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Was ist ein Energiesparhaus und welche Gebäudeform ist sinnvoll?

Bereits durch eine geeignete Gebäudeform, die richtige Materialauswahl und eine sinnvolle Nutzung durch die Bewohner kann optimal Energie gespart werden, ohne die Gesundheit zu gefährden.
Die sogenannten Energiesparhäuser verschaffen den Investoren einen maximalen Ertrag, schaden jedoch der Gesundheit der Bewohner. Der Mensch braucht ein wohngesundes Haus, welches so nah wie möglich mit der Natur verbunden ist.

Ein massives Haus, welches nach dem Süden geöffnet und nicht gerade in einem Kältesee gebaut wurde, sammelt solare Wärme und speichert diese kostenfreie Wärme gleich im Mauerwerk. Das ist die Wärmemenge, die man von innen nicht durch Heizen zuführen muss. Diese kostenlose Solargewinnung bedarf keinen zusätzlichen technischen Aufwand und auch keine Wartung, wie zum Beispiele Solarplatten. Wobei Solaranlagen nicht schlecht sind, aber ihre Wirtschaftlichkeit sollte nicht überschätzt werden. Dies hängt von verschiedenen Nutzungsfaktoren und natürlich von der Sonnenscheindauer ab. Hier ein Beispiel, die Solaranlage bei unseren Bekannten in Midoun. Auf der Insel Djerba scheint fasst das ganze Jahr die Sonne. Das Gleich gilt auch für die Wohnhäuser in Guezelcamli, welche meine damalige französische Firma vor 20 Jahren an deutsche Interessenten vermittelte.

Solaranlage in Midoun
Die Solaranlage auf dem Dach bei Bekannten in Midoun (Tunesien) Solaranlagen auf den Wohnhäusern in Guezelcamli
Solaranlagen auf den Wohnhäusern in Guezelcamli (Türkei)

In Deutschland versteht man unter Energiesparhäuser Gebäude, welche mit Dämmung eingehüllt und mit Technik vollgestopft sind. Sie nennen sich je nach Ausführung Passivhäuser, KfW-Effizienzhäuser oder Plusenergiehäuser. Diese sind nicht nur in der Ausführung sehr kostenaufwendig, sondern auch in ihrer laufenden Unterhaltung. Dazu sind es auch noch in der Mehrzahl krankmachende Gebäude. Die Jahrtausende Erfahrungen der Baukunst werden ignoriert. Natürlich verbraucht ein Fachwerkhaus im Winter mehr Wärmeenergie als ein Gebäude mit 60 cm Stampflehmwände oder ein Gebäude mit Ziegelsteinen gleicher Wandstärke. Dafür sind aber die Herstellungskosten und späteren Abbruchkosten geringer. Was soll an den Energiesparhäusern ökologisch und umweltfreundlich sein? Die zahllosen unnatürlichen Baustoffe, Flammenschutzmittel, Pestizide und Insektizide, Weichmacher, Elektrosmog ( G5, WLAN, Home Smart). Die künftigen Generationen haben kontaminierte Müllberge zu entsorgen.
Die weitverbreitete moderne Konvektionsheizung ist gegenüber der wohnpsychologisch besseren Strahlenheizung viel unwirtschaftlicher. Unter Umständen ist diese direkt und indirekt durch ihre Luftwalze auch für die Entstehung der Schimmelpilze in den Wohnungen verantwortlich.

Die Gebäudeform beeinflusst den Energieverbrauch

Historische Steinhäuser auf Djerba (Tunesien)
Diese historischen Häuser auf Djerba (Tunesien) erfüllen durch ihre
massive Bauweise, ihre Tonnengewölbe und Kuppeln gute Wärmeschutzeigenschaften.

Die Form des Wohnhauses spielt neben der richtigen Materialauswahl eine wichtige Rolle für das bauphysikalische Verhalten. Das Traumhaus der Familien hat viele kleine Erker, Vorsprünge, Kanten und Gauben bei maximaler Außenoberfläche und minimaler Stellfläche. Meist entstehen Vorstellungen, die bereits bei der Anschaffung den finanziellen Rahmen sprengen. In fast allen Ländern wird der gleich große Fehler begangen. Es werden die laufenden Kosten für die Kommune, Energie, Instandhaltung usw. vernachlässigt oder gar vergessen. Das sind Kosten, welche in einigen Ländern explosionsartig Jahr für Jahr ansteigen. Auf einmal merkt man, die eigene Immobilie ist eine Nummer zu groß. Unbekannt sind die Gründe, warum die Rumänen solche energetisch und für die laufende Instandhaltung unpraktischen Einfamilienhäuser (Beispiel) für ihre Familie bauen (Grenzgebiet Ukraine und Rumänien).

Villen im Grenzgebiet Rumänien und Ukraine
Beispiel, aus energetischer Sicht und für die laufende Instandhaltung ist dies ein unpraktisches Einfamilienhaus

Aus irgendeinem Grund werden auch in Deutschland Wohngebäude mit Flachdach errichtet. Das ist bauphysikalisch die schlechteste Dachform, die es gibt. Der Iglu der Eskimos ist eine halbe Kugel und hat die kleinste Oberfläche bei maximalem Volumen. Diese Form diente als Vorbild einer Reihe neuer sehr preiswerter Hausprojekte in der Ukraine.

