfolgen, damit das Dach auch dicht ist und das Regenwasser nicht in das Bauwerk eindringt. Das ist vergleichbar, wenn einige kaputte Dachsteine aus Betonpfannen durch Biberschwänze ersetzt werden. Ergänend ein Artikel zur Bedeutung der Dachformen.
© Altbausanierung | Bauideen | Sanierungskosten | Sydora | Impressum | AGB/Datenschutzerklärung | 11/2024