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Internationaler Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft e.V.

International Working Group for Responsibility toward Society
Международная
рабочая група «Ответственность в обществе»
Geschäftsstelle:  Dr.Hans Penner  D-76351 Linkenheim-H - E-Mail: hanspenner@gmx
.dewww.iavg.org


 

IAVG-Internet-Dokumentationen
Wärmedämmung von Gebäuden
www.iavg.org/iavg133.htm / Stand: 04.01.2006

 

Es ist zwar richtig, Heizanlagen, Heiz- und Warmwasserleitungen sowie Estrichböden und Kellerdecken mit wirksamen Wärmedämmungen zu versehen. Im Fassadenbereich sind Dämmstoffe jedoch am falschen Ort, weil damit die Solarstrahlung nicht nutzbar ist, was zu hohen Investitions- und Energieschäden führt. Ausserdem kann im Winter die Raumfeuchtigkeit wegen zu dicker und sorptionsunfähiger Dämmstoffe nicht mehr über die Fassaden nach aussen abgeführt werden, was längerfristig zu Gesundheitsschäden führt (Asthma, Allergien usw). Durch unsachgemäße Vorschriften der deutschen Bundesministerien für Bauwesen sind in den letzten 20 Jahren Schäden von schätzungsweise 1 Billion DM entstanden (Bossert).

Inhaltsverzeichnis

1. Energieverbrauch
2. Wärmedämmung
2. Solarstrahlung
4. Der U-Wert
5. Experten
6. Literatur

1. Energieverbrauch

Eine Studie über den Energieverbrauch alter und neuer öffentlicher Gebäude in Dietikon, Schweiz (Bossert 2001) zeigte folgende Ergebnisse:
Trotz Wärmedämmsanierung im Jahr 1995 für über fünf Millionen Franken zeigt das Schulhaus Luberzen mit neuen Fassaden- und Flachdach-U-Werten von 0,25 W/m2K den grössten Energieverbrauch.
Die 1982 erfolgte Energiesanierung beim Schulhaus Wolfsmatt brachte keine Einsparungen. Mindestens eineinhalb Millionen Franken der damaligen Investitionen waren ineffizient.
Beim neuen Stadthaus beträgt die Fehlinvestition für das energieunwirksame Zweischalenmauerwerk rund drei Millionen Franken. Der tatsächliche Energieverbrauch beträgt das dreifache des berechneten Wertes.
Am wenigsten Energie verbrauchen das Alte Stadthaus und das Zentral-Schulhaus. Hätte man das Alte Stadthaus nicht mit weisser Dispersionsfarbe angestrichen, wäre der Energieverbrauch noch geringer.

2. Wärmedämmung

"Es ist bei allen Fachleuten der Thermodynamik selbstverständlich, daß Wärme- und Stofftransportvorgänge in der praktischen Wirklichkeit niemals unabhängig voneinander ablaufen können. So ist es ganz unvermeidlich, daß Wärmetransportvorgänge in Gebäudewänden immer auch Stofftransport bewirken. Wenn also das Gesamtsystem "Energieeffizienz der Gebäudehülle" betrachtet wird, genügt es demnach nicht, ausschließlich Wärmetransportkoeffizienten zu minimieren, weil dies zwangsläufige, den thermodynamischen Gesetzen folgende Stofftransportvorgänge auslöst... So wird bis zum heutigen Tage die Wärmespeicherfähigkeit einer Gebäudeaußenwand im Hinblick auf die Energieeffizienz im Jahresüberblick nicht einbezogen" (Weinspach, pers. Mitt.).

