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Tapeten im Altbau: So repariert man Beschädigungen mit wenig Aufwand

Tapeten sind für Altbauten wie geschaffen. Ungünstige Raumproportionen lassen sich damit hervorragend verändern - ob nun die Decken zu hoch sind oder die Zimmer zu großzügig. Sogar die in Altbauten oft buckligen Wände können durch die richtigen Tapeten ausgeglichen werden. Daher ist es naheliegend, sich im Rahmen einer Altbausanierung für das Tapezieren statt Streichen der Wände zu entscheiden. Mit der Zeit können in tapezierten wie auch in gestrichenen Zimmern ausbesserungsbedürftige Stellen zum Vorschein treten. Nicht immer muss man Tapeten in diesem Fall vollständig entfernen und neu ankleben. Mit den richtigen Methoden lassen sich Schandflecke auf tapezierten Wänden mit wenig Aufwand ausbessern.

Tapet kleben

Risse, Kratzer, Bohrlöcher: So verschwinden sie aus der Tapete

Die alte Tapete gefällt nicht mehr? Geht es nur ums Design und die Farbe, so lassen sich insbesondere Vliestapeten problemlos überstreichen. Etwas schwieriger wird es, wenn Kratzer, Risse und Löcher die Tapete unansehnlich werden lassen. Gerade bei Papiertapeten kann das schnell passieren. Beispielsweise, wenn man unvorsichtigerweise ein schweres Möbelstück verrückt und mit den Kanten über die Tapete kratzt. Am wenigsten stören kleinere Kratzer und Risse auf Raufasertapeten. Nicht nur das: Auch ausbessern lässt sich diese Tapetenart verglichen mit ihren Artverwandten am leichtesten. Je nach Ausmaß des Schadens brauchen Heimwerker dazu oft nicht einmal spezielles Werkzeug. In der Theorie lassen sich sogar größere Beschädigungen mit wenig Aufwand reparieren, ohne dass die ausgebesserten Stellen später ins Auge fallen. Ganz besonders relevant sind Ausbesserungsarbeiten an tapezierten Wänden in Mietwohnungen. Zieht man um, sollte die Wohnung so übergeben werden, wie sie beim Einzug ausgesehen hat. Das heißt, dass Schönheitsreparaturen anstehen. Bohrlöcher sollten in diesem Fall von tapezierten Wänden verschwinden. Zu diesem Zweck gleich die ganze Tapete zu entfernen, würde unangemessenen Aufwand bedeuten. Leichter gelingt die Reparatur mit folgenden Methoden.

Reparatur-Spachtelmasse bei kleinen Schönheitsfehlern

Zur Reparatur kleinerer Makel (Bohrlöcher, Kratzer oder dünne Risse), benötigt man lediglich etwas Spachtelmasse und Schleifpapier. Hierbei immer darauf achten, dass die Spachtelmasse der Wahl zur Tapetenart passt. Für Raufasertapeten gibt es etwa spezielle Reparatur-Spachtelmasse. Jene mit der Hand auf die beschädigte Stelle geben und trocknen lassen. Anschließend lässt sich der Bereich einfach überstreichen. Falls Kratzer nicht nur oberflächlich sind, sondern Teile der Tapete abstehen, schneidet man diese Reste zunächst ab. Danach mit feinem Schleifpapier über die Kratzer reiben, bis eine ebene Oberfläche entsteht. Erst jetzt sollte die Spachtelmasse Einsatz finden.

Lose Teile der Tapete wieder ankleben

Je älter Tapeten sind, desto eher lösen sich irgendwann ihre Ecken, Ränder oder Fetzen von der Wand. Lockere Teile der Tapete können mit Naht- und Reparaturkleber leicht wieder fixiert werden. Die Tapete hierzu zuerst so weit wie möglich von der Wand ablösen. Den Kleber anschließend mit einem Pinsel auf die Rückseite auftragen und die Tapete fest gegen die Wand drücken. Jetzt den überschüssigen Kleber entfernen und mit einem Nahtroller die Nahtstelle nachfahren.

Doppelschnitt-Technik für größere Beschädigungen

Liegt ein großflächiger Schaden an der Tapete vor, bietet sich zur Reparatur die Doppelschnitt-Technik an. Dazu die kaputte Stelle zunächst herausschneiden und anschließend mit einem Flüssigkleister-Konzentrat ein Ersatzstück einkleben. Wenn es sich um eine übermalte Tapete handelt, trägt man schließlich exakt dieselbe Wandfarbe auf die ausgebesserte Stelle auf. Der richtige Farbton entscheidet, ob man die Ausbesserung später noch als solche wahrnimmt. Helle Farben vergrauen mit den Jahren, wobei sich dunkle Farbtöne aufhellen. Die Wandfarbe daher immer zuerst auf einem Tapetenrest ausprobieren, den man nicht mehr braucht und bei Bedarf abtönen. Handelt es sich bei der Tapete nicht um eine überstrichene, sondern gemusterte oder stark strukturierte Variante, ist bei der Doppelschnitt-Technik besonders exaktes und sorgfältiges Vorgehen erforderlich. Muster und Struktur müssen perfekt harmonieren, damit die Reparatur später nicht sichtbar ist. Im Einzelnen geht man bei der Doppelschnitt-Technik folgendermaßen vor:

  1. Beschädigte Stelle in Form eines Rechtecks oder Quadrats mit einem scharfen Cuttermesser aus der Tapete schneiden.
  2. Tapete im Ausschnitt anfeuchten und bei Bedarf etwas anritzen.
  3. Das jeweilige Tapetenstück mithilfe eines Spachtels von der Wand abziehen.
  4. Untergrund prüfen (sauber, fettfrei, glatt) und gegebenenfalls vorbereiten.
  5. Risse und Löcher mit Spachtelmasse verschließen und durchtrocknen lassen.
  6. Aus passenden Tapetenresten einen Flicken zuschneiden, der an jeder Seite rund fünf Zentimeter größer ist als die nackte Wandstelle.
  7. Kleister anmischen und mit einem Pinsel auf das zugeschnittene Ersatzstück geben.
  8. Flicken auf die leere Wandstelle setzen und dabei mit der alten Tapete überlappen lassen.
  9. Cuttermesser an die Doppelnaht setzen und beide Tapeten mit einem Schnitt durchtrennen.
  10. Überstand abziehen, Flicken anheben und alte Tapetenreste entfernen.
  11. Flicken Stoß an Stoß andrücken.

Wenn es gar nicht anders geht: Tapetenbahn austauschen

Bei stark beschädigten Tapeten am besten die gesamte Bahn austauschen. Dazu die alte Tapete mit Tapetenlöser und Spachtel. Entfernen, ohne angrenzende Bahnen zu beschädigen. Untergrund vorbereiten und neue Bahn aufbringen. Anschließend am besten die gesamte Wand neu streichen.


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