Veränderung bei der Förderung von Heizungen
Mit dem Umweltpaket der Bundesregierung hat sich auch die Förderung von Heizungen geändert. Beispielsweise wurden Anteile, die sonst die KfW getragen hat, ans BAFA übergeben. Zugleich gab es weitere Änderungen, die auch die einzelnen Heizungsarten allgemein betreffen. Welche das sind und welche Änderungen allgemein bestehen, zeigt dieser Artikel.
Abbildung 1: Heizung neu denken - wer jetzt auf erneuerbare Energien umrüstet, kann gute Förderungen nutzen. Bildquelle: @ Vivint Solar / Unsplash.com
Welche Änderungen gelten bei der KfW?
Grundlage für alle nun auftretenden Änderungen ist das Klimapaket der Bundesregierung. Die darin enthaltenen Ziele sind verbindlich und betreffen in ihren Grundzügen auch die Förderungen aus den Bereichen "Bauen und Sanieren". Die KfW-Bank gab einige Inhalte ihrer Förderprogramme an das BAFA ab, änderte aber zugleich weiterhin bestehende Programme. Die Änderung im Überblick:
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Positive Entwicklung - ab dem 24. Januar 2020 können Nutzer bei vielen Produkten von höheren Tilgungs- und Investitionszuschüssen profitieren. Auch die Kreditbeträge verändern sich für Nutzer positiv nach oben.
- Änderungen bei Wohngebäuden - bei Sanierungen oder auch beim Kauf eines sanierten Wohnhauses oder allgemeinen Wohneigentums erhöht sich der Tilgungszuschuss um 12,5 Prozent. Auch der maximale Kreditbetrag steigt von einst 100.000 Euro auf 120.000 Euro.
- Energiemaßnahmen - Einzelmaßnahmen aus dem Bereich der Sanierung, die darauf abzielen, das Heim in ein Effizienzhaus zu wandeln, werden mit um 12,5 Prozent erhöhten Tilgungszuschüssen bedacht.
- Investitionszuschuss - wird ein Gebäude zum Effizienzhaus saniert, kann ein Investitionszuschuss genutzt werden. Auch er erhöht sich, die Maximalsumme steigt auf 120.000 Euro an.
Das ist natürlich nur ein Auszug aus den Änderungen. Im Bereich der Heizungsförderung gab es eine Kompetenzverschiebung zum BAFA und einen Ausschluss von Heizungen, die auf Öl basieren.
Wie lässt sich eine Heizungsförderung jetzt realisieren?
Wie bereits erwähnt, gab die KfW-Bank die Zuständigkeit einiger Förderprogramme an die BAFA weiter. Hierbei geht es vor allem um den Bereich der Heizung und Belüftung. Das BAFA bietet dafür jetzt höhere Förderungen:
- Möglichkeiten - Ziel ist, Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern. Das sind die Solarthermie, Biomasse, Wärmepumpe und Hybridheizungen.
- Förderung Neubau - in Neubauten werden beispielsweise 30 Prozent der Kosten einer Solarthermieanlage gefördert. Bei Biomasse- und Wärmepumpenanlagen sind es 35 Prozent.
- Förderung Bestandsbauten - Grundlage ist, dass seit mindestens zwei Jahren ein Heizungs- oder Kühlsystem in Betrieb gewesen sein muss. Nun gilt beim Ersatz der Altheizung: Hybridheizungen werden mit bis zu 35 Prozent gefördert, sofern es sich um eine EE-Hybridheizung handelt. Gas-Hybridheizungen werden nur mit 30 Prozent gefördert. Solarkollektoranlagen werden ebenfalls mit bis zu dreißig Prozent gefördert, Biomasse- oder Wärmepumpenanlagen wieder mit 35 Prozent.
Zusätzlich lässt sich ein Aufschlag von 10% auf die Förderung erreichen, wenn eine auf Öl basierende Heizung durch ein Modell auf Basis erneuerbarer Energien ausgetauscht wird.
Wichtig ist für Hauseigentümer oder Bauherren, dass weiterhin Kredit- und Förderungsprogramme miteinander verbunden werden können, wenngleich die Förderung nur noch aus einem Zuschuss besteht. Bislang war es so, dass es die KfW erlaubte, mehrere Programme miteinander zu verbinden, nun können die BAFA-Lösungen mit den KfW-Programmen 153 und 167 verknüpft werden.
