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Renovieren statt neu bauen - warum nachhaltige Sanierung die Zukunft des Wohnens ist

Neubauten prägen vielerorts das Stadtbild. Das bedeutet glatte Fassaden, moderne Dämmung, energieeffiziente Heizsysteme sind hier das herkömmliche Bild. Doch während über neue Wohnquartiere diskutiert wird, steht der weitaus größere Teil des Gebäudebestands längst. Häuser, die in den 1960er-, 70er- oder 80er-Jahren gebaut wurden, prägen unsere Städte und Dörfer. Genau hier liegt eine der größten Aufgaben unserer Zeit. Wie schafft man es nachhaltig zu renovieren, statt immer neu zu bauen? Denn jeder Neubau bedeutet hohen Ressourcenverbrauch. Das reicht von Beton über Stahl bis Glas. Sanierungen und Umbauten dagegen nutzen bestehende Strukturen, sparen CO2 und verlängern die Lebensdauer vorhandener Gebäude. Die Zukunft des Wohnens liegt also nicht im ständigen Neubau, sondern im bewussten Umgang mit dem, was schon da ist.

Laminat verlegen

1. Nachhaltig modernisieren - das Fundament von morgen

Nachhaltigkeit im Bauwesen bedeutet nicht nur energieeffiziente Technik, sondern auch Materialbewusstsein und Langlebigkeit. Altbauten verfügen oft über solide Grundstrukturen, sie haben massive Wände, gute Belüftung, natürliche Baustoffe. Mit der richtigen Herangehensweise lassen sich daraus zeitgemäße, gesunde Wohnräume gestalten.

Zentrale Aspekte nachhaltiger Sanierung sind die Aspekte der Energieeffizienz. Die zusätzliche Dämmung der Fenster durch Jalousien oder die Erneuerung der Heizung reduziert langfristig den Verbrauch. Auch spart man sich einige Ressourcen, da man vorhandene Bauteile nutzt. Häufig handelt es sich in diesen Bauten auch um "atmungsaktive" Materialien und natürliche Baustoffe, welche die Luftqualität verbessern. So kann ein Gebäude aus den 1970ern mit gezielten Eingriffen denselben energetischen Standard erreichen wie ein Neubau und das durch deutlich geringere Umweltbelastung.

2. Der erste Schritt: Rückbau mit Verstand

Bevor etwas Neues entsteht, muss oft Altes weichen. Doch der Rückbau, also das Entfernen alter Einrichtungen, Böden oder Installationen wird häufig unterschätzt. Er entscheidet über den Erfolg einer Sanierung. Werden Materialien getrennt, Schäden erkannt und Anschlüsse richtig behandelt, spart das Zeit und Geld in der nächsten Bauphase. Ein anschauliches Beispiel ist hier die Demontage einer Küche. Dabei zeigt sich, wie wichtig Planung und Sorgfalt sind. Wasserleitungen, Stromanschlüsse und Möbelbefestigungen müssen präzise gelöst werden, ohne die Bausubstanz zu beschädigen. Die gleiche Logik gilt für andere Bereiche, zum Beispiel etwa beim Entfernen alter Fliesen, Heizkörper oder Bodenbeläge. Bewusster Rückbau ist somit der erste Schritt zum nachhaltigen Umbau. Wer strukturiert arbeitet, kann wertvolle Materialien wiederverwenden oder recyceln. Hier geht es um wertvolle Materialien wie Holz, Metall, Glas und sogar Dämmstoffe.

3. Sanieren statt ersetzen - kleine Schritte, große Wirkung

Sanierung ist nicht immer ein Großprojekt. Oft reichen kleine, gezielte Maßnahmen, um Energie und Kosten zu sparen. Dazu gehören der Austausch alter Fenster gegen gedämmte Modelle, die Isolierung von Heizungsrohren oder die Nachrüstung einer Lüftung oder Wärmepumpe. Besonders interessant sind Teilsanierungen, bei denen einzelne Bauteile modernisiert werden, ohne den Charakter des Gebäudes zu verändern. Dadurch lassen sich Eingriffe gezielt planen, auch bei bewohntem Bestand. Wer Schritt für Schritt saniert, profitiert doppelt. Man hat geringere Investitionskosten, da keine Kredite benötigt werden und die Möglichkeit, auf neue technische Entwicklungen flexibel zu reagieren. Ein durchdachter Modernisierungsplan ist hier entscheidend, um Maßnahmen zeitlich und finanziell sinnvoll zu kombinieren. Zur Abschätzung geplanter Sanierungskosten helfen die Tools zu den einzelnen Gewerke.

Nachfolgend eine ausgewählte Übersicht zur Nutzungszeit von Bauteile:

GewerkBauteile AusführungMittlere Nutzungsdauer [Jahre]
Dacheindeckungdoppelte Papplage
Betondachsteine
Tonziegel
Schiefer
15 - 25
30 - 50
40 - 60
60 - 80
SanitärinstallationLeitungen
Objekte
20 - 50
10 - 30
FliesenarbeitenKüche, Bad, WC20 - 50
HeizungLeitungen
Heizkörper
Kessel
20 - 50
40 - 80
10 - 20
OberbödenLinoleum
PVC
Parkett
Keramik
Marmor
Textil
30 - 30
20 - 30
30 - 60
30 - 60
30 - 60
5 - 15
MalerarbeitenInnenanstrich, Tapeten
Fassaden
Holzfenster
3 - 8
5 - 10
3 - 8

4. Nachhaltigkeit im Detail - Materialkreisläufe und Wiederverwendung

Nachhaltiges Bauen hört nicht bei der Dämmung auf. Auch die Frage, woher Materialien stammen und wohin sie gehen, wird immer wichtiger. Zirkuläres Bauen, also das Wiederverwenden von Baustoffen, gewinnt zunehmend wieder an Bedeutung. Praktische Beispiele wären die Wiederverwendung alter Holzbalken, Türen, die Aufarbeitung von Naturstein oder Fliesen und die sortenreine Trennung beim Rückbau für besseres Recycling. Auch die Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) liefert umfassende Informationen zur Wiederverwendung von Baustoffen und nachhaltigen Materialkreisläufen.


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