Die Forderung nach niedrigen U-Werten forciert Wärmedämmverbundsysteme mit enorme bautechnischen Nachteilen:
- Die Solarenergie wird von der speicherfähigen Wand abgekoppelt.
- Durch meist sorptionsdichte und diffusionsbehindernde äußere Schichten des WDV-Systems wird die Entfeuchtung der Konstruktion nach außen stark beeinträchtigt. Durchfeuchtung der Konstruktion ist die zwangsläufige Folge.
- Die dann verstärkt nach innen orientierte Entfeuchtung führt an der Innenwand meist zur Schimmelpilzbildung.
- Wegen fehlender Speicherfähigkeit der äußeren Putzschicht unterkühlt nachts die Oberfläche infolge Abstrahlung derart stark, daß Kondensation der Nachtluft und damit Algenbildung meist nicht zu vermeiden sind. Viele ”sanierte” Bauten veralgen.
Nur die rigorose Abkehr vom Dämmungswahn mit Polystyrol und Mineralwolle kann die Gebäude noch retten. Nur die monolithische Massivwand kann die Lösung sein, denn Wärmeschutz wird weitgehend von der Speicherung getragen.
Die ausschließliche Beachtung der Dämmung und der damit irrtümlich ausgeübte Zwang zum ”MINERGIE-Standard” mit seinen Superdämmungen führen auch zu irreparablen Bauschäden. Sowohl theoretische als auch die u. a. von Paul Bossert durchgeführten empirische Untersuchungen zeigen, daß damit der falsche Weg gewiesen wird... “Niedrigenergiehäuser” mit Holz z. B. faulen langsam vor sich hin.
(Meier, pers. Mitt.)

"Das leicht nachprüfbare Lichtenfelser Experiment bestätigt die altbekannten Vorteile natürlicher Baustoffe wie Holz und Ziegel. Sie sind auch im EnEV-Zeitalter noch erste Wahl. Ihre Beklebung oder Ausfachung mit Schäumen und Gespinsten bringt kaum energetische Vorteile, jedoch Bau- und Feuchteschäden. Der U-Wert erweist sich im Bereich Energiesparen als Fiktion. Die 'EnEV-Anforderungen' widersprechen dem Wirtschaftlichkeitsgebot in nicht hinnehmbarer Weise. Planer und Handwerk dürfen ihren Auftraggeber nicht zu wirtschaftlich und technisch nachteiligen Konstruktionen raten. Dies gilt sowohl für die Nachrüstung am Altbau wie auch für Neubauten. DIN 4108 und EnEV müssen rechtzeitig reformiert werden, wenn tatsächlich Energie eingespart werden soll."

2. Solarstrahlung

"So muß leider festgehalten werden, daß es bis heute keine exakten Versuche über den Gewinn durch Solarwärme-Speicherfähigkeit von Gebäudewänden gibt" (Weinspach, pers. Mitt.)

4. Der U-Wert

"Die Gültigkeit des U-Wertes. Immerhin werden große Diskrepanzen zwischen Rechnung und Verbrauch festgestellt. Mathematisch gesehen wird der U-Wert aus der allgemeinen Fourierschen Wärmeleitungsgleichung durch Nullsetzung dieser Gleichung abgeleitet. Dies bedeutet: keine Solarstrahlung, keine Speicherung, konstante Wärmestromdichte. Diese Bedingungen treffen in Realität nie zu: die Sonne scheint immer (diffuse Strahlung genügt), schweres Material (Altbauten) kann speichern, die Wärmestromdichten sind in Richtung und Größe unterschiedlich.... (Meier, pers.Mitt.).

5. Experten

Bossert Paul, Architekt, Bauingenieur und Energiefachmann, Oetwilerstrasse 4, 8953 Dietikon;
Tel. 01-7408393; Fax 01-7420456; E-Mail: sulbonit @active.ch

Meier, Prof.Dr.-Ing. habil. Claus, Architekt; Neuendettelsauer Strasse 39;  90449 Nürnberg; Tel: 0911-6897526; Fax: 0911-6897527; e-Mail: prof.dr.c.meier@t-online.de

Weinspach, Prof. em. Dr.-Ing. habil. P.-M.,  ehem. Ordinarius für Thermische Verfahrenstechnik und Wärme- und Stoffaustausch der Uni Dortmund, Gründer des Fraunhofer Instituts für Umwelt- Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen

Fischer, Konrad, Architektur-&Ing.büro; Altbau&Denkmalpflege; Hauptstr.50 D-96272; Hochstadt/Main; Tel.:09574-3011; Mob.:0170-7351557; Fax: 09574-4960; Info:  konrad-fischer-info.de

6. Literatur

Bossert,P.
Geht die Wärmedämmung in die falsche Richtung? SIA-Zeitschrift „tec21“ Nr. 37  vom 14.09.2001

Meier, C.
Richtig bauen – Bauphysik im Widerstreit – Probleme und Lösungen. Renningen-Malmsheim: expert verlag 2001,  265 Seiten.

Quelle:
www.iavg.org

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