In den letzten Jahrzehnten sind immer mehr neue Fußböden bzw. vorhandene weiterentwickelt worden. Jeder dieser Fußboden hat seine Vorzüge aber auch Nachteile. Bei der Auswahl muss man genau den Anwendungsbereich kennen. So zum Beispiel sind Fußböden und Fußbodenbeläge für den Außenbereich nicht immer für innen und welche für den Innenbereich nicht für außen zu verwenden. Dies soll an zwei Beispielen erklärt werden.
Die Holzdielung für Terrassen darf nicht im Innenbereich verwendet werden. Um den Widerstand des Holzes gegenüber der Witterung und holzzerstörende Insekten sowie Pilze zu erhöhen, werden diese Hölzer mit Holzschutzmittel imprägniert. Diese können im Verlauf der Zeit ausgasen und in die Raumluft gelangen oder durch den Kontakt abgetragen und in den Hausstaub gelangen. Damit keine unnötige gesundheitliche Gefährdung der Hausbewohner entsteht, sind nach der DIN 68800 keine Holzschutzmittel im Innenbereich anzuwenden.
Ein Terrassenbelag oder Treppenstufen am Hauseingang mit Bodenfliesen sehen gut aus. Allerdings müssen die Keramikfliesen und der Fliesenkleber frostbeständig sein. Wird dies nicht beachtet, so können diese Fliesen bereits nach 1 bzw. 2 Jahren, wie hier im Bild gezeigt wird, kaputt gehen.
Steinteppiche gibt es in verschiedenen Farben. Dies ermöglicht ein breites Anwendungs- und Gestaltungsfeld. Kleine farbige Steinchen aus den Materialien Colorquarz oder Marmor werden zusammen mit einer speziellen Kunstharzbeschichtung auf eine feste und tragfähige Bodenplatte aufgetragen. Das Ergebnis ist eine belastbare Oberfläche, welche sowohl im Gebäude als auch im Freien Anwendung finden, wie z. B. in Ausstellungsräumen bzw. -hallen, Werkstätten, Flure, Empfangsbereiche, Terrassen, Eingangsbereich uvm. Besonders eignen sich diese Steinteppiche auf Betonstufen. Treppenstufen werden sehr hoch belastet und müssen rutschfest sein.
Es eignen sich nur tragfähige und feste Untergründe, wie eine Betonplatte bzw. Betonestrichplatte. Schwingende Fußböden, wie eine Holzbalkendecke mit Holzdielung oder mit Spanverlegeplatten, sind vollkommen ungeeignet. Ungeeignet sind auch ältere Estrichböden, welche keine ausreichende Oberflächenfestigkeit mehr haben. Diese müssen vorher erneuert werden. Das gilt auch für Risse, welche sich in der Estrich- bzw. Betonplatte befinden. Diese müssen fachgerecht verschlossen werden. Der Boden muss auch horizontal sein, größere Senkungen oder Gefälle werden mit dem Steinteppich nicht ausgeglichen.
Die Bodenplatte ist also in Ordnung und tragfähig.
Aus dieser Beschreibung der Anwendung ergeben sich die Anwendungsmöglichkeiten. Die Fläche des Raumes kann eine Zeit lang nicht betreten werden. Ebenso sollte auch für eine ausreichende Belüftung gesorgt werden. Für eine bewohnte Wohnung, wo ständig alle Räume genutzt werden, ist die Herstellung eines Steinteppichs nicht zu empfehlen. Dagegen können Terrassen oder Balkonflächen ohne Probleme mit diesem Beschichtungssystem versehen werden. Auch bei einer Sanierung einer Leerwohnung macht die Verlegung eines Steinteppiches keine Probleme.
Es gibt Betonoberflächen, welche feucht sind, wie z. B. im Kellergeschoss. Das ist nicht die Feuchtigkeit, welche durch die sommerliche Kondensatbildung entsteht, sondern die Feuchtigkeit, welche aus dem Erdreich unter der Bodenplatte stammt. Eine Ursache kann eine defekte oder fehlende Feuchtigkeitssperre sein. In diesem Fall ist zu prüfen, ob die aufgebrachte Beschichtung auch halten kann und langfristig eine ausreichende Haftfestigkeit (> 1,5 N/mm2) gewährleistet wird.
Beton ist nicht so chemisch beständig, wie man denkt. So greift z. B. Milchsäure die Betonoberfläche an und bereits nach einem Jahr ist die Oberfläche abhängig von der Belastung stark geschädigt. Eine Beschichtung auf Kunststoffbasis bietet hier ein Schutz. Es ist durchaus denkbar, dass ein Steinteppich mit Colorquarz einen ausreichenden und attraktiven Oberflächenschutz gewährleistet.
Der Steinteppich ist analog, wie die textilen Fußbodenbeläge, nicht für Räume mit sehr hohen Reinheitsanforderungen geeignet, wie z. B. Laboratorien oder Stationsbereiche in Krankenhäusern.
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