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Online Renovierungs- und Sanierungskosten berechnen und Tipps für die Kosteneinsparung

Sie haben eine Sanierung des eigenen Hauses oder der Wohnung geplant. Wichtig für die Entscheidung einer geplanten Sanierung ist die Abschätzung der Renovierungskosten. Im Vorfeld der Sanierungsmaßnahme lassen sich so kostengünstige Varianten erstellen und eine Kosteneinsparung erzielen. Behilflich bei der Entscheidung ist die Beachtung der mittleren Nutzungsdauer der einzelnen Bauteile.
Dieser Onlinerechner hilft Ihnen auch bei der Einschätzung, ob Ihre vollständige oder teilweise Eigenleistung finanzielle Vorteile gegenüber einer Vergabe an eine Handwerkerfirma bringt.

Die Baupreise steigen!

Achtung: Nach den erheblichen Baupreiserhöhungen in den letzten Jahren, z. B. 17,6% im Mai 2021 zu 2022 (höchster Anstieg seit 52 Jahren) kam es in den Folgejahren nach Einschätzung von Branchenverbänden wegen Materialmangel, den Folgen durch Corona-Pandemie, den Sanktionen, Fachkräftemangel und Nachfrage weiter zu einem rasanten Anstieg der Baukosten. Man rechnete für die kommenden Jahren mit einem Preisanstieg um mehr als 20 Prozent, siehe (meistertipp.de vom 15.8.2022 und Handelsblatt.de vom 16.8.2022). Diese Einschätzung trifft durchschnittlich für 2023 etwa zu.

Für Baufirmen und Handwerker werden Bauleistungen unkalkulierbar. Der Neubau wird als Folge drastisch zurückgehen, siehe hier auch www.meistertipp.de. Dies wird im Herbst 2023 gegenüber 2022 bestätigt, Rückgang der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser 38 %, Zweifamilienhäuser etwa halbiert und für Mehrfamilienhäuser 28 %.
Besonders hart wird es die Handwerksfirmen bei der Sanierung von Altbauten betreffen. Die Kosten einer Altbausanierung lassen sich ohnehin, wegen mögliche nicht erkannte Bau- bzw. Alterungsschäden nur sehr ungenau einschätzen.

Bei der gegenwärtigen schnellen Preisentwicklung ist eine aktuelle Anpassung dieses kostenfreien Services nicht machbar. Z. B. die Baupreise waren bereits im August 2021 für Neubauten gegenüber 2020 um 12,6 % angestiegen. Also ca. 112,6 % plus 17,6 % (2022) das sind nicht 130,6 % bezogen auf 2020 sondern 132,4 % plus 20 % (2023) entspricht ein durchschnittlichen Preisanstieg in Jahr 2023 von ca. 159 % gegenüber 2020!

Die Kosten für Baumaterialien sind 2023 gegenüber 2022 stark angestiegen, z. B. für Zement 41,7 Prozent, für Kalk und gebrannten Gips +39,7 Prozent, Bausand +22,7 Prozent und Dachziegel aus keramischen Stoffen +28,7 Prozent. Damit verteuert sich Frischbeton um +27,7 Prozent oder Mörtel um +18,6 Prozent. Bitumen wurde 13 %, Betonstahl um 28,5 % und Bauholz um 18,6 % billiger.

Die Handwerker können eine längerfristige korrekte Kalkulation und ein verbindliches Angebot für die einzelnen Leistungsbereiche nicht mehr unterbreiten.

"Die Wartezeiten für einen Handwerker haben sich inzwischen auf elf Wochen im Gesamthandwerk verlängert. In den Bauhauptgewerken und den Ausbaugewerken sind sie mit 17,5 Wochen und 13,5 Wochen auf neue Rekordstände gestiegen."

Ein zusätzliche Belastung durch das Lieferkettengesetz ab 1.1.2023 ist auch auf die Handwerksbetriebe zu erwarten. Normal gilt dies für große Unternehmen. Es wäre aber ungewöhnlich, wenn diese zusätzlichen Aufgaben nicht auf die kleinen Unternehmen weiterdelegiert werden würden.

