Die zum Kauf angebotenen Dachgeschosswohnungen sehen optisch schön aus. Aber nicht alle Dachwohnungen sind bauphysikalisch richtig gebaut. Bereits in der Literatur zum Dachausbau findet man kleine aber auch erhebliche konstruktive Fehler. Woher sollen die Journalisten ohne die entsprechenden fachlichen Detailkenntnisse dies auch wissen. Für sie zählt in erster Linie das optische Aussehen. Nachfolgend einige ausgewählte Beispiele.
1. Einleitung zum Dachbodenausbau
2. Probleme, die zu Schäden beim Dachausbau führen
3. Dachboden und die Innendämmung
4. Fugendichte Ausführung der Dämmung
5. Die Theorie des Dachausbaus und die praktische Ausführung
6. Zusammenfassung und Schlussbemerkung zum Dachausbau
7. Beispiel für das Kaufangebot einer Eigentumsdachgeschosswohnung
Anlage: Einige Bilder zum Dachgeschossausbau (gefunden in Bücher zum Dachausbau aus der Stadtbibliothek Leipzig)
Große Räume eine schöne Raumaufteilung, die Käufer waren begeistert. Ein Problem war nur der Trittschall. Die Wände wurden auf die Spanverlegeplatten aufgestellt, nicht immer eine glückliche Lösung. Allerdings fehlten auf der gesamten Länge von circa 15 m die Dehnungsfugen. Auch Holzwerkstoffe quellen und schwinden. Aber die größte Überraschung gab es für den Kaufwilligen, als ihm die Rückseiten der Abseitwände gezeigt wurden. Es fehlten alle fugendichten Anbindungen der Dampfbremse an die Fußpfette, Durchdringungen, Wandanschlüsse und in der Fläche. Bei den drei nachfolgenden Bildern sieht man sofort den Pfusch.
Den Pfusch sieht man nicht nur in Sachsen, sondern auch im Alpenvorland. Offensichtlich war der gleiche Trockenbauer sowohl in Sachsen als auch in Bayern tätig.
Nachfolgend ein Video von meinem Kollegen Konrad Fischer zum Thema Altbausanierung und Energiespargesetz. Gleich zum Anfang seines Vortrages zeigt er Schäden im ausgebauten Dachgeschoss, obwohl korrekt nach der DIN und den anderen deutschen Bauvorschriften gebaut wurde.
DachbuchSie möchten diese Fehler beim Dachbodenausbau vermeiden. Hier erfahren Sie alle wichtigen Ausführungen zur Dampfbremse und Wärmedämmung.
(/1/ S. 46) | (/1/ S. 46) |
Die Verkleidung der Dachschräge wurde bereits angebracht. Die Dampfbremse wird anschließend auf die Gipsplatte aufgeklebt(?) Vergleiche Bild 19. Um eine durchgängige Fugendichtheit zu erreichen, muss ein schichtweiser Aufbau erfolgen, wie Unterkonstruktion, Dämmung, Dampfbremse und dann die Verkleidung.
Es ist davon auszugehen, dass die fugendichte Anbindung an den Fensterrahmen noch erfolgt. Interessant ist noch, dass in der gleichen Literatur auf den Seiten 34/35 auf die Herstellung der fugendichten Dampfbremse mit vorkomprimierten Dichtband und Anpresslatte hingewiesen wird und auch die Ausführungsbilder in Ordnung sind.
Wenn die Dachlatten für die Gipskartonplatten bereits so eng an die Außenwand anliegen, lässt sich ein selbst quellendes Fugenband zwischen der Giebelwand und Dampfbremse nur sehr schlecht einlegen. Die mechanische Befestigung durch eine Dachlatte an die Giebelwand ist hier nachträglich etwas komplizierter. Was das an den Zangen an der Durchdringung durch die Dampfbremse ist, weiß sicherlich nur der Hersteller. Mit Fugenabdichtung hat das nichts zu tun. (Vergleiche Bild 7 und 23 für die richtigere Ausführung.) Damit die Gipskartonplatten (F) nicht durchhängen, sollten die Abstände der Unterkonstruktion 50 cm betragen. Das könnten hier mindestens 70 cm sein.
(/1/ S. 51; /2/ S. 64)
Sehr deutlich klafft das Klebeband neben dem Fensterrahmen ab. Im Folgebild wird die fertige Platte für die Fensterlaibung eingesetzt und die Fuge am Klebestreifen ist etwas kleiner. Ansonsten die Folgeprobleme (Wärmebrücken), wie sie in den Bildern 25 bis 28 genannt werden.
(/1/ S. 41) Die Dampfbremse wurde auf den Fußboden aufgeklebt. In der Mitte sind deutlich die Fugen zu erkennen. Die richtige Ausführung zur Herstellung der fugendichten Ausführung ist im Bild 15 und 16 dargestellt. Die Ständer (CW 50/50), hier in der rechten Hand, sind nicht zu verschrauben. Sie sollen sich lose in den Schienen (UW 50/40) bewegen können (nach oben und unten). Die Gipsplatten werden nur an diesen Ständern angeschraubt, damit werden Spannungen bei Temperaturänderung vermieden.
(/1/ S. 51) Nur noch die Platte an die Abseitwand und niemand sieht, was dahinter ist. Die Dampfbremse muss über die Dämmung und Schwelle geführt werden. Hier ist ein selbst quellendes Dichtband einzulegen und mit einer mechanischen Befestigung (zum Beispiel Dachlatte) auf der Fußbodenplatte zu sichern, da auch noch unter Schwelle zum Fußboden eine Fuge vorliegt.
(/3/ S. 63) Dahinter gesteckt und fertig. Zwar handelt es sich hier um eine ältere Buchausgabe von 1988, aber die Wärmedämmung im Dachgeschoss wird auch heute noch so fehlerhaft ausgeführt.
In einer Küche eines Mehrfamilienhauses wurde die Küchendecke abgehängt und Dämmung eingelegt. Das gleiche Prinzip wie im gezeigten Bild. Als Folge der fehlenden Dampfbremse kam es zur vollständigen Zerstörung der Deckenbalken in der bewohnten Küche durch den Echten Hausschwamm. Das gleiche Bild der Zerstörung wie in der unbewohnten Nachbarwohnung. Nur es fehlte das Joch in der Küche.
Bilder entnommen aus:
[1] Bastian, Hans-Werner; Dachausbau, Entwurf-Material-Arbeitsschritte, Falken Verlag 1997
[2] Bastian, Hans-Werner; Innenausbau mit Holz, Paneele, Dielen und Fertigparkett, Domus-Verlag GmbH Bonn, 1. Auf. 1996 S. 64
[3] Pessey, Cristian in Zusammenarbeit mit Laurence, Anne und Beauvais Michel; Dämmen und Isolieren, München: Callwey 1989, (Der Profi Heimwerker)
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