Ein Kamin oder Kaminofens gibt eine wohltuende angenehme Strahlungswärme ab. Der Vorteil der Strahlungsheizung besteht in der gleichmäßigen Erwärmung der Räume. Der Temperaturunterschied zwischen Fußboden und Decke in den Wohnräumen ist im Verhältnis zu einer Konvektionsheizung geringer. Eine Strahlungsheizung eignet sich besonders für Räume mit großen Raumhöhen.
Bevor Sie sich für einen Kaminofen entscheiden, müssen Sie sich als Erstes an Ihren Bezirksschornsteinfegermeister wenden. Er überprüfte den Schornstein auf Eignung, eventuell sind noch bautechnische Maßnahmen erforderlich (Edelstahlschornstein), und stellt dann (oder nicht) die Genehmigung für die Feuerstätte aus. Es besteht in Deutschland die Pflicht (laut Landesbauordnung) alle Feuerstätten abnehmen zu lassen.
Der offene Kamin ist nicht so energiewirtschaftlich wie ein geschlossener Kamin, welcher sich besser regulieren lässt. Als Brennmaterial dient vorwiegend ausreichend getrocknetes Holz, wobei Hartholz von der Buche oder gar Eiche zu bevorzugen ist. Nadelholz verbrennt wesentlich schneller und gibt etwas weniger Glut.
Aber auch Briketts aus Braunkohle oder gepresste Sägespäne können als Brennmaterial dienen. Beabsichtigen Sie die letzteren Brennmaterialien zu verwenden, dann sollte die Brennkammer eine Mulde haben. Am Abend hatten wir zwei Braunkohlenbriketts auf die Glut des Holzes aufgelegt und so noch am Morgen Glut gehabt. Wir brauchten nur wieder etwas Holz auflegen und das Feuer brannte wieder. Der zweite Vorteil bestand darin, der Kaminofen war immer noch etwas warm.
Der Nachteil besteht darin, es muss immer aufgepasst werden, wenn wieder Holz nachgelegt werden muss. Bei Kaminöfen mit Peletts erfolgt über eine längere Zeit eine kontinuierliche Brennstoffzufuhr. Das hat den Vorteil, wenn man über länger Zeit nicht Zuhause ist.
Der Nachteil eines Kaminofens ist der Staub und Schmutz vor dem Ofen. Das ist etwas geringer als bei einem alten Niederbrandofen. Es muss aber trotzdem öfter Staub gewischt bzw. gesaugt werden. Beim Feuermachen oder beim Nachlegen des Brennmaterials fällt immer einmal Holzstückchen herunter oder etwas aus dem Ofen. Ein Teppich oder andere leicht brennbarer Fußbodenbeläge haben sofort unansehnliche Brandlöcher. Im ungünstigen Fall kann es sogar zum Zimmerbrand kommen. Daher ist der Ofen auf eine nicht brennbare Unterlage aufzustellen. Das kann ein Betonfußboden oder keramische Bodenfliesen sein. Bei dem einen Kaminofen (siehe Bild) im Erdgeschoss hatten wir den Kaminofen auf Bodenfliesen aufgestellt. Diesen Teil des Fußbodens hatten wir mit optisch passenden Fliesen zu dem Laminat gefliest.
In der anderen Etage mit einer Holzbalkendecke und Laminatbelag hatten wir den Kaminofen auf ein sehr großes Ofenblech aufgestellt. Wichtig ist, dass das Blech auch groß. Obwohl wir ein sehr großes Ofenblech hatten, ist doch ab und zu beim Herausfallen beim Nachlegen etwa bis zum Laminat gesprungen. Wenn genügend Platz vorhanden ist, sollte ein nicht zu kleines Unterlegblech verzinkt, wie z. B. die Variante von ofenmosmann.de untergelegt werden.
Unser alter Back- und Kochherd in den Karpaten steht auf einer Betonplatte, welche etwa 60 cm größer als der Ofen selbst ist. Trotzdem haben wir noch zusätzlich eine Blechschale vor der Ofenöffnung vorgelegt, da beim Feuermachen immer etwas Asche oder kleine Holzstückchen herausfallen.
Die Größe und die Art des Kaminofens hängen von der Nutzung und der Raumgröße ab. Wird der Kaminofen lediglich als unabhängige Heizungsmöglichkeit genutzt, wie z. B. an kalten Sommertagen, dann braucht der Kamin von den Leistungsdaten nicht sehr groß sein. Ebenso ist nicht unbedingt eine längere Wärmespeicherung erforderlich, wie bei einem Kaminofen mit einer teureren Specksteinverkleidung.
Ebenso ist die Größe des Glasfensters von Bedeutung. Bei einem großen Glasfenster wird viel der heißen Wärmestrahlung an den Raum abgegeben. Ist der Raum klein, so kommt es schnell zur Überhitzung. Bei kleinen Wohnräumen ist daher ein Kaminofen mit kleinerem Glasfenster aufzustellen.
Wird der Kamin auch im Winter benötigt, so sollte dieser auch bei sehr kalten Wintertemperaturen den Raum ausreichend erwärmen. Hier ist das Aufstellen eines Kaminofens mit ausreichender Wärmespeicherung sinnvoll. Die Keramikkacheln speichern Wärme. Wie bereits oben genannt, hatten wir im Winter am Abend 2 Braunkohlebrikett aufgelegt und der Kaminofen war am nächsten Morgen noch warm. Eine Verkleidung mit Speckstein ist natürlich noch besser, aber er ist auch viel schwerer und auf unsere alte Holzbalkendecke wollten wir diesen nicht stellen.
Die Specksteinverkleidung des Ofens nimmt die Wärme auf und gibt diese über einen längeren Zeitraum wieder an die Raumluft ab. Je nach Bauart ist bei solchen Kaminöfen eine Beheizung nach 6 bis 24 Std. erforderlich, da die Wärme so lange gespeichert wird.
Mit einem Wasser geführten Kaminofen können auch weitere Räume beheizt werden. Dazu sind entsprechende Speicher und Heizkörper erforderlich. In diesem Fall ist auf jedem Fall eine Beratung von einer entsprechenden Fachfirma (Kaminofenhersteller) erforderlich, damit eine einwandfreie Funktionsfähigkeit gewährleistet werden kann. Eine seriöse Firma besichtigt Ihr Haus bzw. Wohnung und unterbreitet erst dann ein passendes Angebot. Ein Baumarkt verkauft Ihnen die entsprechenden Kaminöfen und dem Zubehör. Vielleicht funktioniert es auch. Sie sollten sich mindestens zwei Angebote einholen.
© Bauratgeber24 | Sanierungskosten | gesund leben | Impressum | Datenschutzerklärung | 12/2018