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Mit der richtigen Farbgestaltung eine attraktive Wohnung schaffen!

An die Planung der richtigen Farbgestaltung (Wohnungsdesigns) einer Wohnung werden hohe Ansprüche gestellt. Mit der Auswahl von Farben können Raumverhältnisse optisch verändert werden. Jede Farbe hat ihren Frequenzbereich. Diese Schwingungen wirken auf den Körper und Geist sehr unterschiedlich. Die Chakren stehen optimal mit den jeweiligen Farben in Verbindung.

Die Farbgestaltung der Räume sollte sich nach der Nutzung und auch nach dem Alter und dem Geschlecht richten. Hier kann unter Umständen auch eine geeignete Planungssoftware helfen. Die Farbgestaltung richtet sich nicht nur an die Zimmerwände (Farben oder Tapeten), Teppiche bzw. Fußbodenbeläge und Gardinen, sondern auch an den Einrichtungsstil und die entsprechende Beleuchtung.

Weiße Farben wirken erziehend auf Sauberkeit und Ordnung. Dunkle Farben wirken erdrückend und Unsauberkeit fällt nicht so stark auf. Bei grauen Farbtönen ist die Unterschiedsempfindung nur sehr gering. Gegenstände (Knöpfchen und Schalter an Geräten) sind schlecht erkennbar. So können in den Räumen durch entsprechende Farbgestaltungen günstigere Wirkungen erzielt werden.

Monotone Hausarbeiten können durch anregende, lebhafte Farben und Farbkontraste erleichtert werden. Wenn man sich nach anstrengender Arbeit entspannen möchte, dann sind beruhigende Farben geeignet. Jugendliche lieben lebhafte und ältere Menschen dagegen ausgeglichene Farben. Frauen bevorzugen warme Farbtöne. Störend wirken zu lebhafte und intensive Farben. Zum Beispiel scheut man sich einen leuchtenden und farbigen Fußboden zu betreten oder glanzlackierter Fußböden wirken verunsichernd. Dunkle Rot- oder Brauntöne bis hin zu Sandfarben werden hingegen als normal empfunden. Dies hängt damit zusammen, dass der Himmel hell ist und der Erdboden dunkel. Räume mit dunklen Decken und hellen Fußböden stellen unsere Empfindungen auf den Kopf.

Durch geschickte Raumaufteilung, wie die Wahl der Möbel (Größe, Form und Farbe) und ihren Standort, und durch die Farbgestaltung der Raumflächen kann optisch die vorhandene Raumgröße verändert werden. Bei diesem kleinen Beispiel kann man online die Hintergrundfarbe verändern und eine paar Möbel zuordnen.
In kalten Räumen sollten warme Farbtöne verwendet werden. Untersuchungen ergaben, dass der Temperaturunterschied bei gleicher Behaglichkeit und im gleichen Raum nur bei anderer Farbgestaltung bis zu 2 K betragen kann. Farblich kühl (blau) gestaltete Umgebungen bewirken bei 22 ºC ein Kältegefühl und führen unbewusst zur höheren Einstellung der Heizung. Dagegen hat man ein angenehmes Empfinden, wenn statt der blauen Wandbeschichtung gelborange verwendet wurde.

Die psychophysische Farbwirkung

Diese psychophysische Farbwirkungen entstehen durch den Einfluss der Farben auf Prozesse und Eigenschaften des Menschen, zum Beispiel Wahrnehmungsleistungen, Gedächtnis, Assoziationen, Synästhesie, Emotionen, Gesundheitszustand, Alter, Temperament u. a. So können ungünstige geometrische Raumverhältnisse korrigiert, die Funktion und Nutzung einer individuellen Note gegeben, Feinheiten hervorgehoben, Blendungen vermieden oder Gefahrenbereiche hervorgehoben werden.

Mangelnde farbliche Gestaltung von Räumen haben Einfluss auf das Wohlbefinden, die Leistungsbereitschaft und Konzentrationsfähigkeit. Das gilt auch für den heimischen Arbeitsplatz. Irgendeine dunkle Ecke im Keller für geistig anspruchvolle Arbeit ist ungeeignet. Aber genau dort befinden sich die Arbeitszimmer. Es werden aber auch psychologische Wirkungen erreicht, zum Beispiel empfindet man die gelbe Kiste leichter, als wenn diese mit einer schwarzvioletten Farbe versehen ist.