Die vorgeschlagenen Renovierungskosten setzen sich aus den Leistungen der Handwerker und die Materialkosten zusammen. Entscheidend für die Renovierungskosten sind auch die Varianten, die Sie auswählen. Z. B. bekommen Sie grundsätzlich jeden feuchten Keller trocken. Aber lohnt sich der hohe Aufwand für ein "Abstellraum"? Oder ist ein Wohnraum geplant?

Vor jeder Sanierung sollten Sie sich genügend Zeit für die Vorbereitung und Planung nehmen. Zum Beispiel eine korrekte Fachwerksanierung ist sehr zeit- und kostenaufwendig und erfordert in der Regel einen großen Kreditrahmen. Hier im Vorfeld der Sanierung Möglichkeiten der Förderung bei der Gemeinde zu prüfen.

Sanierte Fachwerkhäuser

Tipps zur Kosteneinsparung bei der Renovierung

In der EU und besonders in Deutschland wurden zahlreiche Vorschriften, Gesetze und Standards zur Bauausführung verabschiedet (siehe unten letzter Abschnitt). Um das Klima zu retten, werden oft wirtschaftlich unsinnige Baumaßnahmen gefordert, welche auch an die Kreditbedingungen der Banken gebunden sind. (Gemeint sind nicht die Standards und Verordnungen, welche die Standsicherheit eines Gebäudes beeinträchtigen oder andere Gefährdungen, wie Gas, Elektroanlagen usw., beinhalten.) Handwerkerfirmen müssen grundsätzlich alle Forderungen erfüllen. Sie sollten immer daran denken, Sie müssen alle Maßnahmen finanzieren und eventuell einen Kredit aufnehmen und sich so in die Abhängigkeit der Banken begeben. Je höher der Kredit ist, so größer ist die Gefahr, dass Sie bei langer Krankheit oder längerem Verdienstausfall Ihr Besitz an die Bank verlieren können.
Nachfolgend einige ausgewählte Tipps:

Die Eigenleistung bei der Renovierung

Auswahl und Absprachen mit der Handwerkerfirma

Die richtige Baustoffauswahl

Dieser Onlinerechner dient zur überschläglichen Kostenschätzung der Renovierungsarbeiten?

Mit diesem Online-Renovierungsrechner können Sie überschläglich die Kosten der Renovierungsarbeiten für Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus berechnen. Die Leistungsfelder sind nach einzelnen Gewerken sortiert. Die angegebenen Preise für die einzelnen Renovierungsarbeiten beinhalten die Materialkosten, alle Nebenkosten und die gesetzliche Mehrwertsteuer.

Bitte beachten Sie, dass sich die Preise je nach Gewerk und den jeweiligen Standort stark unterscheiden können. Die Preise werden auch vom Angebot und Nachfrage bestimmt. In den Wintermonaten sind die Handwerkerfirmen weniger ausgelastet. In dieser Zeit lassen sich günstige Rabattangebote aushandeln. Auch der Umfang der Aufträge bestimmt den qm-Preis.

Die genannten Unterschiede können bei den aufgeführten Einzelpositionen in dieser einfachen Berechnung nicht berücksichtigt werden. Für die exakte Berechnung ist die angegebene Literatur bzw. entsprechende Software für die Baukosten zu verwenden.

Stehen Ihnen die örtlichen Marktpreise für die jeweiligen Positionen zur Verfügung, so können Sie diese mit den vorgeschlagenen Preisen austauschen. Sie geben in das Feld einfach den neuen Preis ein. Nach der Eintragung der Preise und der entsprechenden Mengen können Sie das Formular auch ausdrucken. Es hilft Ihnen bei der Kostenschätzung geplanter Baumaßnahmen, beim Vergleich von Angeboten der Handwerkerfirmen. Ebenso können Sie aber auch den Handwerker etwas genauer sagen, welche Leistungen Sie von ihm wünschen.
Bitte beachten Sie aber auch, dass diese einfache Kalkulation kein Ersatz für die Kostenermittlung nach DIN 276 (12/2008) ist. Ebenso unterliegt der Markt einer ständigen Preisentwicklung.

