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Sicherheit beim Arbeiten in schimmelbelasteten Räumen

Wenn sich in Innenräumen dunkle Flecken an den Ecken, der Zimmerdecke oder hinter Möbeln bilden, ist der Schimmelpilz in den Raum eingezogen. Vor allem in Bädern oder schlecht gedämmten Kellern bildet sich schnell ein feuchtes Raumklima, das die kleinen Mikroorganismen zum Leben brauchen. Mehr als 100.000 Schimmelarten sind inzwischen bekannt und vor allem der Hausschwamm wird von Hausbesitzern gefürchtet, denn er ist ein Holzschädling, welcher sich über Sporen und Myzel schnell ausbreiten kann.

Schimmel an der Außenwand und Wandecke
Vor allem in den Raumecken fühlen sich Schimmelpilze wohl.

Aber auch die harmloseren Varianten möchte niemand in seinem Wohn- oder Schlafzimmer finden. Schimmelpilze an den Wänden sehen nämlich nicht nur unschön aus, sie bergen auch eine Gefahr für die Gesundheit. Die Schimmelsporen sind für das menschliche Auge unsichtbar und verteilen sich über die Luft im Raum. Durch das Einatmen gelangen sie über Nase und Mund in die Lungen. Oft führt das zu asthmatischen Reaktionen oder Allergien, die aufwendig behandelt werden müssen. Ist die Lunge langfristig den Pilzgiften ausgeliefert, kann sogar der Stoffwechsel nachhaltig beeinflusst werden. Das Risiko an Asthma zu erkranken, steigt um mehr als die Hälfte im Vergleich zu unbelasteter Raumluft. Für die Arbeit in schimmelbelasteten Räumen sollten daher einige Vorgaben eingehalten werden, damit die eigene Gesundheit nicht gefährdet wird.

Ein Atemschutz ist Pflicht für die Arbeit an schimmligen Wänden

Da die feinen Schimmelsporen über die Atemwege in den menschlichen Körper gelangen, müssen sie schon vor dem Einatmen aus der Luft gefiltert werden. Im Handel gibt es verschiedene Atemschutzmasken, die Nase und Mund vollständig abdecken. Besonders gut geeignet sind Modelle mit austauschbaren Filtermaterialien. Der Filter sollte allerdings genau nach Anleitung regelmäßig gewechselt werden, denn nur so bleibt der größtmögliche Schutz erhalten. Die Atemmasken im Handel werden zur Unterscheidung ihrer Wirksamkeit in verschiedene Schutzklassen eingeteilt. Den höchsten Schutz vor Schimmelsporen bietet die Klasse FFP 3. Masken aus dieser Kategorie werden auch in der Industrie verwendet. Die Atemschutzausrüstung beim Fachhändler Engelbert Strauss ist ebenfalls in die genormten Schutzklassen unterteilt und mit wenigen Klicks online erhältlich. Ja nach Anforderung können User unter mehr als 3 Dutzend verschiedenen Produkten das passende auswählen.

Allergiker sollten sich besonders schützen

Während ein gesunder Körper sich noch gut gegen die Mikroorganismen wehren kann, sind Allergiker einer deutlich höheren Gefahr ausgesetzt. Sie sollten unbedingt bereits bei den ersten Symptomen den befallenen Raum nicht mehr ohne Atemschutz betreten. Zu den ersten Anzeichen einer Schimmelpilzallergie gehören:

Neben Allergikern sind auch Kinder oder alte Menschen deutlich empfindlicher, denn ihr Immunsystem ist geschwächt. Sie sollten sich daher nicht in den befallenen Räumen aufhalten.

Die Maske ist auch beim Einsatz von Chemie vorteilhaft

Schimmelentferner und Antischimmel-Mittel gibt es in jedem Baumarkt zu kaufen und wie Stiftung Warentest im Jahr 2013 herausgefunden hat, wirken die meisten davon sehr zuverlässig. Der Unterschied liegt lediglich in den verwendeten Inhaltsstoffen. Wasserstoffperoxid oder Benzalkoniumchlorid sind chemische Bestandteile, die die Atemwege reizen können und auch Ethanol kann zu allergischen Reaktionen führen. Die Verwendung einer Atemmaske ist daher auch notwendig, wenn der Schimmel nicht manuell abgetragen wird, sondern durch das Versprühen eines Wirkstoffs vorher abgetötet werden soll. Der beste Schimmelentferner wirkt allerdings nicht dauerhaft, wenn die Ursache für den Pilzbefall nicht gefunden wird.

Schimmel dauerhaft entfernen

Antischimmelmittel bieten nur kurzfristig Abhilfe, denn wenn das alte Raumklima erhalten bleibt, wachsen die Schimmelsporen oft schon nach wenigen Wochen stärker als je zuvor. Im Handel gibt es gut deckende Wandfarben, die den Schimmelbefall in Mietwohnungen für einige Monate stoppen können, doch der Vermieter sollte umgehend informiert werden. Bei einer umfassenden Sanierung werden Tapeten und Fußbodenbeläge um den Schimmelfleck herum möglichst großflächig entsorgt, um auch kleinste Ansiedlungen der Pilzkolonie zu entfernen. Ein wirksamer Atemschutz ist auch bei diesem Arbeitsschritt unumgänglich. Zusätzlich gibt es beim Malerzubehör Schutzkleidung, mit denen die eigenen Textilien geschützt werden können. Die Einweg-Maleroveralls werden nach dem Gebrauch einfach entsorgt. Beim Abziehen der Tapetenbahnen oder dem Entfernen von Teppichen und Putz sollte nach Möglichkeit bei geöffnetem Fenster gearbeitet werden. So kann der aufgewirbelte Staub zügig aus dem Raum entweichen. Bauherren finden im Beitrag "Bauherreninformationen - zum gesunden Wohnen ohne Schimmel und Feuchte>" weiterführende Informationen für eine fachgerechte Renovierung, die erneutem Schimmelbefall vorbeugt. Vor allem bei Einzelmaßnahmen wie dem Erneuern alter Fenster entsteht schnell ein ungesundes Raumklima, das den Schimmelbefall begünstigt.


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