Frage:
Ich habe Ihre sehr schöne Seite über den Wärmestrom (Der Wärmestrom durch eine massive Wand (Energieeinsparung)) angesehen, und erlaube mir ein paar kleine Anmerkungen:
Ich stimme Ihnen zu, dass die vereinfachte Formel, wie sie hier zur Anwendung kommt, zur Berechnung keine 100 % korrekten Ergebnisse liefern wird.
Die Abweichungen von Theorie und Praxis dürften aber nicht so groß sein wie hier angeführt. Diese beruhen zunächst einmal vor allem darauf, dass die verwendete Formel nur für den statischen Fall gültig ist, und dass die Strahlung vernachlässigt wird. Wenn es dynamisch gerechnet wird (mit Simulationen möglich), und die Strahlung berücksichtigt wird, kommt auch schon fast das Richtige raus.
Wie sie selbst auf Ihrer Thermografie Seite erwähnen ist die thermografisch gemessene Temperatur i. d. R. (heißt bei nicht infrarot 'schwarzen' oder auf die jeweilige Oberfläche kalibrierter Anzeige) nicht korrekt. Der Temperaturwert von -13°C könnte also durchaus 8 K daneben liegen.
Weitere Effekte wie Oberflächenstruktur, Luftgeschwindigkeit an der Oberfläche sind bei Gebäuden wenn überhaupt nur sehr ungenau bekannt und werden mit dem Übergangskoeffizienten erschlagen.
(Der vor ein paar Jahren in Physik über Messverfahren an Wärmedämmung seine Abschlussarbeit geschrieben hat.)
Antwort:
Vielen Dank für den kurzen Kommentar. Alles, was zur Verbesserung der Wärmebilanz bei einem Gebäude dient, sind ausgewählte Produkte der Dämmstoffindustrie. Daneben verdienen auch ganz andere Industriezweige eine Unmenge an Geld, Sanitärtechnik, alternative Energie usw. auf Kosten der Bürger.
Alles was ich bisher in Fachzeitschriften oder Fachbüchern gefunden habe, sind Berechnungsansätze oder Beobachtungen, die nicht geklärt sind. Sind Sachverhalte nicht geklärt, so werden Ausgleichsfaktoren in die Berechnungen eingefügt.
Stelle ich ganz konkrete Fragen, so gibt es nur ein Schweigen und ich soll mir selbst eine Theorie zum Sachverhalt einfallen lassen. Eigentlich ist es die Aufgabe der Hochschulen wertneutrale Grundlagenforschung zu betreiben. Diese sind jedoch auf Auftragsforschung angewiesen. Privat Grundlagenforschung zu betreiben, ist eine zeit- und kostenaufwendige Angelegenheit.
Antwort von
Peter Rauch Ph.D.
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