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Kaminöfen als alternative Heizungen bei steigenden Energiekosten

Die Heizkosten steigen seit vielen Jahren in Deutschland stark an. Mittlerweile liegen in Deutschland die Stromkosten um 40 % höher als in Frankreich. Sieht man sich die Grafik von Prof. Dr. Alt zur Entwicklung der Strompreise an, so haben sich die Stromkosten in den letzten 4 Jahren verdoppelt. Bisher waren alle Energieformen, ob Gas, Öl oder Strom, miteinander gekoppelt. Steigt der Preis von Gas, so erhöhen sich nach einiger Zeit auch die Preise für Öl und Strom. Es ist damit verständlich, dass die privaten Haushalte Alternativen suchen, um die steigenden Energiekosten in den Griff zu bekommen.

Kaminofen als alternative Heizung

Als ich vor 16 Jahren mein Haus kaufte, hatten wir verschiedene Varianten für die Beheizung ausgewählt. In unserem Büro in Straßburg hatten wir eine Elektrospeicherheizung. Auch viele andere Gebäude in Frankreich wurden mit dieser Heizung beheizt.
Bei der Auswahl schnitt eine computergesteuerte Nachtstromheizung als günstigste Variante ab. 2000 betrugen die Strompreise 6,3 Ct./kWh und nur einen Bruchteil von heute mit 23 Ct./kWh. Da ich Stromabschaltungen aus der Vergangenheit kenne und der Frosteinbruch Januar 1986 im Energiesektor nur noch die Gasversorgung klappte, war es für mich wichtig, eine unabhängige zweite Heizung zu besitzen. Für so ein Chaos werden künftig nicht mehr solche Wetterextreme erforderlich sein. Durch die verfehlte Energiepolitik der Bundesregierung mit ihrer Energiewende wurde eine sehr stabile Energieversorgung in ein instabiles System verwandelt. Dass es bisher außer in München und Hannover noch keine längeren Stromabschaltungen gab, haben wir der guten Arbeit der Mitarbeiter der Energieversorger zu verdanken. Aber bei ungünstigen Situationen werden diese dann auch nicht zaubern können. Da in Deutschland nichts mehr ohne Computer funktioniert, darf man an die Folgen einer Stromabschaltung gar nicht denken. Jede Heizung funktioniert nur noch mit Strom, Computer, Steuereinrichtung und Pumpen. Es ist dann schon dumm, wenn man bei -20 °C Außentemperatur ohne Heizung da steht.

Bei der Sanierung meines Hauses blieben daher zwei Schornsteine stehen. Bisher wurde neben der elektrischen Speicherheizung ein kleiner Niederbrandofen betrieben. Da die Stromkosten seit einigen Jahren sprunghaft nach oben gestiegen waren, hatten wir uns entschieden, Kaminöfen zu kaufen und diese zu betreiben. Wie gut diese heizen, haben wir jetzt vor Weihnachten gemerkt. Zwar ist es draußen nicht so kalt, aber nach der Abwesenheit von einem Monat sind die Räume sehr ausgekühlt. Bereits nach 1,5 Stunden hatten wir wieder 20 Grad im Zimmer und am übernächsten Tag waren dann auch die Innenwände wieder ausreichend warm. Seit etwa einem Jahr betreiben wir die neuen Kaminöfen. Die Elektrospeicheröfen in unserer Wohnung und im Büro werden nach wie vor genutzt. Allerdings dienen sie nur noch für Bereitstellung einer Grundwärme, da diese über Messfühler und Computer gesteuert werden. Damit kühlen die Räume bei niedriger Außentemperatur nicht so stark aus. Eine direkte Einsparung lässt sich nicht genau bestimmen, da der Wärmebedarf von der Außentemperatur abhängig ist und jetzt auch andere Räume beheizt werden. Ich denke, dass wir eine Einsparung von etwa 300 Euro für die Wohnung erzielen konnten.

Verschiedene Modelle werden auf den Baumärkten oder in den Portalen der Hersteller von Kaminöfen vorgestellt. Sind diese auf Lager, so kann der Kaminofen auch sofort geliefert werden. Sonst muss man immer mit einer bestimmten Wartezeit rechnen. Bei der Auswahl sollte man auch wissen, für welchen Zweck man den Kaminofen kauft. Bekommt man preiswert viel Holz oder möchte man den Ofen auch für den Dauerbetrieb nutzen. Im letzten Fall ist eine Mulde erforderlich, und wenn die Deckenlast es ermöglicht, dann ist eine Specksteinverkleidung sehr sinnvoll. Es wird nicht gleich die gesamte Wärme an den Raum abgegeben, da die Wärme gespeichert wird und in den Folgestunden den Raum noch mit Strahlungswärme versorgt. Sehr viel Wärmestrahlung wird über das Kaminfenster an den Raum abgegeben. Bei kleineren Räumen sollte daher ein Kamin mit möglichst kleinem Fenster ausgewählt werden. Vor dem Kauf ist die Zustimmung des zuständigen Bezirksschornsteinfegers einzuholen. Erst nach seiner Zustimmung sollte der Kaufvertrag abgeschlossen werden.

Kaminöfen sind als Nebenheizung entwickelt worden. Um einen Dauerbetrieb aufrecht zu halten, muss aller paar Stunden Heizmaterial nachgelegt werden. Wenn man 10 Stunden oder länger auf Arbeit ist, ist dies kaum möglich. In diesem Fall sind Kaminöfen mit Pellet sinnvoll. Diese können über viele Stunden ohne Aufsicht betrieben werden. Über einen Vorratsbehälter wird automatisch Brennmaterial in die Brennkammer gefördert. Es gibt sogar Fördermittel für Pellet Kaminöfen. Die Pellets im Baumarkt sind sehr teuer, daher sind diese bei einem Großhändler zu beziehen, wo sie wesentlich günstiger sind. Dazu braucht man einen geeigneten großen Raum, wo gleich einige Kubikmeter gelagert werden können. Eine Pelletheizung ist eine sinnvolle alternative zu den Gas- oder Ölheizungen. Holen Sie sich einfach ausreichende Informationen und vergleichen Sie die Varianten. Meistens fallen solche Entscheidungen dann an, wenn auch umfangreiche Renovierungsarbeiten am Haus oder energetische Maßnahmen geplant werden. In einem Tool können Sie zum Beispiel nachrechnen, ob eine nachträgliche Wärmedämmung für Ihr Haus sinnvoll ist. Viele Leistungen am Haus kann man auch selbst ausführen, wie zum Beispiel das Dach ausbauen, die Decke zum Dachboden und die Kellerdecke dämmen oder einen neuen Laminatfußboden verlegen. Solche Maßnahmen sollte man am besten an einem Wochenende oder auch an den Feiertagen durchführen. Da kann man sich Zeit nehmen und muss nichts überstürzen.


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