Asbest umfasst eine Vielzahl faserförmiger Silikate. Die Zusammensetzung der Asbestfasern ist variabel. Es werden 2 Hauptformen unterschieden:
Chrysotil Mg3Si2O5(OH)4
Amphibol (Mg,Fe)7Si8O22(OH)2
Na2(Mg,Fe)Si8O22(OH)2
Ca2Mg5Si8O22(OH)2
Verwendung:
Zur Herstellung von Asbestzementplatten, Asbestgummi, Asbestkunststoffen, Spritzasbestputz Asbest-Leichtplatten, Asbestbitumen und als Material zur Thermoisolierung.
Herauslösende Asbestfasern sind gesundheitlich sehr bedenklich, daher wurden diese durch physiologisch unschädliche Fasern ersetzt, wie modifizierte Polyacrylnitril-Fasern (Donalit) oder Polyvinylalkohol-Fasern (Kuralon).
Eigenschaften:
Die physikalisch-chemischen Eigenschaften von Asbest werden unter normalen Umweltbedingungen nicht verändert.
Asbestfasern zeichnen sich insbesondere durch eine hohe Schmelztemperatur aus, etwa 1550ºC. Dabei nimmt mit zunehmendem Magnesiumanteil die Schmelz- und Zersetzungstemperatur und die Dehydroxylierungstemperatur zu.
Die Fasern von Weißasbest (Chrysotil) haben eine Zugfestigkeit von 560 bis 760 N/mm2
Chrysotil zersetzt sich in einer Stunde mit 1 N Salzsäure bei 95 ºC und mit Kaliumhydroxid bei 200 ºC vollständig. Demgegenüber ist Amphibol stabil.
Kommerzieller Asbest enthält bis zu 36,97 +/-0,47 µg/kg Benzo(a)pyren.
Durch Abwitterung erfolgt an vorhandenen Asbestzementteilen nur eine geringe Emission. Eine Umweltbelastung durch abgewitterte Asbestfasern wurde (Stand 1995) nicht festgestellt. Bei Spritzasbestputzen und Asbestleichtbauplatten sind die Asbestfasern nur schwach gebunden und können so als Feinstaub eingeatmet werden.
Toxizität:
MAK-Wert: III A1 krebserzeugend (BRD)
Wegen der hohen gesundheitlichen Gefährung, ist die Asbestsanierung von einer Fachfirma auszuführen.
Nach der neuen Gefahrstoffverordnung (2024) haben nicht mehr die Bauherren, sondern die bauausführenden Unternehmen eine Asbest-Überprüfung bei einer Gebäudesanierung durchzuführen.
Quelle:
Koch, Rainer; Wagner, Burkhard O.; Umweltchemikalien, 1989 Lizenzausgabe VCH Verlagsgesell. Weinheim, VEB Verlag Volk und Gesundheit Berlin S.79-81
Scholz, Wilhelm; Baustoffkenntnisse, 13. Aufl. 1995, Werner Verlag S. 96
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