Geistige Arbeiten durch anregende Farben gelb, hellgrün, orange
warme Räume durch kalte Farben Grün- und Blautöne
kalte Räume durch warme Farben Gelb- und Orangetöne
hoher Geräuschpegel durch passive Farben Grün-, Blau- und Brauntöne


Psychologische Wirkungen von Farbeindrücken
FarbeWellelänge λ/nm Distanzwirkung Temperaturwirkung Psychologische Wirkung
Blau 460 Entfernung sehr kalt beruhigend, dunkelblau führt nach Innen und schafft Ruhe und Klarheit, Hellblau führt zu einer friedlichen und vertrauten Art
Grün 530 Entfernung kalt bis neutral sehr beruhigend, ausgeglichen, schafft Harmonie
Rot > 600 sehr nah sehr warm,wärmend sehr aufreizend, warnend, beunruhigend, belebend, ist ein Symbol für Leidenschaft, Aktivität und Lebensenergie
Orange 590 nah sehr warm anregend bis aufdringlich, aktiv, fröhlich und trägt zu mehr Offenheit nach außen bei
Gelb 570 nah wärmt, schafft Helligkeit anregend, macht lebendig, symbolisiert die Schwingungen der Sonne
Braun   nah, einengend warm anregend
Violett < 430 nah neutral unruhig, kreativ, schwermütig, deprimierend, reinigt, wirkt ausgleichend; Symbol für die geistigen Bewusstseinsebenen

Für die Raumgestaltung sollten folgende Grundrichtungen beachten:

  1. Es wird ein Bezugspunkt festgelegt. Das können Möbel, der Fußboden oder auch die Fensterdekoration sein. In der Regel ist es leichter, die Farbe der Einrichtung anzupassen als umgekehrt.
  2. Alle Elemente des Raumes sollten für den Betrachter wahrnehmbar sein. Das gilt zum Beispiel, ob man die räumliche Gliederung betonen oder korrigieren oder Kontraste im Raum bilden möchte. Kleine helle Räume wirken einfarbig, bei dunklen sollten einheitlich helle, pastellige Farbtöne bevorzugt werden. In großen, hellen Räumen lässt sich fast alles machen. Sind diese dunkel, so vertragen diese nur weiche Kontraste. Schmale lange Räume lassen sich durch die Betonung der Stirnfläche optisch verkürzen und hohe Räume wirken durch dunklere Decken niedriger.
    Ebenso ist zu beachten, dass Farben bei Tageslicht anders wirken als bei künstlicher Beleuchtung. Große Flächen wirken bei dunklerer Farbe immer dunkler als bei kleineren Flächen.
  3. Der festgelegte Bezugspunkt sollte auch der Blickpunkt sein, denen sich alle anderen Raumelemente unterordnen.

Es ist wenig ratsam, ein knallbuntes Möbelstück vor einer eben solchen Wand zu platzieren. Besser ist es, zunächst die Möbel aufzustellen und dann mit Farben Akzente zu setzen. Wer dabei Ton in Ton geht, macht selten etwas falsch. Auch Farben, die miteinander harmonieren (beispielsweise Gelb, Brauntöne, Orange), eignen sich für eine farbige Wand und einem farbigen Möbelstück. Schwieriger wird es, wenn das passende Möbelstück erst noch gesucht werden muss. Allerdings ist eine farbige Wand nicht für die Ewigkeit und kann leicht überstrichen werden.

Möbel - Frischer Wind mit frischen Farben. Der Einsatz von Farben in der Wohnung kann mit einigen Tücken verbunden sein, denn Farbgebung und Möbel wollen gekonnt aufeinander abgestimmt werden. Mit der richtigen Farbgestaltung, Beleuchtung und den entsprechenden Einrichtungsgegenständen einschließlich der Möbel können fast alle Räume optisch super gestaltet werden.

