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5.5. Schimmelpilze verursachen Mykotoxikosen

Gefährliche Mykotoxine können durch bestimmte Pilze auf Getreide gebildet werden. Diese Toxine sind gegenüber einem Kochprozeß und auch gegenüber Magensäure widerstandsfähig. So nimmt eine sehr große Zahl von Menschen ihr ganzes Leben lang diese Giftstoffe auf. Dieses Problem ist nicht erst neu, sondern es scheint bereits vor Jahrtausenden aktuell gewesen zu sein. Im 3. Buch Moses (vor ca. 2200 Jahren) (14. Kapitel, Vers 35-48) wird beschrieben, wie bei Anwesenheit von grünen oder rötlichen Grüblein an der Hauswand vorzugehen ist. Wahrscheinlich handelt es sich hier um Schimmelpilzkulturen an der feuchten Wand. Penicillium-Arten für grünliche und Fusarium roseum für die rötlichen Flecken. Schoental (1984) nimmt an, dass die zehnte Plage im alten Ägypten zur Zeit Moses- der Tod aller Erstgeborenen ( 2. Moses 11. Kapitel, Vers 5) - auf den Verzehr von verschimmelten Lebensmitteln zurückzuführen ist, die durch die Plagen (Regen, Hagel, Finsternis) verdorben worden waren. Gerade die Erstgeborenen Kinder erhielten die meiste Nahrung und waren damit einem erhöhten Mykotoxin-Risiko ausgesetzt.
In Deutschland wurde Anfang 2013 verschimmelter Mais in der Nahrungsmittelkette festgestellt. Die in Deutschland angebaute Maispflanze (Silage) wird zu einem KWh-Preis von 14 Cent/kWh für die Herstellung von Biostrom benötigt. Für die Bereitstellung als Tierfutter bleibt nichts übrig und es muss Körner-Mais aus dem Ausland zugekauft werden. Der Körner-Mais aus Slovenien/Serbien war nicht richtig getrocknet und daher verschimmelt.

Eine Reihe von Mykotoxine ist in der Lage, die angeborene und erworbene Widerstandskraft gegen Infektionskrankheitserreger herabzusetzen. Dies ist gekennzeichnet durch verminderte Aktivität der T- und B-Lymphozyten sowie durch unterdrückte Bildung von Immunglobulinen und Antikörper./6/

Bisher konnten Mykotoxine nicht mit standardisierten Verfahren in der Luft nachgewiesen werden. Es gibt nur wenige Untersuchungen zur Wirkung luftgetragener Mykotoxine auf den Menschen, [34] damit kann keine Aussage zur Bedeutung in der Innenraumluft getroffen werden. Zur Entdeckung einer Verseuchung, zum Beispiel für die Lebensmittelhersteller oder Gesundheitsbehörden hat das Mycotoxin Prevention Cluster verschiedene spezifische Instrumententypen entwickelt: DNS-Arrays, PCR in Echtzeit, Elisa-Test, lateral flow devices usw. Einige dieser Techniken reagieren höchst sensibel auf Konzentrationen von 0,02 ppm (parts per million). Andere weniger genaue Schnelltest sind kostengünstiger und für den Einsatz am Ort vorgesehen. Bisher sind nur wenige Personen und Labors fähig entsprechende Kontrollen durchzuführen. [29]

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