Bei einer hohen Feuchtigkeit können Schimmelpilzschäden an verschiedenen Papierarten auftreten. Dies wird durch auffällige Verfärbung und ein modrig muffiger Geruch gekennzeichnet. Die grauschwarze Verfärbung auf Tapeten stammen von Alternaria und Cladosporium-Arten. Die erforderliche Luftfeuchtigkeit liegt bei über 65%. Begünstigt wird dies durch fehlerhafte Lüftung, zu dichte Papierstapel oder wenn diese in Folien gelagert werden. Ebenso abhängig ist dies von der Zusammensetzung des Papiers durch Zusätze von eiweiß- und stärkehaltigen Leimsubstanzen.
Im Bild 6.4.2. ist die Zerstörung der Tapete an der Außenwand über dem Fußboden erkennbar. Hier bildete sich Kondenswasser, was auch noch durch Baufeuchte nach der Sanierung begünstigt wurde. In dem Fall wurde der Raum im Winter durch die wärmere Raumluft eines anderen Zimmers beheizt. In der Anlage 4 ist sehr deutlich zu erkennen, wenn die Temperatur der Luft sinkt, so steigt die relative Luftfeuchte. Grundsätzlich ist jeder Raum eigenständig zu beheizen und wenn es nur zur Regulierung der Raumtemperatur dient.
Im Bild 6.4.3. wird ein Stück einer Raufasertapete gezeigt. Bei dem bräunlichen Fleck handelt es sich nicht Schimmelpilze sondern um einen kleinen Notfruchtkörper vom Echten Hausschwamm. Auf der Rückseite beziehungsweise auf dem Putz ist ein Punkt, von diesem verzweigt sich deutlich sichtbar helles Myzel gleichmäßig in alle Richtung und bildet so etwa einen Kreis. Erst bei größerem Myzel treten andere Merkmale deutlicher auf. Schimmelpilze dagegen haben nicht so ein ausgeprägtes Myzel.
Bild 6.4.3.: Notfruchtkörper von Echten Hausschwamm auf ein Stück Raufasertapete [46]
Im nachfolgenden Video wird der Schimmelbefall an einer Gipskartonplatte gezeigt. Hier dient die Pappe und der Klebstoff als Nahrung für Pilze.
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