In den jeweiligen Baukulturen wurden verschiedene Bautechniken und Baustoffe verwendet. Die natürlichen Baustoffe, wie Holz, Stein. Lehm u. a. sind auch noch heute weit verbreitet. In Russland schufen die alten Baumeister wunderbare gestaltet Häuser und Paläste aus Holz. Holz ist jedoch nicht so gegen das Wetter widerstandsfähig, sodass nur noch wenige Zeitzeugen vorhanden sind. Auf der Erdoberfläche wurden viele Siedlungen, Bauwerke und Städte gefunden, welche etwa 10.000 Jahre alt sind. Bis vor kurzer Zeit verhüllten die Ozeane die Bauwerke unter dem Wasserspiegel. Bisher wurden etwa 200 dieser Komplexe entdeckt, deren Alter viele Tausend Jahre älter sind, als die auf der Erdoberfläche. [1] Diese Bauwerke konnten nicht von Menschen geschaffen werden, welche bisher in die Epoche der Steinzeit zugeordnet wurden.
In Deutschland wurden verschiedene Baustoffe zum Hausbau verwendet. Daraus ergaben sich unterschiedliche Gebäudeformen. Ebenso sind die konstruktiven Ausführungen der Wohnhäuser regional unterschiedlich. Das ist aber nicht nur in Deutschland der Fall, sondern in jeder Region auf der Erde. Das ist besonders zu beachten, wenn Sie in einer anderen Region, z. B. Spanien, Italien usw., ein älteres Haus kaufen und dieses sanieren möchten. Traditionelle Bauausführungen aus Ihrer Heimat können Sie bei der Sanierung nicht einfach übernehmen. In einigen Fällen geht das schief und ein Neubau währe sinnvoller.
Dies hängt von den örtlich zur Verfügung stehenden natürlichen Baustoffen, der Lebensweise, dem Vermögen aber auch von den Bautraditionen ab. Der Reichtum der Bevölkerung in der jeweiligen Region bestimmte die Größe der Immobilien. Dies wird zum Beispiel sehr deutlich im Unterschied der Gebäudegröße und des Hofes zwischen dem historisch ärmeren Mecklenburg und dem reicheren Sachsen mit dem typischen Dreiseitenhof. Es spielen noch viele weitere Faktoren eine Rolle, die die historischen Bauweisen in den Regionen prägten. Aber alle älteren Bauweisen in Deutschland haben ausgewählte Gemeinsamkeiten. Das ist die Dachform, die Nutzung des Daches als Lager- bzw. Nutzfläche, eine Strahlungsheizung und die Verwendung der örtlich zur Verfügung stehenden Baustoffe. Fast alle dieser natürlichen Baustoffe (Steine, Lehm, Holz usw.) können ohne Probleme wieder in die Umwelt zurückgeführt werden, ohne Schäden anzurichten. Die Konstruktionen sind entsprechend den vorherrschenden klimatischen Bedingungen angepasst. Auch in der Vergangenheit war die Heizenergie teuer und man musste sparsam und effektiv damit umgehen.
In jedem Kulturkreis hat sich eine bestimmte Baukultur entwickelt. Eine Konstruktion, die sich in einem Land bewährt hat und funktioniert, kann in einem anderen Land vollkommen versagen. Allein in Deutschland gibt es verschiedene Baukonstruktionen, diese miteinander zu vergleichen und zu bewerten ist, bedarf einen sehr hohen Aufwand. Eigentlich ist das kaum möglich, da nur ein Teil der Einflussfaktoren, welche auf ein Haus einwirken und auch innerhalb des Gebäudes wirken, bekannt sind. Das Gebäude befindet sich in ein und ist selbst ein offenes thermodynamisches System.
Bereits ein Gesims nimmt zusätzlich Feuchtigkeit durch den Niederschlag auf, und auf der Sonnenseite wird zusätzlich solare Wärme gespeichert. Zwei vollständig identische Gebäude an einem anderen Standort haben bereits ein vollständig anderes feuchte- und wärmetechnisches Verhalten. Das ist auch die Ursache, warum die versprochenen Parameter der Hausanbieter an einem Standort eingehalten und an einem anderen Standort versagen. Nun kann man den "Schwarzen Peter" nicht diesen Firmen zuschieben, sie müssen die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Welche sie eventuell selbst über Normausschüsse oder mithilfe der Lobby selbst eingebracht haben.
Eine wissenschaftliche Auswertung sowie die Hinterfragung der Funktionsfähigkeit historischer und gegenwärtiger bautechnischer Lösungen bedürfen einen sehr hohen Zeitaufwand. Es dürfen nicht wie in vielen Fällen nur die einzelnen Einflussfaktoren für sich, sondern der gesamte Komplex stofflicher, chemischer, thermodynamischer und die Festigkeit beeinflussender Faktoren betrachtet werden. Nun hat der Vortrag von Prof. Dr. G. Gerlich nur indirekt etwas mit dem Hausbau zu tun, aber es wird sehr deutlich, wie kompliziert der Einfluss auf Gebäude ist.
Aber viel wichtiger ist die Frage, welchen Zweck müssen die Wohngebäude erfüllen? Haben sie die Aufgabe den Menschen zu schützen und positiv auf seine Gesundheit einwirken oder ist es nur eine Kapitalanlage bzw. Betongold.
Florida war früher sehr dünn besiedelt. Die Hurrikane konnten somit kaum ein Haus oder eine Infrastruktur vernichten. In einem Erdbebengebiet baut man auch nicht Kartenhäuser, es sei den, die Baufirmen sparen an der vorgeschriebenen konstruktiven Ausführung. Dieser Pfusch hat vor einigen Jahren viele türkische Menschen das Leben beim Erdbeben gekostet.
Die großen Schäden der beiden letzten Hochwasser in Sachsen sind hausgemacht. Die Entwaldung der Berge, die Flussbegradigungen und der Bau von Häusern in natürlichen Überschwemmungsgebieten sind die wichtigsten Ursachen. Die Elbe und die Mulde haben schon immer einmal Hochwasser. Die Eigentümer haben dann viel Arbeit zur Beseitigung der Schäden.
Man kann ein Haus bauen, welches (fast) alle natürlichen Wettererscheinungen übersteht oder etwas preiswerter bauen und mit einem kalkulierbaren Risiko leben. Zum Schluss entscheiden Sie selbst, wie das Haus aussehen und welche funktionellen Eigenschaften es haben soll.
Quelle:
1. Der gegenwärtige Bautrend wird vom Öko industriellen Komplex bestimmt.
2. Energiesparen und die Altbausanierung von Wohngebäuden.
3. Was ist ein Energiesparhaus?
4. Die Politik sorgt für krankmachende Häuser und Wohnungen
5. Welches ist das richtige Wohnhaus?
6. Ökologisch und ökonomisch ein Haus bauen.
7. Die Baukultur und die Baukonstruktion
8. Wenn Sie ein Eigenheim bauen, dann sind die Baugesetze einzuhalten!
9. Ein Eigenheim für den Schutz unserer Familie und unserer Gesundheit oder nur eine Kapitalanlage?
10. In dem Dschungel der Bauinformationen die richtigen Informationen finden.
11. Sie als Bauherr müssen alle Baumaßnahmen und Auflagen finanzieren!
12. Der falsche Wohnungsbau und die Wohnungsnot
13. Wie entsteht das Wissen im Bausektor?
Autor:
Peter Rauch Ph.D.