Einige grundlegende Tipps sind dennoch zu beachten:
- Prüfung - die verschiedenen Angebote müssen geprüft werden. Rund um die energetische Sanierung ist meist die Inanspruchnahme von Energieberatern notwendig, da sie mit in die Gewährung der Förderung hineinspielen. Zugleich können sie aber auch Tipps geben, welche Programme und Möglichkeiten verknüpfbar sind.
- Vor-Ort-Förderung - einige Städte, Kommunen und Bundesländer bieten ebenfalls Fördermöglichkeiten für neue Heizungsanlagen an. Gerade bei Solaranlagen kann es sich beispielsweise lohnen, nachzuhorchen, ob Energiespeicher gefördert werden. Andere Gebiete favorisieren Wärmepumpen und bieten hierfür besondere Fördermittel an.
Eigentümer sollten immer prüfen, ob sie alle möglichen Mittel ausschöpfen. Da in der Vergangenheit immer mehr Städte den Klimanotstand ausgerufen haben, ist es sehr gut möglich, dass auch hier wieder Fördermittel gewährt werden, wenn sich Hauseigentümer dazu entschließen, CO2-neutrale Anlagen zu installieren.
Lücke durch einen Kredit schließen
Bislang war es so, dass über die KfW ein Kredit beantragt wurde, der schließlich bei der Hausbank genommen wurde. Die Formalitäten wurden also zuerst geklärt und die Hausbank arbeitete nach den KfW-Konditionen. Heute wird die Förderung über das BAFA jedoch als Zuschuss gewährt. Da dieser nicht bei der Kreditaufnahme vorliegt, sondern erst später ausbezahlt wird, entsteht zuerst eine Finanzierungslücke. Pauschalisiert gesagt, verringert sich das zur Verfügung stehende Eigenkapital. Aber was können Hausbesitzer machen, um das Problem zu umgehen? Die Lösung kann ein Modernisierungskredit sein:
- Was ist das? - es ist praktisch ein Ratenkredit, der jedoch zweckgebunden ist. Über diesen Kredit lässt sich nun die fehlende Summe finanzieren; die Zuschüsse aus der Förderung können schließlich zur Rückzahlung genutzt werden.
- Voraussetzung - einzig Eigentümer von Immobilien können diesen Kredit beanspruchen. Der Nachweis des Hauseigentums ist notwendig. Je nach Bank und Kredit sind auch weitere Nachweise notwendig, beispielsweise der Kostenvoranschlag einer Heizungsanlage oder die Rechnung über diese.
- Vergleichen - auch hierbei ist es wichtig, die Angebote miteinander zu vergleichen,um so die Kosten niedrig halten zu können.
- Rückzahlung - in der Regel werden diese Kredite wie Ratenkredite zurückgezahlt. Wichtig ist, direkt auf Sondertilgungen oder vorzeitige Ablösen zu achten. Zahlt die BAFA beispielsweise aufgrund der eingereichten Heizungsrechnung den Zuschuss, kann dieser nun direkt zur Ablöse des Kredits genutzt werden.
Abbildung 2: Mit einer effektiven Heizungsanlage steigert sich der Gebäudewert und die Eigentümer sparen Energiekosten. Bildquelle: @ he gong / Unsplash.com
Fazit - mehr Geld, doch komplizierter
Die Förderung neuer Heizungsanlagen steigt im Gesamten, doch wird sie anders ausgezahlt. Zudem müssen Hausbesitzer nun überlegen, ob sie einzig über die KfW finanzieren, ob sie das BAFA mit an Bord holen oder ob sie zusätzlich nach regionalen Förderlösungen schauen. Wer ausreichend recherchiert und vergleicht, der kann deutlich höhere Fördermittel erhalten als zuvor. Wichtig ist nur, daran zu denken, dass es heute Zuschüsse und nicht ausschließlich Kredite sind, die bezahlt werden. Modernisierungskredite können diese Lücke schließen, doch auch hier müssen Angebote verglichen werden.
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