Empfohlene Literatur: Schmitz/Krings/Dahlhaus/Meisel; Baukosten, Instandsetzung, Sanierung, Modernisierung, Umnutzung, Verlag für Wissenschaft und Verwaltung Hubert Wingen Essen
BKI Fachbuch "Handbuch Kostenplanung" Beschreibung minutiös der einzelnen Verfahrensschritte bei den verschiedenen Kostenermittlungsarten.
BKI Fachbuch "Bildkommentar DIN 276" Beschreibung der Kostendefinitionen, deren Struktur und die Abgrenzung der Kostengruppen.
Einzelpreise können unter www.baupreislexikon.de abgefragt werden.
Nachfolgend sind die Indizes der Bauleistungspreise aufgeführt. Diese wurden im August 2013 auf das neue Basisjahr 2010 umgestellt. Vorher wurde sich auf die Jahre 1913 bzw. 1914 bezogen.
Im Januar 2020 gab es einen Umsatzplus von 13 % gegenüber dem Vorjahr und es wurden 2,3 Prozent mehr Mitarbeiter beschäftigt. Im Februar lagen die Baupreise 3,4 Prozent gegenüber Februar 2019 höher und im Mai 2021 stiegen die Baukosten für den Neubau gegenüber dem Vorjahr um über 7%. Der durchschnittliche Preisanstieg gegenüber dem II. Quartal 2021 stieg 2022 um etwa 17% und Februar 2022 zu 2023 für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden um 15,2 %.

Sollte auch noch der Lastenausgleich eingeführt werden, um das finanzielle Loch im Staatshaushalt zu stopfen, dann verlieren die Immobilien an erheblichen Wert. Die Nachfrage nach einem Neubau oder einer Haussanierung dürfte damit erheblich fallen. Dies drückt die Baukosten weit nach unten. Auf welches Jahresniveau sie fallen werden, kann nicht beurteilt werden.

Übersicht der Baupreisentwicklung in Deutschland
Gegenwärtig ist der Trend Baupreise ungenau einschätzbar, siehe:
   August 2024   (gegenüber dem Vorjahr August 2023 + 3,1 % Wohngebäude)   2023   (gegenüber dem Vorjahr (Februar) + 15,5 % Wohn- u. Bürogebäude)
  2022   (gegenüber dem Vorjahr (Quartal) + 17,6-19,4 % Wohn- u. Bürogebäude)
2/2021   Mai   125,2 %
1/2021   Februar   120,8 %
1/2020   Februar   117,2 %
1/2019   Februar   113,4 %
1/2018   Februar   108,2 %
1/2017   Februar   104,0
1/2016   Februar   101,2
1/2015   Februar    99,6
1/2013   Februar    96,2
1/2010   Februar    89,3
1/2006   Februar    79,5

Die Baukostenerhöhung haben sich gegenüber 2018 auf das II. Quartal 2021 abhängig vom Standort, der örtlichen Nachfrage und dem jeweiligen Gewerke zwischen 10 bis 20% erhöht. Die Onlinekalkulation bezieht sich auf Sanierungskosten von 2018. Der durchschnittliche Preisanstieg gegenüber dem II. Quartal 2021 liegt bei etwa 17% und 2022/23?. Die künftige Preisentwicklung lässt sich nicht einschätzen. Die produktive Wirtschaft zerfällt und es ergibt sich ein hoher Kaufkraftverlust. Dieser sollte sich auf ein Preisverfall der Immobilien auswirken. Dem gegenüber erfolgte besonders 2021 eine Verknappung der Rohstoffe und die Baustoffpreise stiegen stark an. Die Materialpreise machen zwischen 30 bis 50 % der Kosten der Einzelpositionen aus. Ein Preisanstieg der Baustoffe um 100% würde somit einen Preisanstieg bis zu 25% ausmachen.