Kuppelhaus aus Uschgorod - https://samostroy.hol.es/wp-content/uploads/stat_1/saleks_com_ua_1_03.jpg
Das Kuppelhaus aus Transkarpatien (Ukraine) ist
ökologisch eine Katastrophe wegen des Baustoffs, hat aber auch viele Vorteile. (Bild von samostroy.hol.es)

Dieses Kuppelhaus benötigt 30% weniger Energie und hat eine hohe seismische Beständigkeit. Die Kosten für 50 qm liegen bei 8000 bis 12000 Grh. (2013 entsprach dies etwa 800 bis 1200 Euro). Der Baustoff besteht aus extrudiertem Polystyrol 35. Das ist ein Baustoff, welchen auch die deutschen Energiesparer lieben und überall an die Außenwände kleben. Hersteller ist die Firma samostroy in der Ukraine. Aber auch das japanische Unternehmen Japan Dome House Co. bietet solche Hausformen an, siehe Wohnen XXI. Jahrhundert
In Tunesien konnten wir über mehrere Jahre den Strahlungsaustausch an einer Kuppel messen. Aus energetischer Sicht ist diese Dachform gegenüber einem Satteldach oder gar Flachdaches wesentlich günstiger.

Energiesparen heißt nicht nur Schutz vor der Kälte, sondern auch vor der sommerlichen Hitze. Das neue Wohngebäude auf Djerba (Tunesien) mit dem 40 cm dicken Verbundmauerwerk aus Natursteinen und den 12 Lochziegelsteinen wird kaum eine Klimaanlage und Heizung benötigen. Es entspricht etwa den Vorschlägen zum energiesparenden Verbundmauerwerk von dem schweizer Architekten Paul Bossert. Die Steine speichern die sommerliche Wärme und die nächtliche Kühle. Durch die Amplitudendämpfung wird sinnvoll zeitverzögert die Wärme bzw. "Kühle" in die Innenräume geleitet. Natürlich können nicht alle äußeren klimatischen Situationen kompensiert werden. Durch die richtige Konstruktion und die optimale Ausrichtung des Gebäudes lässt sich der Energiebedarf für die Wärmeerzeugung und Kühlung auf ein Minimum reduzieren. Das alles ohne zusätzlichen technischen Aufwand. Das sind richtige Energiesparhäuser, welche im Ergebnis der Erfahrungen einer alten Baukunst entstehen und nicht auf der Grundlage von Rechenmodellen.

Steinhaus auf Djerba
Neues Massivhaus auf Djerba (Tunesien)

Dass historisch energetisch günstig gebaut wurde, zeigt dieses Gebäude auf der Insel Djerba in Tunesien, welches geometrisch eine optimale Dachform hat. Die Ausführung des Gebäudes aus Bruchsteinen ist perfekt für das Klima angepasst. Diese bieten im Sommer eine geringe Fläche für die aufheizende Solarstrahlung. Die warme Innenraumluft steigt in die Kuppel und wird durch die kleinen Fenster abgelüftet.

Messung der IR-Strahlung an einer Kuppel in Tuniesien (Dr. Peter Rauch)
Messung der IR-Strahlung an einer Kuppel in Tuniesien (Nelia Sydoriak)
Bei der messtechnischen Erfassung der Einflussnahme der IR-Strahlung in Tunesien auf Djerba, Februar 2016. Frau Sydoriak und Dr. Rauch bei der Messung der Infrarotstrahlung an einer Kuppel eines Gebäudes.

Bei dieser historischen Moschee ist die Kuppel circa 1,8 m hoch und der Durchmesser beträgt 4 m. Der untere genutzte Raum bis zum Beginn der Kuppel ist ca. 1,9 m hoch. Diese Form bietet aufgrund der geringen Oberfläche bei maximalem Raumvolumen optimale Bedingungen bezogen auf die Wärmeübertragung. Heute werden in dieser Region allerdings vorwiegend die preisgünstigeren Flachdächer errichtet. Das hat aber auch noch andere Hintergründe. Das Flachdach wird als Terrasse genutzt. Wird zusätzlich noch Wohnraum benötigt, so wird einfach (im bewohnten Zustand) noch eine Etage aufgesetzt, was bei einem Gewölbe nicht gehen würde.
Bei dieser konstruktiven Bauausführung wird eine Kombination aus Wärmeabstrahlung, Wärmeabsorption, Wärmeleitung, Wärmespeicherung und Wärmekonvektion genutzt. Teilgebiete, welche zur klassischen Physik, Strömungsdynamik und Quantenphysik gehören.

Da die deutschen Häuselbauer stolz auf ihre kreditfinanzierte Immobilie sind, können Sie zum Vergleich in diesem Video die Einfamilienhäuser in unserem Nachbardorf in Bila Tserkva in den ukrainischen Karpaten (2011) ansehen. Diese Häuser haben Wohnfläche bis 1000 m2. Heute sind ein Teil dieser Wohngebäude fertig und es sind aber auch weitere neue Gebäude hinzugekommen. Der Bau dieser Villen erfolgt nur mit Bargeld. Das Dorf befindet sich an der Grenze zu Rumänien und ist ca. 30 km vom Zentrum Europas entfernt.

Tzn Teil 4 Die Politik sorgt für krankmachende Häuser und Wohnungen


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