Das Zusammenspiel der Farben

Die nachfolgende Übersicht stellt eine kleine Einführung in die Farbharmonie dar. Diese gilt für viele Bereiche, wie z. B. für die Einrichtung der Wohnung, für die passende Kleidungskombination oder auch für die farbliche Gestaltung einer Webseite. Behilflich für die Farbauswahl ist ein Farbkreis. Die drei Grundfarben und deren Komplementärfarben werden durch sechs weitere Farben ergänzt. Weitere Farben erhält man durch Veränderung der Sättigung und der Helligkeit, für die die gleichen nachfolgenden Gesetzmäßigkeiten gelten.

Farbkreis, drei Grundfarben und deren Komplementärfarben

Von oben in Uhrzeigerrichtung beginnend, Rot (FF 00 00), Orange (FF 99 00), Gelb (FF FF 00), Gelbgrün (99 FF 00), Grün (00 FF 00), Blaugrün (00 FF 99), Cyan (00 FF FF), Hellblau (00 99 FF), Blau (00 00 FF), Violett (99 00 FF), Magenta (FF 00 FF) und Purpur (FF 00 99)[Klammerwerte = RGB-Wert].

Farbtöne, die als kalt (links) und als warm (rechts) empfunden werden.

Farbkreis, Farbtöne, die als kalt und als warm empfunden

Farbkreis, Komplementärfarben Gegenüberliegende Farben werden als Komplementärfarben bezeichnet. Sie haben den höchsten Kontrast zueinander und wirken besonders auffällig. Ihre Kombination wirkt sehr lebendig und kraftvoll, besonders bei maximaler Farbsättigung. Sie werden allerdings oft auch als unangenehme Farbkombination empfunden.
Farbkreis, aufgeteilte KomplementärfarbenBei aufgeteilten Komplementärfarben werden die nächstgelegenen Nachbarfarben genutzt. Es entstehen so mehr Kombinationsmöglichkeiten und weniger auffällige Farbkombinationen.
Farbkreis, Nebeneinander angeordnete FarbenNebeneinander angeordnete Farben 2 bis 5 Farben in einem 90 º-Winkel passen auch gut zusammen(idealerweise 2-3 Farben). Eindruck: ruhig, suggestiv. Beispiel für eine Kombination ähnlicher gedeckter Farben: gelb-orange, gelb, gelb-grün, grün, blau-grün.
Farbkreis, Triade aus drei FarbenEine weitere ausgeglichene Anordnung stellt eine Triade aus drei Farben dar. Die Eckpunkte des Dreiecks haben 120 º. Diese Kombination von 3 Farben, die in gleichem Abstand zueinander liegen, bietet einen hohen Kontrast bei gleichzeitiger Wahrung der Harmonie. Diese Komposition wirkt selbst bei Verwendung blasser und ungesättigter Farben recht lebendig.
Farbkreis, doppelt geteilten KomplementärfarbenDie doppelt geteilten Komplementärfarben ergeben sich durch das aufgelegte Rechteck auf dem Farbkreis. Das ist eine Kombination von 4 Farben, die gleichmäßig voneinander entfernt sind. Die Farben sind hier unterschiedlich im Ton, aber auch komplementär. Dadurch wird das Bild dynamisch, verspielt und hell. Beispiel: Lila, rot-orange, gelb, blau-grün. Wird ein Eckpunkt weggelassen, so reduziert sich die Farbanzahl.

Nachfolgend eine mögliche Kombination von Einzelfarben

Farbkombinationen für Räume ausprobieren


Einige Links zu Farben

Goethe und die Wolken  Ossing, GFZ Potsdam
Leuchtende Kunststoffe

Einige Links zur RGB- Technik

Wie macht man aus dem sichtbaren Spektrum die RGB- Farben auf dem Monitor?
RGB World - RGB Color Info- super Seite!
RGB - Hexadecimal Color Conversion
RGB Browser Colors

3D Techniken

Ray3D - Stereoscopic Imaging, 3D photo and video production

Quellen:
Skiba, Reinald; Taschenbuch Arbeitssicherheit, 6. Aufl. Erich Schmidt Verlag 1990, S. 300 ff
Schmidt, Joachim; Bauen aber richtig! 1. Aufl., Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2005, S. 40
Steinbach, R.; Vorlesung Arbeitspsychologie, TH Leipzig 1989
Grams, Monika; Was Farben alles können, BüroPraxis 5/93, S. 14-15


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