Frage:
Wegen Kellerrenovierung und "leichten" Spuren von getrocknetem Wasserrand an Innenwänden im Keller eines RH aus den 60er Jahren bin ich auf Ihre Seite
www.bauratgeber24.de/bautens/feucht/feucht06.html gestoßen. Unser Maurermeister empfiehlt Abkratzen des alten Putzes und neu verputzen mit "Sanierputz", hierauf möchte er Knauf Sperrgrund streichen und die Kellerwand abschließend mit Knauf Easyputz verputzen.
Wenn ich Ihren Bauratgeber24 richtig verstehe, ist in der Situation gute Dampfdiffusion wichtig.
Die Produktinformation von Knauf Sperrgrund bezeichnet diesen als "dampfdiffusionsoffen", den Easyputz als "wasserdampfdurchlässig":
www.knauf-bauprodukte.de/www/media/pdf/produktinfos//Sperrgrund_00089139_PI.pdf und www.knauf-bauprodukte.de/www/media/pdf/produktinfos//EASY_Putz_00089133_PI.pdf
ABER:
Der Produktberater bei OBI hat die Lösung "Sanierputz-Sperrgrund-Easyputz" als "Verschwendung" von Sanierputz bezeichnet, weil Easyputz die Diffusionsoffenheit des Sanierputzes behindert bzw. fast aufhebt.
Ich traue meinem Maurer eigentlich mehr als dem OBI Berater, sehen Sie das auch so?
Antwort:
Ich kann im Moment das Problem nicht ausführlich bearbeiten, da ich die Situation und die Produkteigenschaften genauer prüfen müsste. Zur Situation gehören das Prüfen der Funktionstüchtigkeit der Horizontal- und Vertikalabdichtung und einer möglichen Salzbelastung im Mauerwerk. Bei einer Sanierung muss die Gesamtheit des Bauzustandes betrachtet werden. Ebenso wichtig ist die Nutzung der Räume. Bei einem normalen Kellerraum ist der Aufwand gegenüber bei einer Nutzung als Wohnraum wesentlich geringer.
Der Maurermeister hat die praktischen Erfahrungen und muss auch die Haftung über seine Leistungen übernehmen. Ein Baumarktberater wird in einem Kurzlehrgang schnell geschult, Produkte zu verkaufen. Ein Baumarkt ist kein Baufachmarkt!! Vielleicht nennt sich OBI jetzt auch Baufachmarkt, ist aber keiner. Die Systeme von Knauf sind in der Regel recht gut ausgereift. Für Trockenbau sind es auf jedem Fall Spitzenprodukte.
Aus der Sicht der Funktionssicherheit sollten verschiedene Produkte nicht miteinander vermischt werden. Es sollte auch aus Haftungsgründen immer nur ein komplettes System zu Anwendung kommen.
Antwort von
Peter Rauch Ph.D.
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