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- Zerstörerisches Geflecht - Der Echte Hausschwamm ... -; deutsche bauzeitung 7/04, Technik, S. 67 ff. - Dipl.-Ing.oec. Peter Rauch -

Substrat- und Umwelteinflüsse auf den Echten Hausschwamm

Zusätzlich zu den bereits genannten Wachstumsfaktoren wirken in der Praxis noch andere Einflüsse. So spielt beispielsweise bei der Enzymaktivität der pH-Wert eine wichtige Rolle. Baustoffe wie Ziegel oder Sand, deren pH-Wert 5 bis 6 beträgt, werden durch die Pilze bevorzugt. Hingegen wirken alkalische Baustoffe wie Kalk, Kalkstein, Zement, Beton und Holzwolleleichtbauplatten eher hemmend [8]. Dies zeigt sich zum Beispiel, wenn aktive Befallsherde mit einem neuen Kalkputz überputzt werden; es kommt dann zum Wachstumsstillstand.

Der Alkalitätsgrad der Baustoffe kann sich jedoch mit der Zeit verringern: So hat Beton normalerweise einen pH-Wert von 12,6. Bei porösem Beton, bei dem der Calciumhydroxid-Anteil durch Kohlenstoffdioxid karbonatisiert ist, liegt der pH-Wert bei 8 bis 10. Ebenso verringern sich pH-Wert und Bindekraft von Zementputzen, da diese über längere Zeit Kohlenstoffdioxid ausgasen.
Im Merkblatt des Wissenschaftlich-Technischen Arbeitskreises (WTA) wird darauf verwiesen, dass der Echte Hausschwamm alkalische Materialien trotz ihrer wachstumshemmenden Wirkung benötigt, um die von dem Pilz produzierte Oxalsäure zu neutralisieren [9]. Man kann dies beobachten, wenn ein Mauerwerk aus verschiedenen Mauersteinen besteht. Kalksandsteine werden ebenso vom Myzel überzogen wie Ziegel. Jedoch ist der Ziegelstein poröser, weshalb das Myzel hier gut in den Rissen wachsen kann. Bei leichtem Befall eines Lehmsteinmauerwerks wächst das Myzel lediglich im Lehmfugenmörtel. Liegt ein starker Befall vor, so findet man das Myzel auch im Lehmstein selbst. Bei Stampflehmwänden baut der Pilz vor allem das Stroh ab. So kann sich der Befallsbereich auch bis in vollständig trockene Mauerabschnitte ausbreiten.

Gesundheitliche Gefährdung Da der Echte Hausschwamm meist verdeckt wächst, bemerkt man Schäden erst spät. Statisch erforderliche Hölzer verfügen dann oft nur noch über eine geminderte Tragfähigkeit, weshalb man immer mit Einsturzgefahr rechnen sollte, bis die Bauteile gründlich untersucht wurden.
Bei intensivem Befall sollen gasförmige Stoffwechselprodukte des Echten Hausschwamms Kopfschmerzen und Übelkeit hervorrufen; der Sporenstaub kann zu heftigen Sporenallergien führen [2]. Beides erfordert jedoch eine bestimmte Konzentration im Gebäude. Weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den Echten Hausschwamm sind nicht bekannt. Aber wo dieser holzzerstörende Pilz wachsen kann, finden auch Schimmelpilze optimale Wachstumsbedingungen vor, die ebenfalls allergische Reaktionen auslösen können.

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