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Lüftungsaustausch

Anfrage: Lüftungsaustausch in einem Gebäude

Anfrage vom 23.09.2005

Frage: Mit grossem Interesse habe ich Ihren Beitrag "Der Lüftungsaustausch in einem Gebäude" gelesen.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar für die Beantwortung meiner Anfrage:
Wie verhält sich der Luftwechsel in einer Stunde, in Abhängigkeit von der Größe der Fensterfläche in Quadratmetern in Beziehung zum Volumen des Rauminhalts?
Und wie verhalten sich die Abhängigkeiten "Fensterfläche / Rauminhalt" im Verhältnis zur Aussen- und Innentemperatur?

Antwort: Sicherlich haben Sie die Seite unter ib-rauch.de/Beratung/luften.html gelesen. Hier ist auch eine kleine Tabelle mit Lüftungszeiten bei bestimmten Fensterstellungen aufgeführt. Das sind Zahlen, die vom Fraunhofer Institut veröffentlicht wurden. Diese Zahlen sind als Orientierung zu werten. Es ist unerheblich, ob die Lüftungszahl 10 oder 8 ist. Es soll vielmehr die Wirkungsweise der jeweiligen Lüftungsart dargestellt werden. Wichtig ist zu wissen, das bei großer Temperaturdifferenz ein sehr schneller Lüftungsaustausch erfolgt. Also im Winter wird die Luft sehr schnell gewechselt. Weiterhin ist die Lage des Fensters wichtig. Befindet sich das Fenster auf der Südseite mit annähernd gleicher Temperatur, wie im Gebäudeinneren, so erfolgt nur sehr langsam eine Luftdurchmischung. Liegt aber eine hohe Windlast auf diese Gebäudeseite, so kann sehr schnell eine Luftdurchmischung erfolgen. Die schnellste Luftdurchmischung erfolgt durch Gegenzug, also wenn zwei Fenster (oder Türen) zur gleichen Zeit geöffnet werden und dann sich noch möglichst auf der entgegen gesetzten Gebäudeseite befinden. Zwei kleine Fenster können so einen wesentlich höheren Luftaustausch bewirken als ein großes. Die Verhältnisse Raumgröße und Fenstergröße werden eher aus anderen Gesichtspunkten gewählt. Einmal soll möglichst viel Tageslicht in den Raum gelangen und dann spielen auch gestalterische Aspekte eine Rolle. Damit ergeben sich bestimmte Fenstergrößen, die auch eine ausreichende Lüftung ermöglichen. Sicherlich geht es Ihnen um eine wirkungsvolle Reduzierung der Luftfeuchte bzw. erhalt eines bestimmten Niveaus. Größere Räume (Volumen) nehmen natürlich mehr Luftfeuchte auf. Es werden aber wieder kleinere Wohnungen gesucht. Alle die hier Probleme haben, denen empfehle ich ein elektrisches Hygrometer (zum Beispiel über Conrad für ca. 12 Euro es gibt auch ganz kleines für 3 Euro. Das wird im Raum aufgestellt und danach wird gelüftet. Sinkt die Luftfeuchte, so kann man das Fenster wieder schließen, wenn keine Änderungen erfolgen, dann bleibt das Fenster noch eine Weile offen. (Es kann ja auch die Luftfeuchte außen höher sein.) Damit kann man alle örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen und muss nicht 3 bis 5 Mal täglich zu je 5 Min. Querlüften. Zu Ihrer Berechnung, das kann man sicherlich machen. Nur es müssen alle Nebeneinflüsse als Rechengröße erfasst werden (Staudruck, evtl. Sog, Temperaturdifferenzen, behinderte Strömung usw.) es würde nur ein theoretischer Unsinn herauskommen, der vielleicht mit der Realität übereinstimmen kann. Hier sollte man lieber auf Erfahrungswerte bewährter Konstruktionen zurückgreifen. Unter ib-rauch.de/Beratung/luftfeut.html habe ich noch eine theoretische Betrachtung zum Anstieg der Luftfeuchte bei unterschiedlicher Lüftungszahl und Feuchteproduktion (Personen).

Antwort von
Peter Rauch
Peter Rauch Ph.D.
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