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Wärmedämmverbundsystem mit Algenbildung

Anfrage: Sanierung des Daches, Dämmung

Anfrage vom 30.01.2011

Frage: Ich wohne mit meiner Partnerin in einer 2006 erworbenen DHH in Böhlitz-Ehrenberg. Da der Dachbelag (Schindeln) noch der originale seit dem Bau des Hauses (1976) ist, haben wir in diesem Jahr eine Sanierung des Daches geplant. Der Dachstuhl ist ein Sparrendach, der auf der Erdgeschossdecke aufsitzt. Es ist nicht vorgesehen, den Spitzboden als Wohnraum zu nutzen. Der Spitzboden ist als Kaltdach ausgeführt. Wir haben 2 Angebote von Dachdeckerfirmen vorliegen und haben uns auch wegen guter Referenzen im Bekanntenkreis bereits für eine Firma entschieden (noch kein Vertrag abgeschlossen).

Nun spielt ja das Thema Dachdämmung eine wichtige Rolle. Für mich war in Ihrem Buch "Dachgeschossausbau" interessant zu lesen, wie wichtig zum Thema Dämmung die lückenlose Herstellung der Dampfbremse ist. Ich gewinne langsam den Eindruck, dass die Dachdeckerfirma einige entscheidende Dinge in dem Angebot vergessen hat. Auch glaube ich, dass viele Dachdecker mit dem für sie sicher erst in letzter Zeit an Bedeutung gewonnenen Thema Dachdämmung (siehe ENEV) auch überfordert sind. Bei Neubauten ist es sicher weniger problematisch als bei einem Altbau.

Da ich nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand (Abriss der inneren Dachverkleidung und Drempelwände in 4 Räumen im OG), die komplette Dachfläche von innen mit der Dampfbremse anbringen könnte, kam mir die Idee, diese im Zuge der Erneuerung des Dachbelages von außen zwischen den Sparren zu befestigen. Davon wird aber in o. g. Buch abgeraten.

Zusammenfassend ergeben sich für mich folgende Fragen:

  1. Wie könnte in meinem konkreten Falle eine sinnvolle Technologie zur Dachsanierung aussehen?
  2. Wie könnte eine funktionsfähige Dachdämmung hergestellt werden (evtl. alternative Materialien, Einblasdämmung, vielleicht auch ohne Dampfbremse...)?
  3. Kann mit alternativen Materialien auch die notwendige Dicke der Dämmung reduziert werden (die Sparren sind nur 11,5x4cm stark)? Laut Angebot vom Dachdecker müssten die Sparren um 6cm aufgedoppelt werden, um 180mm dicke Dämmwolle einbringen zu können.

An dieser Stelle kommt aber die Statik ins Spiel. Eigentlich ist aus Gründen der Haltbarkeit eine Neueindeckung mit Tonziegeln geplant. Dafür sollte im Vorfeld auch die alte Dachschalung abgerissen werden. Nach Berechnungen des Schwiegersohns vom Nachbarn (Bauingenieur) wäre dann aber kaum noch Sicherheit gegen Bruch bei zusätzlicher Schneelast gegeben.

Antwort:
Sie haben zwei Alternativen. Sie lassen die Konstruktion und lassen lediglich das Dach neu decken (Schindeln, Bitumen oder Aluminiumblech) und dämmen den Fußboden des Dachraumes. Sicherlich die einfachste und kostengünstigste Variante. Die vorhandene Dachkonstruktion ist für eine Zwischensparrendämmung nicht vorgesehen und sicherlich auch nicht geeignet. Das erfordert einen neuen Dachstuhl. In Einzelfällen ist eine Aufdopplung möglich. Bei einem neuen Dachstuhl sollte man gleich eine Aufsparrendämmung vornehmen. Hier gibt es keine Durchfeuchtungsprobleme wegen der Wärmekonvektion in den Fugen zwischen der Wärmedämmung oder wegen möglicher undichter Anschlüsse der Dampfbremse an die Fußpfette oder das Mauerwerk. Die Aufsparrendämmung wird in meinem Dachbuch beschrieben.

Antwort von
Peter Rauch
Peter Rauch Ph.D.
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