Die Lohnkosten sind ein wichtiger Bestandteil der Baukosten

Die Höhe der Lohnkosten bestimmt einen großen Anteil der Baukosten. Bei den meisten Handwerkerleistungen machen diese zwischen 50 bis 70 % der Baukosten aus. In den älteren Beitrag zur Zahlungsmoral ist eine Kalkulation aufgeführt. Diese zeigt, welche Einflussfaktoren auf die Endpreise wirken.
Die Höhe der Lohnkosten bestimmen einen großen Anteil der Baukosten. Nachfolgend die Entwicklung der Mindestlöhne im Baugewerbe bis August 2022 12,55 Euro/Stunde, ab 1. September 2022 13,70 Euro/Stunde. (Hier gelten unterschiedliche Lohnhöhen, je Branche und Bundesland (West/Ost/Berlin), siehe unter www.dgb.de
Nachfolgend die Entwicklung der Mindestlöhne im Baugewerbe in den nächsten Jahren.

Lohngruppe 1 - West Lohngruppe 2 - West Lohngruppe 1 - Ost Lohngruppe 2 - Ost
Seit 1. Januar 2016 11,25 Euro 14,45 Euro 11,05 Euro 14,30 Euro
Seit 1. Januar 2017 11,30 Euro 14,70 Euro 11,30 Euro 14,55 Euro
Ab 1. Januar 2018 11,75 Euro 14, 95 Euro 11,75 Euro 14,80 Euro
Ab 1. März 2019 12,20 Euro 15,20 Euro 12,20 Euro 15,05 Euro

Die Lohnkosten steigen innerhalb von 3,25 Jahren um 8,4 Prozent. Da der Stundensatz den größten Teil der Baukosten aus macht, dürfte die Anhebung der Mindestlöhne sich etwa um 5 % auf die Höhe der gesamten Baukosten auswirken. Ein älteres Kalkulationsschema des Stundensatzes finden Sie am Ende des Artikels zur Zahlungsmoral.

Mit Bargeld oder einem Kredit die Renovierung bezahlen.

Für größere Sanierungsmaßnahmen ist oft auch ein Kredit für Renovierungen erforderlich. Mit dem kleinen Tool können Sie online Ihre mögliche finanzielle Belastung berechnen. Ist eine Fremdfinanzierung erforderlich, so sollten einige Punkte beachtet werden, die in dem Artikel Kreditangebot zusammengefasste sind. Jede Investition in ein Haus ist aber auch entsprechend abzusichern. Auch Immobilienmakler kennen sich in der aktuellen Kreditvergabe und über Fördermöglichkeiten aus. Natürlich ist es auch wichtig, den richtigen und passenden Makler zu finden.

Mit der EnEG, der EEWärmeG, der BImSchV, der verschärften EnEV 2014 und 2016, und der Heizkostenverordnung werden immer größere Energiesparmaßnahmen vom Hauseigentümer gefordert. Nicht immer ist eine größere Saniermaßnahme wirtschaftlich sinnvoll, da sich die Investitionen erst nach über 20 Jahren rechnen. Oft reichen bereits kleinere Maßnahmen, welche einen hohen Wirkungsgrad haben und im Verhältnis weniger kosten, z. B. die Dämmung der oberen Geschossdecke oder das Anbringen einer Paneele. Ein weiter Kostenfaktor ist die - Inneneinrichtung, welche vom Ausstattungsgrad und der Qualität abhängig ist. Besonders Bäder werden in regelmäßigen Abständen erneuert, da die Badkeramik nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht. Gerade in den Bädern werden Befestigungssystem ohne bohren benötigt.

Gerade bei größeren Bauausführungen kann es zu Nachträgen kommen. Hier soll auf einen interessanten Artikel von Dashoefer.de verwiesen werden. Gerichte halten Baupreise in Deutschland für sittenwidrig.
Bauen und die Altbausanierung sind in Deutschland teuer. Man muss vorher genügend Geld ansparen oder sich mit einem Kredit in die Abhängigkeit der Banken begeben. Zur sicheren Aufbewahrung seines Vermögens eignet sich z. B. ein Tresor, aber auch an die Sicherheit der Wohnungstür muss gedacht werden.


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Ingenieurbüro für Arbeitsgestaltung und Baubiologie Peter Rauch